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Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Titel: Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mortimer M. Müller
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wanderten nach oben. Gleichzeitig spürte er, wie sich sein Schwanz regte, aufrichtete und steif wurde. Er wusste genau, was die Frau dort tat.
Weshalb
sie es tat. Was für eine Gelegenheit! Er hätte alles dafür gegeben, wenn er jetzt allein mit ihr in der Kabine gewesen wäre. Alles. Sein Glied pochte, drückte hart gegen die Schihose. Er unterdrückte ein Stöhnen.

Kitzbühel, Hotel Goldener Hirsch
Sonntag, 7. Januar, 01:10 Uhr
    Bernhard sah vom Monitor auf und rieb sich die Augen. Sein Blick streifte Anna, die angekleidet und eng zusammengekauert auf dem geräumigen Doppelbett schlief. Ihre Züge wirkten entspannt, sie atmete tief und gleichmäßig. Anna hatte etwas ausnehmend Kindliches an sich.
    Bernhard lächelte mild. Eigentlich war vereinbart gewesen, dass er seine Partnerin um eins wecken sollte. Momentan empfand er aber noch keine Erschöpfung. Auch hatte er festgestellt, dass die Matratze des Bettes – wie insgeheim befürchtet – viel zu weich war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Schlummer hierauf erholsam sein würde.
    Sein Blick wanderte zum Monitor des Tablet-PCs.
    Der Wagen war verschwunden.
    *
    Bernhards Gedanken setzten sich träge in Bewegung. Er hatte bestenfalls eine Minute lang nicht auf das Display geblickt. Viel zu wenig Zeit, um das Fahrzeug von den Schneemassen zu befreien und davonzufahren.
    Er sondierte die Szenerie, welche die Überwachungskamera an den Computer sandte. Die Perspektive stimmte nicht. Sie wirkte verschoben, das ganze Bild nach unten gedrückt. Anscheinend war die Kamera verrutscht.
    Bernhard fluchte leise. Leider wusste er nicht, wo genau die Kamera montiert war. Auch mochte es seine technischen und handwerklichen Fähigkeiten überfordern, das Gerät wieder ordnungsgemäß einzurichten.
    Bernhard marschierte in das zweite Zimmer ihres Appartements, schloss die Tür, um Anna nicht zu wecken, und drückte den Verbindungsknopf des Funkgeräts.
    Arthur meldete sich sofort. „Ja?“
    „Bernhard hier. Es gibt ein Problem mit der Kamera.“
    „Ist sie ausgefallen?“
    „Nein, wie es aussieht nur verschoben. Aber der Wagen ist nicht mehr zu erkennen.“
    Kurzes Rauschen in der Leitung. „In Ordnung. Könnte sein, dass ich für die Nachmontage deine Hilfe benötige. Am besten, wir treffen uns in fünf Minuten vor eurem Hotel.“
    *
    Es war, als würde er eine andere Welt betreten. Die glimmenden Straßenlaternen schufen das gleichfalls surreale wie scharf konturierte Bildnis einer tief winterlichen Märchenlandschaft. Der klebrige Nassschnee hatte nicht nur Boden und Fahrzeuge überzogen, sondern haftete auch an Hauswänden, Türen, Balkonen und Glasfassaden. Kitzbühel war nicht länger eine Menschenstadt. Die Ortschaft hatte sich in einen dämonischen Spielplatz aus Zuckerguss verwandelt. Der heulende Sturm trieb schäkernde Windhosen durch die Gassen. Sie tanzten umher, sprangen über Autos und rüttelten an Fensterläden. Wirbelnde Schneeflocken formten groteske Fratzen, die übereinander herfielen und zerbarsten wie Seifenblasen. Eiszapfen klirrten und knackten, als würden unsichtbare Hände mit abgenagten Knochen dagegenschlagen. Formlose Schatten fingen sich in der Nacht und jagten heulend über die Dächer der Häuser.
    Nirgendwo zeigte sich eine Menschenseele.
    Bernhard zog seine Haube tief ins Gesicht und rieb sich die Augen. Was für seltsame Gedanken ein wenig Schnee auslösen konnte. Sobald die Kamera repariert war, sollte er Anna wecken und ins Bett gehen.
    Bernhard vernahm einen Ruf. Arthur stapfte mit großen Schritten auf ihn zu. In der Hand trug er einen roten Werkzeugkoffer.
    „Dann mal los“, sagte er und grinste breit. „Sorgen wir dafür, dass unser wachsames Auge wieder ungehindert sehen kann.“
    *
    Der Wagen stand unbehelligt am Straßenrand. Nichts deutete darauf hin, dass er in der Zwischenzeit Besuch bekommen hatte. Die Kamera war unweit einer kleinen Grünfläche auf einer Laterne montiert. Arthur stieg auf eine Mülltonne und begann an dem kaum daumengroßen Überwachungsapparat zu hantieren. Während Bernhard Arthur den Werkzeugkoffer hielt, setzte sich ein lästiger Gedanke in ihm fest. Die Empfindung, dass etwas nicht richtig war. Dass er einen Fehler begangen hatte. Möglicherweise einen, der die Ermittlungen gefährden konnte.
    Blödsinn
, dachte Bernhard und schüttelte den Kopf.
Schneesturm und Müdigkeit lassen mich Gespenster sehen
.
    *
    Die Arbeit an der Überwachungskamera war nach wenigen Minuten beendet. Arthur

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