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Kahlschlag (German Edition)

Kahlschlag (German Edition)

Titel: Kahlschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Constable wirklich nicht viel her. Da habe ich einen toten Säugling und eine tote Frau und nicht die geringste Ahnung, wer es getan hat oder warum. Und das Einzige, von dem ich gedacht habe, ich hätte es richtig gut gemacht, ist genau so ausgegangen, als wäre ich gleich zu Hause geblieben. Und jetzt glauben einige Leute, ich hätte die Verbrechen begangen, die ich eigentlich aufklären soll, und wenn Henry und Willie es herumerzählen, wissen es immer mehr Leute.«
    Eine Zeit lang fuhren sie schweigend vor sich hin. Schließlich sagte Marilyn: »Ich werde mein Möglichstes tun, dass du Constable bleiben kannst. Aber ich kann dir nichts versprechen. Es war was anderes, als man noch geglaubt hat, du hättest jemanden getötet, der dich verprügelt hat, und es außerdem eine Lohnerhöhung von fünf Cent gab. Aber wenn Henry jetzt damit ankommt und die Leute überzeugen kann, dass du vielleicht Jimmie Jos Mörderin bist und die des Säuglings, oder wenn er ihnen wenigstens einreden kann, dass du nicht genügend tust, um die Tat aufzuklären ...«
    »Wann ist die Versammlung?«
    »In zwei Wochen. Donnerstag, gegen Mittag. Und diesmal kommen nur die, die im Ort was zu sagen haben, nicht der ganze Ort.«
    »Ich gehe hin.«
    »Vielleicht lässt du das lieber. Das könnte hässlich werden wie ein Ochsenfrosch.«
    »Ich weiß.«
    »Hast du gar keine Vorstellung, wer das getan haben könnte und warum?«
    Sunset schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste. Aber mir sind ein paar Sachen aufgefallen, und die werde ich mir noch ein bisschen durch den Kopf gehen lassen. Und dann werde ich was unternehmen.«
    »Mein Schatz, es wäre sicher gut, wenn du die Sache bis zu dieser Versammlung aufklären könntest.«
    »Ehrlich gesagt halte ich das nicht für sehr wahrscheinlich. Aber ich werde mir Mühe geben. Und, Marilyn ...«
    »Was denn, meine Liebe?«
    »So, wie alles gelaufen ist, hast du dich mir gegenüber sehr anständig verhalten. Das mit Pete tut mir wirklich leid.«
    »Ich will dich nicht anlügen, Sunset. Manchmal wache ich morgens auf und würde dich am liebsten umbringen. Ich weiß es besser, aber ich würde dich am liebsten töten, und ich kann nicht verstehen, wieso Pete nicht mehr da ist und wie du das tun konntest. Dann, ein paar Minuten später, weiß ich wieder ganz genau, warum du es getan hast. Aber es gefällt mir trotzdem nicht. Außerdem vermisse ich Jones. Ich hätte ihn nicht zurückhaben wollen oder so, aber manchmal vermisse ich ihn.«
    »Mir tut das auch oft weh«, entgegnete Sunset. »Ich bin nicht stolz darauf. Aber ich habe wirklich gedacht, er bringt mich um. Ich will so was nie wieder erleben.«
    »Die Sache ist die: Du und ich, wir müssen zusammenhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass es Karen gut geht. Wo steckt sie eigentlich?«
    »Sie schläft.«
    »Um diese Uhrzeit?«
    »Ja, sie ist ein richtiger Siebenschläfer. Hat sich jetzt angewöhnt, sich hübsch herzurichten. Vermutlich wird sie allmählich eine Frau.«
    »Wegen dem kleinen Jungen, mit dem sie sich trifft?«
    »Den hat sie irgendwie aus den Augen verloren. Ich glaube, sie hat sich in Hillbilly verknallt.«
    »Behalt das lieber im Auge.«
    »Er weiß, dass sie noch ein Kind ist. Es ist einseitig. Sie läuft in letzter Zeit einfach oft mit ziemlich abwesendem Gesichtsausdruck durch die Gegend.«
    »Du kennst ihn nicht gut genug, um dir da sicher sein zu können. Du weißt nicht, ob er nicht selbst ein Auge auf sie geworfen hat.«
    »Ich glaube doch.«
    »Aber du behältst es im Auge?«
    »Klar.«
    »Noch etwas. Das Mädchen, das ihr gefunden habt, wurde mit einer .38er erschossen.«
    »Das habe ich auch gehört. Verdammt, woher weißt du das?«
    »Sie haben es rumerzählt, meine Liebe. Die Waffe – vielleicht war das Petes, und ich kann mir auch vorstellen, dass er es getan hat. Ich sage es ja nicht gern, aber so, wie er dich verprügelt hat, könnte er sie durchaus erschossen haben, als er herausfand, dass sie von ihm schwanger war und er das Kind nicht wollte. Mag sein, dass es so war, und wenn du nicht weißt, wer es getan hat, könnte man Anklage erheben. Verdammt, selbst Jones hatte eine .38er da im Handschuhfach. .38er sind weit verbreitet.«
    »Es überrascht mich, dass du denkst, Pete könnte es getan haben.«
    »Nicht, dass mir die Vorstellung gefällt, oder dass ich es wirklich behaupten könnte, aber du gewinnst vielleicht ein bisschen Zeit, um rauszufinden, wer es wirklich war. Vielleicht ist das die Antwort, die sie bei der

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