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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Beutel um meinen Hals!«
    Diderius machte ein erfreutes Gesicht und diesmal musste er nicht einmal so tun als ob. Er verstärkte den sanften Druck seiner Finger zwischen Flavias Beinen. Die Köchin verdrehte die Augen und stöhnte auf, während der Blick ihres Liebhabers über die achtlos auf einem Schemel liegenden Kleidungsstücke wanderte. Da, halb verborgen von der fleckigen Tunika, lag ein kleiner Lederbeutel mit einem aufgerollten Halsband. Er hatte in etwa die richtige Größe eines der großen, eisernen Schlüssel.
    Während Diderius mit automatischen Bewegungen seine Massage fortsetzte und die massive Frau damit in immer stärkere Erschütterungen versetzte, formte sich in seinem Kopf der nächste Schritt seines Plans. Kurz überlegte er, wie er dabei Flavia am besten aus der Rechnung würde entfernen können. Sie zu töten würde unnötig Verdacht erregen, erst recht dann, wenn die militärische Bedrohung der Aufständischen sich näherte. Er musste sie rechtzeitig kurz vor seinem Eingreifen so weit außer Gefecht setzen, dass es nicht weiter verdächtig erschien – oder noch besser: es so bewerkstelligen, dass sie gar nicht merkte, was mit ihrem Schlüssel geschah, ihn nie vermisste und daher exakt die Unschuld verbreitete, die er gut gebrauchen konnte.
    Flavia erzitterte.
    »Didi, oh Didi. Hör nicht auf!«
    Diderius hatte nicht die Absicht.
    Es ging jetzt erst richtig los.
        
     

29
     
    Als sie in Adulis ankamen, setzte die Abenddämmerung ein. Trotz der Ankunft des Negusa Nagast herrschte eine seltsame Ruhe in der Hafenstadt, als seien alle gespannt, was jetzt passieren würde. Offiziell war dies lediglich ein Besuch des Kaisers bei seinem Statthalter, um sich über die neuesten Entwicklungen in Kenntnis setzen zu lassen. Dass die römischen Gesandten dabei in Fesseln gelegt und schwer bewacht auf ihren Eseln präsentiert wurden, fiel nur jenen Beobachtern auf, die genau wussten, welche Bewandtnis es mit diesen Männern hatte.
    Berhan sah es mit Zufriedenheit. Für ihn war die Tatsache, dass der Negusa mit den gefangenen Römern zu ihm kam, ein Hinweis darauf, dass er diese für die Urheber der Attentate hielt. Man hörte, dass Ouazebas, der Thronfolger, mit schweren Vergiftungserscheinungen aufs Bett gefesselt sei und sich niemand sicher war, ob er jemals wieder genesen werde.
    Wenn dies alles vorbei war, so nahm sich Berhan vor, würde er mit seinem Giftmischer über die Dosierung für künftige Aktionen sprechen müssen. Ouazebas, ein kräftiger Mann in der Blüte seines Lebens, hatte offenbar dem Gift mehr entgegenzusetzen als kalkuliert. Es waren solche kleinen Fehler, die manchmal große Folgen haben konnten. Dennoch blieb die Hoffnung, dass der Anschlag doch noch gelingen würde.
    Berhan selbst stand vor dem Tor seiner Residenz, als der Haupttross des Kaisers eintraf. Die Männer trugen bereits Fackeln und die Lampen waren überall angezündet worden. Der Negusa Nagast, offenbar von gerechter Wut über das feige Attentat der Römer getrieben, war nur mit einer relativ kleinen Entourage angereist, keine 50 Diener und nur etwa 200 Mann seiner Leibwache begleiteten ihn. Berhan hatte eiligst die notwendigen Quartiere bereitstellen lassen. Natürlich verfügte der Kaiser in Adulis über eine eigene Residenz, aber es war nur angemessen, dem alten Mann jede mögliche Ehre angedeihen zu lassen.
    Zwei Diener halfen dem Kaiser von seinem Maultier. Trotz seines Alters zog es Mehadeyis vor, auf Wagen oder Sänften zu verzichten. Er stellte sich mit einem Ächzen auf die Füße und blickte suchend um sich, bis er Berhan erblickte. Ein freundliches Willkommenslächeln auf den Lippen, eilte der Statthalter herbei und sank vor seinem Oberherrn auf die Knie.
    »Erhebe dich, mein guter Berhan«, sagte der Kaiser mit allem Wohlwollen in der Stimme. »Es ist gut.«
    Der Statthalter tat wie ihm geheißen und wies einladend auf seine Residenz.
    »Ich habe alles für Euren Empfang vorbereitet, Herr. Erfrischungen sind aufgetragen. Ein Lager für Euch und all Eure Männer steht zur Verfügung. Egal, welchen Wunsch Ihr habt, ich will ihn Euch erfüllen. Verfügt über mich und meine Leute!«
    »Zu gütig, mein lieber Berhan, zu gütig. Ich bereite dir große Umstände, mein alter Freund. Der Besuch kam recht unerwartet, ich weiß. Ich werde dir nicht allzu lange zur Last fallen. Aber es gibt gewisse Dinge, die zu besprechen sind und derer ich mich persönlich annehmen möchte.«
    Berhan machte ein gut

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