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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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bereits Gold den Besitzer gewechselt und es wurden Versprechungen auf Beförderung und bessere Dienstposten gemacht. Es ist immer sinnvoll, dem Glück etwas nachzuhelfen.«
    »Wie viele Alanen werden sich uns anschließen?«
    Von Klasewitz hatte die Alanen kennengelernt. Ein unruhiges Völkchen, das war sein erster Eindruck gewesen. Eine Gruppe von fast 100 Stammesführern, die in etwa dem Range eines Offiziers entsprachen, waren mit der Wirkungsweise der Kanonen vertraut gemacht worden. Ihre Aufgabe war es, die eigenen Leute zumindest theoretisch auf die neue Waffe vorzubereiten und, wo es nur ging, eine Panik zu vermeiden, wenn die drei Kompanien ihre erste Salve abfeuerten. Die Alanen waren tief beeindruckt gewesen. Der Freiherr wusste nicht, ob die Lehrstunden gefruchtet hatten, in jedem Falle hatten sie einen positiven Beitrag zur Stabilität ihrer Allianz mit Maximus geleistet.
    Diese Tatsache war dem Comes keinesfalls entgangen.
    »Uns wurden 20 000 Krieger zugesichert«, beantwortete dieser die Frage des Deutschen. »Wir selbst haben 15 000 Legionäre aus Britannien im Einsatz, dazu werden sich uns in Gallien – so vermute ich – insgesamt weitere 15 000 Grenztruppen anschließen, vielleicht auch mehr. Dann benötigen wir einen entscheidenden Sieg und die benachbarten Provinzen werden sich ebenfalls von Gratian abwenden. Aber gerade weil die Zeitenwanderer als Zauberer in militärischen Dingen gelten, werden viele abwarten, bis sich eine militärische Vorentscheidung abzeichnet. Und für diese spielen Eure Kanonen die zentrale Rolle.«
    »Ich werde alles tun, um Euch nicht zu enttäuschen.«
    »Natürlich werdet Ihr das.«
    Maximus lächelte wissend und wandte sich ab, als ein Melder auf ihn zuritt. Von Klasewitz wusste nicht, wie er die letzte Bemerkung des Comes interpretieren sollte. »War das ein Vertrauensbeweis in die Fähigkeiten des Freiherrn? Oder ein Hinweis auf von Klasewitz’ Abhängigkeit vom Comes, vor allem angesichts der Konsequenzen, die der Deserteur und Aufrührer würde erleiden müssen, wenn ihre Pläne scheitern sollten und die Gegenseite seiner habhaft werden würde?
    Von Klasewitz hoffte auf erstere Erklärung, hatte aber das unbestimmte Gefühl, dass die zweite der Wahrheit wohl näherkommen würde.
    »Es geht an Bord!«
    Der römische Legionär, der von Klasewitz als Faktotum beigestellt worden war, wies auf eines der großen Schiffe. Der Freiherr nickte. Es war das letzte der drei, die für die Kanonen abgestellt worden waren, und es wartete eigentlich nur noch auf ihn. Der Zeitpunkt für den Aufbruch war gekommen.
    Er gab sich einen Ruck. Dem Legionär folgte er die Anhöhe hinab auf das Schiff zu. Eine lange Gehplanke führte ihn, wenngleich etwas wackelig, direkt auf das Schiff, auf dessen Achterdeck ein bärtiger Mann stand, dem »Kapitän« förmlich auf die Stirn tätowiert war. Als von Klasewitz auf dem ganz leicht schwankenden Deck stand und über die Reling auf die See blickte, fühlte er, was er in den letzten Wochen und Monaten vermisst hatte. Seine Seebeine meldeten sich wieder und ganz instinktiv glich er die kaum fühlbaren Bewegungen des Schiffskörpers aus. Ein Ruck ging durch die Hülle, als die Soldaten seine Ankunft als Anlass nahmen, die Galeere vom Strand fortzustoßen. Das Schwanken wurde stärker, aber von Klasewitz hatte keine Probleme, sich aufrecht zu halten.
    »Wie lange?«, fragte er den Kapitän, der die Routinearbeit des Ablegens offenbar seinem Gubernator überließ.
    »Bei dem Wetter? Zwei Stunden, nicht länger. Die Männer sind ausgeruht, ich werde einen ordentlichen Takt rudern lassen. Wenn keine Winde aufkommen, die uns abtreiben lassen oder uns gar entgegenblasen, werden es zwei Stunden sein.«
    Von Klasewitz nickte. Dann spazierte er das lange Deck des Schiffes entlang bis zum Bug. Er starrte durch die klare Luft auf das ferne Ufer Galliens, das sich undeutlich in der Ferne abzeichnete. Prüfend hielt er seine Nase in die Luft, schmeckte die salzige Brise, dann lächelte er.
    Zwei Stunden, auf die er sich freute.
    Befehle erklangen.
    Ruder wurden ausgefahren und ins Wasser gesenkt.
    Der Takt wurde vorgegeben.
    Mit einem sanften Ächzen setzte sich die Galeere ernsthaft in Bewegung.
    Die Endgültigkeit ihres Unterfangens war nun jedem bewusst. Auch von Klasewitz wusste, dass sie nun zum Erfolg verdammt waren.
    Noch etwas, auf das er sich freuen konnte.
        
     

28
     
    »Du bist und bleibst die Schönste von allen!«
    Diderius musste

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