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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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aber sehr schnell wieder verschwinden. Selbst der Sex mit Flavia, obgleich ein physischer wie auch psychischer Kraftakt, war zu ertragen, behielt er sich doch einen Abend in der Woche frei, um mit der Hure seines größten Vertrauens nicht nur den Vorschuss zu verprassen, sondern auch eine Frau zu genießen, die nicht von allem zu viel und trotzdem von anderem zu wenig hatte.
    Dann war gestern der Bote gekommen. Die Diderius vorab gegebenen Instruktionen waren eindeutig gewesen: Warte auf den Boten oder höre, wie weit der Aufstand sich bereits Ravenna genähert hat, und reagiere entsprechend. Diderius hatte sich gefreut, dass man ihn für intelligent und weitsichtig genug hielt, diese Entscheidung selbstständig zu treffen. Er hütete die beiden Säcke mit dem grünlich braunen Pulver, die man ihm gegeben hatte, wie seinen Augapfel, verschlossen in einer kleinen Truhe, die auch Flavia bei ihren Besuchen niemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Der Bote war gekommen. Er war am gleichen Tag in Britannien aufgebrochen, als Magnus Maximus das Datum für die Fahrt über den Kanal festgelegt hatte. Das war vor gut vier Wochen gewesen, die der Bote, fast nur zu Pferde und auf Flussschiffen, in Richtung Ravenna gereist war, um Diderius darüber in Kenntnis zu setzen, dass es an der Zeit war, mit einem anderen Spion Kontakt aufzunehmen. Dieser saß in der Militärverwaltung Ravennas und sollte jede Information über den Fortschritt des Aufstandes sofort an Diderius weiterleiten, damit dieser abschätzen konnte, wann es angemessen war, in die entscheidende Phase seines Planes einzutreten – der ihn, bei Erfolg, zu einem reichen Mann in einer behüteten Lebenszeitstellung machen würde.
    Alles andere war ihm, ehrlich gesagt, völlig egal.
    Die Nachricht des Boten bedeutete auch, dass er seine Beziehung zu Flavia, sorgsam aufgebaut und unter erheblichen persönlichen Opfern am Leben erhalten, jetzt ihrer ersten Belastungsprobe unterziehen musste.
    »Weißt du, mein Schatz«, sagte er leichthin und strich der erschöpften Geliebten über die weiche Masse ihres voluminösen Bauches, »deine Arbeit ist faszinierend. Du bist für das leibliche Wohl so vieler Menschen verantwortlich – und so wichtiger Menschen! So nahe an technischen Wunderwerken, die keiner von uns so richtig versteht. Es muss wahnsinnig aufregend sein!«
    Flavias Gesicht rötete sich. »Aber Didi!«
    Er hasste es, wenn sie ihn Didi nannte.
    »Didi, glaube mir, ich bin nur eine ganz einfache Köchin!«
    »Eine Schichtleiterin mit beachtlicher Verantwortung. Meinst du, die Zeitenwanderer würden wirklich jeden so in ihre Nähe lassen? Die Mannschaft der Saravica wird von dir ernährt! Du stärkst durch deine Arbeit das Rückgrat des Imperiums!«
    »Oh Didi!«, krähte die Gelobte hocherfreut und schlug daraufhin sogleich beschämt die Augen nieder. »So was hat noch niemand zu mir gesagt.«
    »Dann wurde es aber Zeit«, bekräftigte Diderius und begann, wie beiläufig die Region unterhalb des Bauches sanft zu massieren. »Du bist nicht irgendeine Römerin, die brav zu Hause sitzt und die Männer mal machen lässt. Du bist eine starke Frau, die ihren Beitrag in verantwortungsvoller Position leistet!«
    »Oh Didi!« Diesmal klang es mehr wie ein Seufzen, was sicher auch mit der von ihm durchgeführten Massage zu tun hatte.
    »Man vertraut dir, Flavia«, flüsterte Diderius. »Das ist auch nachvollziehbar, du bist eine sehr vertrauenswürdige Person!«
    Vertrauensselig beschrieb es besser, dachte er bei sich, freute sich aber darüber, dass Flavia erneut rot anlief.
    »Du hast ja sogar die Schlüssel für die Küche, nicht wahr? Nicht jedem würde man die Schlüssel geben. Die Schlüssel sind wichtig!«
    Die Schlüssel waren in der Tat wichtig. Flavia leitete die Spätschicht, die vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden reichte. In der Position war sie dafür zuständig, dass des Abends der Küchenkomplex ordentlich verschlossen wurde. Diderius war bisher davon ausgegangen, dass sie die Schlüssel dann irgendwo abgab. Es konnte aber auch sein, dass jemand von der Wachmannschaft für die Schließarbeiten zuständig war. Es war an der Zeit, das genauer herauszufinden. Die Zeitenwanderer hatten recht komplizierte mechanische Schlösser eingeführt. Sie waren klobig, aber weitaus sicherer als alles, was die Römer bisher verwendet hatten.
    »Die Schlüssel habe ich immer da, wo auch du bist, mein lieber Didi!«, flüsterte Flavia lächelnd. »Ich trage sie in einem

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