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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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locken. Dort gibt es eine gute Möglichkeit für seine Schiffe, die Truppen an Land zu bringen. Wir werden ihn dort freundlich empfangen und die Männer gut verpflegen. Alles soll perfekt aussehen und wir wollen Theodosius in völlige Sicherheit wiegen. Dann landet Ihr, edler Augustus, ein Heer von beachtlicher Größe weiter im Westen, in Hippo Regius. Wir werden derweil südlich von Hadrumentum unsere eigenen Einheiten zusammenziehen und Theodosius versprechen, mit den Seinen zusammen gegen Eure Armee zu marschieren. Er wird einwilligen, denn er wird damit eine große Übermacht haben. Während der Schlacht aber wollen wir die Seiten wechseln, Theodosius überraschen und ihn vernichtend schlagen.«
    »Es wird einige Zeit benötigen, all dies vorzubereiten«, vermutete Maximus. »Diesen Sommer sollte es uns aber gelingen. Wir müssen ihm Zeit geben, seine Schiffe zu vollenden und abzureisen. Dann soll er sich einige Wochen in Sicherheit wiegen. Ihr benötigt ja ebenfalls Zeit, Eure Truppen zusammenzuziehen. Theodosius wird das verstehen. Im Spätsommer dann lande ich eine bescheidene Armee und wir tun, wie Ihr es geplant habt.«
    Gaudentius nickte. »So wollen wir es machen. Die genauen Pläne können wir mit Andragathius ausmachen. Wichtig ist nur, dass Ihr in Italien zwar weiterhin Druck ausübt, ihm aber gleichzeitig nicht zu nahe auf die Haut rückt. Er darf nicht misstrauisch werden.«
    Misstrauen, so dachte Maximus bei sich, als er sinnierend in seinen Wein blickte, war in der Tat das wichtige Wort in diesem Zusammenhang. Sosehr ihn die Zusage des Gaudentius und seiner Kollegen auch freute und so verheißungsvoll der Plan des Comes auch klang – wie konnte er sicher sein, nicht selbst der Getäuschte zu sein, anstatt des Theodosius? Es war notwendig, ehe man sich mit den Details befasste, die gemachte Zusicherung durch eine Versicherung zu garantieren, und er war sich nicht ganz sicher, wie Gaudentius auf diese Forderung seines Kaisers reagieren würde.
    Denn als Vertrauensbeweis konnte man diese nämlich nur schwerlich bewerten .
    Er legte sich seine Worte zurecht.
    »Ich bin wirklich sehr froh über Eure Idee und den Plan. Die Loyalität, die Ihr beweist, wird angemessen belohnt, wenn all dies vorbei ist.«
    Gaudentius senkte dankbar den Kopf. Er galt als relativ integer, also war nicht einmal davon auszugehen, dass er besondere Belohnung erstrebte, vielleicht abgesehen davon, noch einige Jahre mehr die Kornkammer Roms verwalten zu dürfen.
    »Dennoch müsst Ihr meine Situation verstehen. Ein Mann von größerem Misstrauen könnte auf die Idee kommen, dass dies ein geschickter Schachzug der Anhänger des Theodosius ist, den dummen Maximus in eine gut vorbereitete Falle zu locken – und nicht umgekehrt.«
    Wenn der Comes über die indirekte Anklage schockiert war, zeigte er es nicht. Tatsächlich war auf seinem Gesicht nicht das geringste Anzeichen von Überraschung zu erkennen. Er nickte nur und hörte weiter zu.
    »Ich bin daher verpflichtet, mir zu überlegen, wie ich geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreife, um dem unwahrscheinlichen Fall eines Verrats vorzubeugen«, erklärte Maximus. Wieder schien sein Gegenüber deswegen weder aufgeregt noch erbost zu sein. Gaudentius wartete einen Moment, ob der Imperator noch etwas hinzuzufügen gedachte, und als klar wurde, dass es nun an ihm war zu sprechen, ergriff er diese Möglichkeit sofort.
    »Herr, ich kann Eure Argumente gut nachvollziehen. Tatsächlich haben wir bei unserer Planung diese Reaktion vorhergesehen. Verrat ist eine übliche Praxis in Bürgerkriegen und wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Zeitenwanderer über kluge Köpfe verfügen. Theodosius hat darüber hinaus intelligente und fähige Offiziere und Ratgeber an seiner Seite. Es ist nur recht und billig, die Möglichkeit einer Falle ernsthaft in Betracht zu ziehen.«
    »Ich bin froh, dass Ihr das einseht«, erwiderte Maximus und meinte es genau so. »Und da ihr diese Dinge gemeinsam geplant und dieses Problem vorhergesehen habt, ist euch vielleicht auch eine Lösung eingefallen?«
    Gaudentius nickte.
    »Alle Statthalter Roms in den afrikanischen Provinzen sind Familienväter, Herr. Ich habe zwei wohlgeratene Söhne, der ganze Stolz meiner Frau und meiner selbst. Auch die anderen Männer haben Nachkommen von Intelligenz, Talent und, im Falle der Töchter, großem Liebreiz.« Er räusperte sich. »Wir bitten Euch, nehmt unsere Kinder als Pfand für unsere ehrenhaften Absichten. Wir können

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