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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Zeugnisse einer antiken Bautechnik, die alle rechtschaffen beeindruckte, die sie noch nie gesehen hatten. Africanus und Sepidus, die beide schon mehrmals hier gewesen waren, störten die Beobachter nicht in ihrem andächtigen Starren. Für Africanus war dies sowieso eine Art Heimkehr, stammte seine Familie doch aus einem Fellachendorf weiter südlich am Nil.
    Die Valentinian kam aus westlicher Richtung in den Hafen. Als sie die Leuchttürme hinter sich gelassen hatten, konnte man an Backbord das imposante Panorama der in vielen Farben in der Sonne glänzenden Paläste erkennen. Hier, in den weitläufigen Gebäuden, nahe an der See und fern des Gestanks der Metropole, lebten die Reichen und Hochgestellten, die mächtigen Reederfamilien der Stadt, die Händler, hohe Beamte des Reiches oder schlicht jene, die von altem Geld waren. Diese Stadt, gegründet vom legendären Alexander, war auch vor der Eroberung durch die Römer ökonomisches und administratives Zentrum gewesen, und viele der griechischen und ägyptischen Familien, die heute noch hier lebten, konnten ihre Stammbäume und ihren Einfluss auf die Geschicke Alexandrias viele Hundert Jahre zurückverfolgen. Es gab genug wohlhabende Stadtbürger, die von dem lebten, was ihre Vorfahren erarbeitet hatten, und ihr angenehmes Dasein wurde durch die großartigen Palastbauten sehr augenscheinlich gemacht.
    Je näher sie den eigentlichen Anlegestellen kamen, desto mehr entfaltete sich die atemberaubende Pracht der Stadt vor ihren Augen. Auch jene, die schon öfters hier gewesen waren, kamen nicht umhin, von ihrer Arbeit aufzusehen und sich zumindest für einige Momente dem Anblick zu widmen. Direkt in ihrem Sichtfeld ragte das große Theater der Stadt auf, dicht am Ufer gebaut, mit einer eigenen Anlegestelle, damit sich die Reichen und Schönen von den Palästen, ohne sich auf die staubigen und anstrengenden Straßen begeben zu müssen, über das Wasser zu den abendlichen Aufführungen rudern lassen konnten. Gleich neben dem Großen Theater erstreckte sich das eigentliche Hafengebiet mit seinen Anlegestellen, zahlreichen Werften und einem weitläufigen Marktbereich mit Hallen und offenen Lagerflächen, auf denen auch jetzt, trotz der Tatsache, dass zu dieser Zeit kaum Schiffe in der Stadt eintrafen, ein reges Treiben herrschte. Als die Valentinian die Leuchttürme passiert hatte, war die Anweisung gegeben worden, obgleich eigentlich unnötig, die Dampfmaschine anzuwerfen, sodass das Einlaufen den gewünschten propagandistischen Effekt haben würde. Das Arbeitsgeräusch der Dampfmaschine hallte über das weite Hafenbecken und brach sich an den hohen und imposanten Bauwerken am Ufer, und es dauerte nicht lange, bis sich eine stattliche Menge an Schaulustigen angesammelt hatte, um dem majestätischen Hereingleiten der Valentinian beizuwohnen. Zu Köhlers Beruhigung erschien auch rasch eine Kohorte der Hafenwache, die den Anlegeplatz abzusperren und allzu vorwitzige Zuschauer zurückzudrängen begann.
    Köhler löste seinen Blick vom Panorama der Stadt. Er würde noch genug Gelegenheit haben, sich in den Tempeln und Kirchen und auf den großen Plätzen umzusehen. Doch er erkannte bereits, dass seine Hilfe nicht benötigt wurde: Africanus hatte alles im Griff. Als die Dampfmaschine erstarb und das Schiff sich mit einer sanften, fast nicht mehr bemerkbaren Bewegung an die Kaimauer schob, die Seile herüberflogen und die Valentinian festgemacht wurde, war ihre Jungfernfahrt offiziell vorbei. Es war klar, dass sich die Neukonstruktion hervorragend bewährt hatte.
    An der Kaimauer hatte sich neben den Schaulustigen eine Abordnung der Stadt eingefunden, lokale Honoratioren, die die erste Begrüßungsrunde dominieren würden. Natürlich würde es auch einen Empfang beim Statthalter Roms in diesem Teil Afrikas geben, ehe man sich auf die Reise ins Landesinnere machen konnte, um so schnell wie möglich zum Roten Meer zu gelangen und von dort aus auf dem Seewege Aksum zu erreichen.
    Als die Valentinian fest verzurrt war, schob sich Marcellus an die Reling und sah Köhler und Africanus erwartungsvoll an.
    »Darf ich mir die Stadt ansehen ?« , fragte er eifrig.
    Köhler warf Africanus einen Blick zu. »Wir beide sind mit den Offiziellen eine Weile beschäftigt und wir müssen sicher eine kleine Wache zurücklassen – aber ich sehe kein Problem darin, heute dem Rest der Mannschaft Landgang zu gewähren .«
    »Vor allem Euch Zeitenwanderern«, meinte Africanus. »Ihr kennt bisher nur

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