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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Geräusch war zu hören, kein Licht drang aus den geschlossenen Fensterläden. Der Rauch, der aus dem Kamin aufstieg, war ruhig und verlor sich ohne jede Eile im nächtlichen Himmel.
    » Also. Wie sieht dein Plan aus?«, zischte die Frau mit dem kahlgeschorenen Kopf und der eintätowierten Spinne auf ihrer linken Gesichtshälfte ihrem Anführer, einem hageren Mann, dem ein Ohr und zwei Finger seiner linken Hand fehlten, zu.
    Der dritte im Bunde, ein breit gebauter Kerl mit vierschrötigem Gesicht und einem komplett mit Totenschädeln tätowierten Schwertarm, schob sich dicht an die beiden heran, um den Plan ebenfalls zu hören.
    »Ich würde sagen, wir schleichen uns an das Haus ran. Klar soweit. Die Tür wird mit Sicherheit verriegelt sein. Außerdem lauert dahinter bestimmt ihr Köter. Nein, wir werden das Haus umrunden, bis wir herausgefunden haben, wo das Gemach ihrer Kinder liegt; einen Fensterladen kann man leichter knacken, als eine verdammte Tür. Dann steigen wir ein, schnappen uns die Bälger und zwingen ihre Mutter, uns erst einmal ein wenig die Nacht zu versüßen. Natürlich schneiden wir der ganzen Bande danach die Kehlen durch, aber mir macht das Ganze bedeutend mehr Spaß, wenn sie sich nicht wehrt. Ihren Köter machen wir nieder, sobald er sich rührt, soviel ist klar.« Er spie zur Seite aus. »Also. Habt ihr alles verstanden?« Zustimmendes Brummen antwortete. »Gut. Dann los.«
    Er hatte sich gerade zum Gehen umgewandt und den ersten Schritt auf den Hof hinaus getan, als ein Fauchen ertönte und er abrupt stehen blieb, die Hand an seinen Hals gepresst.
    »Was war das?«, fragte der breite Mann.
    » Aldref, kannst du sehen, was das war?«, wollte die Frau wissen.
    Doch der Mann blickte nur schweigend auf seine Hand herab.
    Die Frau machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu. »Aldref?«
    » Aldref«, kam es von dem vierschrötigen, »was ist los?«
    » Ihr Götter, nein«, keuchten beide, als sich der hagere Mann zu ihnen umdrehte; sein Gesicht war eine verzerrte Maske puren Entsetzens.
    Sein Mund versuchte Worte zu formen, doch außer einem feuchten Gurgeln drang kein Laut aus seiner Kehle, über deren ganze Breite sich ein klaffender Schnitt zog; seine Hand war dunkel und nass vom Blut, welches sich wie ein Sturzbach daraus ergoss.
    Langsam stürzte Aldref auf die Knie und fiel lautlos vornüber, um regungslos auf dem platt getrampelten Gras liegen zu bleiben.
    Seine beiden Kumpane waren einen entsetzten Schritt zurück gewichen und starrten fassungslos auf ihren toten Kameraden herab.
    »Verdammt, was war das?«, fauchte die Frau, in deren Händen jetzt zwei lange Messer blitzten.
    » Ich weiß es nicht«, zischte der Mann und sah sich mit einer dornenbesetzten Keule in der Hand hektisch um.
    Alle Vorsicht vor Entdeckung durch den Hund fahren lassend, bog die Frau in einem weiten Bogen um die Hausecke; der Hof lag verlassen im fahlen Mondlicht.
    »Was geht hier vor?«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst.
    » Zulla, da«, sagte der Mann und deutete auf das Stalltor. »Das Tor ist offen. Da muss sie drin sein.«
    In dem Moment, als wollten die Bewohner des Stalls seine Worte bestätigen, ertönte in der Dunkelheit hinter dem Tor lautes Gemecker.
    Sie warf dem Mann einen abschätzenden Blick zu. »Bist du dir sicher, dass sie es war?«
    Der Schläger erwiderte den Blick nicht und starrte statt dessen unverwandt das eine Elle weit offen stehende Tor an. »Aldref sagte, sie hätte keinen Mann. Also wer soll es sonst gewesen sein? Eines ihrer Kinder vielleicht?«
    Die Frau namens Zulla starrte ihn noch einen Moment lang an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit ebenfalls auf das Tor lenkte. »Wollen wir hoffen, dass sich das seit Aldrefs Besuch nicht geändert hat. Wie dem auch sei, wir müssen ihn – oder sie – finden und töten.«
    »Du willst also da rein?«
    »Du etwa nicht, Bulle? Willst du etwa Aldrefs Mörder im Rücken haben, wenn wir in das Haus einsteigen?«
    Mit einem sadistischen Grinsen beobachtete Kali Darad, wie der muskulöse Mann und die haarlose Frau vorsichtig, mit vorgehaltenen Waffen die Dunkelheit des Stalls betraten. Ihre Köpfe zuckten nervös hierhin und dorthin, verzweifelt versucht, in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen.
    »Hey«, zischte die Frau in die unheimliche Finsternis, die sie umgab. »Du verfluchter Bastard! Wir wissen, dass du hier bist! Zeig dich, du feige Sau!«
    Natürlich bewegte sich Kali Darad keinen Fingerbreit. Zu sehr genoss sie die Nervosität und die

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