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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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mühsam unterdrückte Angst in ihren beiden Opfern. Ihre Angst würzte die Gerüche des Ziegenstalls mit ihrem unverwechselbaren Aroma. Das Herz in ihrer Brust begann schneller zu schlagen. Das vertraute Kribbeln zog wie ein kalter Windhauch über ihre Haut. Ihre Muskeln spannten sich.
    Langsam schlichen die beiden Räuber den Korridor zwischen den Koppeln entlang und untersuchten jede einzelne, an der sie vorbeikamen. Doch außer meckernden Ziegen und einem schnaubenden schwarzen Hengst fanden sie nichts.
    » He, Bulle«, zischte Zulla dem Mann neben ihr zu und deutete mit einem ihrer Messer auf das Pferd. »Siehst du das Pferd da? Das Weib hat wohl Besuch.«
    » Wie kommst du darauf?«, knurrte der Mann zurück.
    » Der Gaul hat noch seinen Sattel auf dem Rücken. Außerdem sieht das Vieh nicht gerade aus, als würde es einer einfachen Ziegenhirtin gehören.«
    »Wem soll es denn sonst gehören ?«
    Die Räuberin spähte mit schmalem Mund in die Finsternis ringsumher, bevor sie antwortete: »Einem Krieger.«
    »Oh, verdammt«, knurrte der Mann und blickte über seine Schulter zum Tor. »Und wo steckt dieser verdammte Schweinehund?«
    Zulla kam gerade von der letzten Koppel zurück und zuckte mit den Schultern. »Er ist jedenfalls nicht hier. Niemand ist hier. Das ist ein verdammter Trick!«
    Bulle wandte sich gerade zum Gehen um, als sein Blick an etwas hängen blieb. Die Decke über dem Tor war unterschiedlich hoch! Langsam wanderte sein Blick über den niederen Teil der Decke, einem Dachboden, der mit Heu beladen wie eine große Höhle über dem gesamten Korridor gähnte, bis zu ihrer Position.
    » Was ist?«, verlangte Zulla zu wissen. Sie hatte plötzlich das beklemmende Gefühl, eine Schlinge um den Hals zu haben, die sich ganz langsam zuzog.
    » Er ist dort oben«, flüsterte er und machte eine Kopfbewegung zum Dachboden hinauf.
    Sie folgte seiner Geste und versuchte angestrengt in der undurchdringlichen, tintigen Schwärze über ihnen etwas zu erkennen. Hatte sich da nicht gerade etwas bewegt? Nein. Nein, dort oben war nichts als Dunkelheit.
    Plötzlich fuhren beide wie unter einem Hieb zusammen, als aus den Schatten über ihnen eine Stimme zu ihnen herunter drang.
    » Angst vor der Dunkelheit?«, schnarrte eine Frauenstimme und die vom Mondlicht gänzlich unberührte Finsternis schien sich auf einmal zu bewegen.
    » Was...«, setzte der Mann an, als sich plötzlich ein Schatten aus der Schwärze löste und auf ihn herabstieß.
    Zulla konnte sich gerade noch mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen, doch für Bulle kam jede Hilfe zu spät. Riesige Klauen packten seine Schultern mit eisernem Griff, messerscharfe Krallen durchbohrten sein Lederwams und seine wollene Unterkleidung und gruben sich tief in Brust und Rücken; Knochensicheln stachen herab und bohrten sich über seinen Schlüsselbeinen tief in seine Brust. Der Räuber riss den Mund auf, wollte vor Schmerz schreien, als vier lange Stahlkrallen auf ihn herabfuhren. Zwei zerschnitten sein Gesicht, während die anderen beiden tief in seinen Schlund fuhren und seinen Hals von innen heraus aufschlitzten; sein Schrei war nicht mehr als ein gequältes Krächzen.
    Noch bevor Bulle unter dem Angriff zu Boden ging, sprang sein Mörder schon wieder ab und landete drei Schritt hinter ihm auf allen Vieren in einer Koppel. Die Ziegen dort stoben in Panik schreiend auseinander, als der Tod in ihrer Mitte landete, und sprengten Hals über Kopf zum Gatter hinaus auf den Mittelgang, vorbei an dem sterbenden Bulle, vorbei an der vor Grauen mit dem Rücken gegen eine Koppel gepresst sitzenden Zulla, zum Tor hinaus. Derweil erhob sich der dämonische Schemen langsam und bedrohlich zu seiner vollen Größe und wandte sich in aller Ruhe zu seinen beiden Opfern um, als würden sie für ihn keinerlei Bedrohung darstellen.
    Der Mann wand sich unter gurgelnden Lauten auf dem strohbedeckten Boden und umklammerte dabei seine stark blutende Kehle, während die Frau sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte und mit einem zitternden Messer in beiden Händen – das andere hatte sie bei dem rettenden Sprung verloren – langsam rückwärts den Korridor hinab in Richtung Tor ging. Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus zentnerschwerem Blei und mit jedem Schritt fühlten sie sich schwerer an.
    »Nein. Nein. Nein«, stammelte sie unentwegt vor sich hin. »Nein, tu mir bitte nichts. Ich...« - Der Schatten setzte sich langsam in Bewegung - »Ich... es tut mir leid.«
    Er

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