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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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wütend? Habe ich etwas falsch gemacht? Die verdammte Sonne scheint doch noch. Bin ich ihr vielleicht irgendwie zu nahe getreten? Was... Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. »Du bist eifersüchtig«, hauchte er in ihr nicht einmal eine Elle von seinem Gesicht entferntes Antlitz.
    Einen Moment lang starrte sie einfach nur zurück. Ihr Herz schlug wie ein eiserner Hammer gegen ihre Rippen und eine Hand krallte sich in ihre Eingeweide, als sie die Furcht in seinen Augen sah. Furcht vor einem bedrohlichen Raubtier, einem Monster. Ihre Lippen waren zu einem dünnen Strich zusammen gepresst und einen Moment später konnte sie seinem Blick nicht länger standhalten. Mit einem Knurren erhob sie sich wieder und stapfte mit großen Schritten zurück zum Wagen und verkroch sich darin.
    Das glaube ich jetzt nicht. Diese Harpyie ist tatsächlich eifersüchtig auf Miranda . Der Barde erhob sich langsam aus dem Gras und klopfte seine Sachen ab. Das darf doch alles gar nicht wahr sein. Ich träume das alles doch nur. Eine Harpyie ist eifersüchtig, weil ich mich über das Geschenk einer anderen Frau freue – einer Menschenfrau! Wie geht das denn bitte? Durch geblähte Backen blasend schlenderte er ebenfalls zu dem Wagen herüber und überlegte dabei angestrengt, was er nun zu ihr sagen sollte. Gleichzeitig musste er sich an den Kopf fassen, dass er tatsächlich einer eifersüchtigen Harpyie gut zureden, ja sich sogar für seine Freude über das Geschenk rechtfertigen wollte.
    Eine Armeslänge vor dem Wagen blieb er stehen und räusperte sich vernehmlich. »Hör mal, Kali. Ich... Also... Ich kann nicht glauben, dass ich das sage: Da war und ist nichts zwischen mir und dieser Frau. Ganz ehrlich. Ich wünschte, es wäre anders.
    Weißt du, wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal mit einer Frau zusammen war? Ich sage es dir: Viel zu lange! Ich vergehe vor Sehnsucht nach einer Nacht voller Leidenschaft. Nach zärtlichen Berührungen und nackten Körpern, die sich aneinander schmiegen. Und letzte Nacht hatte ich endlich wieder die Gelegenheit, diese Freuden genießen zu können. Sie war willig und ich... ich erst recht. Aber du hast mir ja mit deinem neunmalklugen Geschwätz diese lang ersehnte Gelegenheit versauen müssen. ´Armer Mann, der nichts außer vögeln...´«, er stieß ein Seufzen aus und schüttelte dabei betreten den Kopf. Eigentlich wollte er sie beruhigen und nicht sie mit Vorwürfen bombardieren. »Verzeih. Ich schweife ab. Hör zu, Miranda war nur eine Liebschaft, mit der ich für eine Nacht Spaß haben wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Freude über dieses Paket gilt einzig und allein dem Inhalt. Nicht der Frau, die es mir schenkte.« Als aus dem Inneren des Wagens keine Reaktion zu hören war, fügte er noch hinzu: »Wenn ich ehrlich bin, bedeutest du mir bei weitem mehr, als diese Ziegenhirtin.«
    Erneutes Schweigen antwortete ihm. Gerade wollte er sich mit einem resignierenden Schulterzucken von dem Fuhrwerk abwenden, als er sie am Heck des Wagens stehen sah; sie sah ihn misstrauisch an.
    »Mehr als die Frau?«, fragte sie leise, fast kleinlaut.
    Ein warmes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Na ja. Schließlich hast du mir schon ein paar Mal das Leben gerettet, oder nicht?«
    Drei Herzschläge lang sah sie ihm nachdenklich in die Augen. Dann musste auch sie lächeln und gluckste: »Verbindet.«
    »Ja, das verbindet irgendwie«, grinste er zurück. »Jetzt komm zurück ans Feuer und lass uns essen. Ich habe einen Bärenhunger.
    Die Sonne war zur Hälfte untergegangen, als sie mit Essen fertig waren. Kali Darad hatte zum ersten Mal in ihrem Leben Ziegenkäse gekostet und war dergestalt angetan davon, dass Taros Goll den Käse bald wieder im Wagen verstauen musste, damit sie ihn nicht gleich am ersten Abend aufaßen. Dabei hatte er unter den Habseligkeiten des Händlers einen Weinschlauch entdeckt, der noch halbvoll mit Weinbrand war. Frohen Mutes setzte er sich, den Weinschlauch in der Hand, wieder ans Feuer und nahm einen vorsichtigen Schluck. Einmal hatte er von einer Tor Gun Frau einen vermeintlichen Schnaps eingeschenkt bekommen und diesen – leichtgläubig und von ihrer drallen, olivgrünen Schönheit abgelenkt wie er war – einfach ungesehen hinunter gekippt. Das war die Sonne, an der er zwei Dinge fürs Leben gelernt hatte: Erstens, dass Tor Gun Frauen ein fürchterlich schrilles, geradezu schmerzhaft unangenehmes Lachen hatten, und zweitens, dass Tor Guner Sumpffeuer zwei

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