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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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bist«, entgegnete sie mit verklärtem Blick; die Flammen schimmerten in ihren Augen. Wieder hörte sie die Sprechchöre von den Tribünen zu ihr herunter hallen, während sie mit singenden Klingen durch den Staub der Arena stapfte, die Augen starr auf ihr nächstes Opfer gerichtet.
    KALI - DARAD!
    KALI - DARAD!
    KALI - DARAD!
    Nach einem Moment betretenen Schweigens wandte sich Taros Goll wieder zum Horizont um, wo die Sonne gerade noch so zu sehen war. »Na ja. Dann haben wir ja einiges nachzuholen, nicht wahr? Wenn du möchtest, können wir nochmal ein Lied zusammen singen.«
    »Das gleiche nochmal?«
    »Das gleiche nochmal.«
    Und so vermischte sich die wohlklingende tiefe Stimme des Barden mit der befremdlichen, doch wunderschönen kristallklaren Stimme der Harpyie und erhob sich hinauf zum dunklen Nachthimmel, bis der letzte Sonnenstrahl erloschen war und es still auf dem Lagerplatz wurde.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    7
     
     
     
    »Das war vielleicht ein netter Kerl«, frohlockte der vierzehn Sommer alte Stallbursche vor dem einen Sommer älteren Küchenjungen und hielt ein glänzendes Silberstück in die Höhe, derweil der noble Spender mit wehendem braunen Umhang über die Handelsstraße in Richtung Norden davon galoppierte. »Das hat er mir gegeben weil ich mich so gut um sein Pferd gekümmert habe. Ha!« Der Junge schnippte die Münze in die Luft, fing sie wieder auf und steckte sie zu den Kupferlingen in den Beutel an seinem Gürtel.
    »Du hast es eben gut, Mick«, seufzte der dicke sommersprossige Küchenjunge und schielte verdrossen durch die offene Hintertür in die Küche zum Kessel über dem Feuer, in dem der Eintopf von heute köchelte. »Ich bekomme nie etwas dazu.«
    Da hieb ihm Mick lachend gegen die Schulter. »Du hast es nötig zu jammern, Talis. Dafür kommst du immer an die leckersten Sachen ran. Oder willst du mir ernsthaft weismachen, dass ihr die Bratenanschnitte, oder die mit Bratensaft vollgesogenen Zwiebeln wirklich an die Gäste rausgebt?« Er betrachtete mit geschürzten Lippen und hochgezogener Augenbraue den dicken Bauch seines Bruders.
    Talis gab sich wirklich alle Mühe, doch so sehr er sich auch mühte, konnte er nicht verhindern, dass die Maske des armen traurigen Tropfs immer mehr zerbröckelte und langsam aber sicher einem breiten, verlegenen Lächeln wich. »Na gut«, gestand er und hieb Mick, dem Stallburschen, ebenfalls gegen die Schulter. »So schlecht habe ich es vielleicht doch nicht. Aber trotzdem...«, setzte er gerade an, als er bemerkte, dass sein Bruder ihm gar nicht mehr zuhörte.
    Der Junge mit den schwarzen Locken schien etwas gehört zu haben, dass ihn dazu veranlasste, zur Ecke des Hauses zu gehen, um von dort aus, zwischen der Hausecke und einem Busch mit leuchtendroten Pfingstrosen hindurch, die Straße nach Norden hinauf zu spähen. Talis wollte ihn gerade, ob seines Desinteresses, anblaffen, als er es auch hörte: Das Gewitter mehrerer herangaloppierender Rösser!
    Rasch huschte er an die Seite seines Bruders als eine fünfköpfige, schwarz gekleidete Reiterschar in gerader Linie die Straße herab kam und geradewegs auf das Gasthaus zuhielt.
    »Was sind denn das für Kerle?«, wollte Talis mit gedämpfter Stimme wissen.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Mick leise. »Aber sie sehen verdammt gefährlich aus.«
    Tatsächlich wirkte die Kolonne mit jedem Schritt, den sie näher kam, bedrohlicher und bedrohlicher. Die fünf Reiter waren in schwarzes Leder gekleidet, das vom Schnitt her wohl ein besonders hohes Maß an Beweglichkeit bei ausreichendem Schutz bot. Die Oberarme waren frei, die Unterarme mit geschwärzten breiten Stahlstulpen geschützt. Jeder von ihnen trug andere Waffen. Der erste trug einen Schild auf dem Rücken und ein Schwert an der Seite. Der zweite hatte zwei Äxte an Schlaufen an seinem Gürtel hängen. Der dritte war der hagerste der fünf Männer und hatte offenbar überhaupt keine Waffen bei sich. Der vierte hingegen war das krasse Gegenteil von ihm. Ein wahrer Hüne, auf dessen Rücken ein gewaltiger, massiver Kriegsschlegel hing. Seine blauhäutigen Oberarme hatten einen Umfang, der dem Oberschenkelumfang eines normalen Mannes gleichkam, und sein Nacken glich dem eines Stieres. Im Vergleich zu seinem massigen Körper wirkte sein Kopf geradezu grotesk klein. Der fünfte und letzte Reiter führte einen Bogen und einen vollen Köcher schwarz gefiederter Pfeile bei sich.
    Eines hatten sie alle jedoch

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