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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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gemeinsam: Einen geschlossenen Stahlhelm in Form eines menschlichen Kopfes mit ausdruckslos dreinblickendem Gesicht, leicht geöffnetem Mund und streng nach hinten gekämmtem Haar.
    »Das ist ein Jagdtrupp vom Kolosseum«, ertönte eine raue Stimme hinter den Jungen und ließ sie beide erschrocken herumfahren. Vor ihnen erhob sich die dicke, bärtige Gestalt des Kochs; in seiner Hand lag ein langes, verschmiertes Fleischermesser. Sein Blick war unverwandt auf die fünf Reiter gerichtet.
    »Das Kolosseum zu Larrad?«, fragte Mick und schaute wieder zurück zu den Reitern.
    »Genau das«, nickte der Koch. »Lange her, dass ich mal so einen Trupp gesehen habe. Verdammt harte Burschen, das kann ich euch sagen. Diese Männer haben schon Dinge gesehen, von denen ihr noch nicht einmal zu träumen wagt. Die suchen keine einfachen Verbrecher oder entlaufene Sklaven. Diese Kerle suchen Monster.«
    »Wie Satyre?«, staunte Talis mit weit aufgerissenen Augen. »Oder Harpyien?«
    »Oder Hydren«, stimmte ihm der dicke Mann mit dem buschigen, grau durchzogenen Backenbart zu. »Auf jeden Fall rate ich euch, euch von diesen Kerlen fernzuhalten, verstanden?« Nun sah er zu den beiden Kindern hinab und sein Blick unterstrich die Ernsthaftigkeit und Eindringlichkeit seiner Worte noch.
    Die Kinder nickten und schauten von ihm zu den Reitern, die den Hof jeden Moment erreichen mussten, und wieder zurück.
    »Was weißt du sonst noch über diese Jäger?«, wollte Mick wissen.
    »Nicht viel«, gestand der Koch. Nur, dass sie sich nie beim Namen nennen. Sie rufen sich immer bei den Waffen, die sie tragen.«
    »Warum?«, fragten die Jungs im Chor.
    »Was weiß ich?«, zuckte der Koch mit den Schultern. »Vielleicht wollen sie nicht, dass man ihre wahren Namen kennt. Oder sie dürfen einfach ihre wahren Namen nicht bekannt geben. Ich weiß nur eines mit Sicherheit: Einer von ihnen ist ein Magier.«
    Bei der Erwähnung des Magiers fuhren Mick und Talis mit offen stehenden Mündern und weit aufgerissenen Augen zu dem Jagdtrupp herum, der just in diesem Augenblick das Gasthaus erreichte und seine Pferde zügelte. Ohne ein weiteres Wort stürzten die beiden Jungen an dem Koch vorbei und verschwanden durch die Hintertür im Haus.
    »He da! Und wer rührt jetzt weiter den Eintopf um?«, rief der Mann den beiden hinterher, bevor er mit einem schicksalsergebenen Seufzen die Schultern hängen ließ. »Na wer wohl? Kinder.«
    Mick und Talis flitzten durch die Küche, vorbei am verwaisten blubbernden Eintopfkessel, die mit Gemüse- und Fleischresten bedeckte Theke entlang, und durch die Tür in den schummrigen, nach altem Holz, trockenen Binsen und gutem Essen riechenden, Schankraum, wo ihr Vater gerade an der Theke Bier ausschenkte, während ihre Mutter von Tisch zu Tisch wanderte und Bestellungen entgegennahm oder verteilte. Sie kamen gerade rechtzeitig, als der Jagdtrupp in den Schankraum trat; der Mann mit dem Schild ging voran.
    Sofort verstummten die Gespräche an den Tischen und aller Aufmerksamkeit richteten sich auf die befremdlichen Neuankömmlinge; ein Umstand, der keinem von den Fünfen etwas auszumachen schien. Die vier warteten noch, bis der letzte in ihrem Bunde – der mit dem Bogen – die Tür hinter sich zugeschoben hatte, bevor sie sich geschlossen auf den Weg zur Theke machten.
    Noch während sich die fünf Maskierten schweigend durch den Raum bewegten, rückten die Gäste an der Theke beiseite oder suchten sich gleich einen anderen Platz, damit keiner den schwer bewaffneten Männern im Weg stand.
    »Pryan wärme Euer Heim«, grüßte sie der Wirt mit einem Lächeln, dem die Härte in seinen Augen die Wärme nahm, nachdem sich die fünf an der Theke aufgestellt hatten; das Feuer des Kamins schimmerte unheimlich auf ihren gruseligen Helmen.
    »Und Barachur beschütze das Eure, werter Wirt«, entgegnete die hagere Gestalt mit blecherner Stimme und verneigte sich zusammen mit den anderen vier.
    Der Wirt war von der Höflichkeit seiner nach mörderischem Ärger aussehenden neuen Gäste etwas irritiert und brauchte einen kurzen Moment, bis er sie - wie gewohnt – fragen konnte, was er ihnen bringen könne; seine beiden Söhne, die neben ihm standen, hielten den Atem an.
    »Etwas von dem Eintopf, den Ihr draußen ausgehängt habt, wäre gut«, antwortete der Hagere freundlich.
    »Selbstverständlich«, erwiderte der Wirt und scheuchte Talis mit der Bestellung in die Küche. Seinen anderen Sohn, Mick, wollte er gerade zum Versorgen der

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