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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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doch vergebens. Die Hand drückte sie, scheinbar ohne jegliche Mühe, in eine Position herab, in der jegliche Gegenwehr unmöglich war.
    Plötzlich kauerte Taros Goll zu ihren Füßen und griff nach dem Schwert, das dort auf der Erde lag. Seine Hände hatten sich gerade um das Heft der schlanken Waffe geschlossen, als auch schon ein riesiger Fuß auf der zerbrechlich wirkenden Klinge landete und sein Ansinnen zunichtemachte. Nicht einen Herzschlag später riss ihn eine krachende Rückhand von den Füßen und schickte ihn zu Boden.
    » Es reicht jetzt, ihr beiden!«, brüllte der Taurugar auf die zappelnde Harpyie und den sich am Boden windenden Barden ein, dass den beiden die Ohren klingelten. »Entweder, ihr hört auf, oder ich mach dort weiter, wo Gujan aufgehört hat.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, legte der Riese einen Fuß auf Taros Golls Brust und drückte nur ein einziges Mal kurz zu.
    Doch das reichte schon, um den Barden gequält aufschreien zu lassen. Sein Schrei versetzte Kali Darad einen Stich. Wenn sie jetzt nicht aufhörte sich zu wehren, würde dieser Kerl Taros tatsächlich töten und alles wäre verloren.
    Und so verdrängte sie mit aller Kraft die Bestie, rang sie nieder und löschte ihren Zorn, bis endlich wieder der Mensch aus den roten Fluten auftauchte und schwer atmend die Oberhand erlangte. Langsam kam sie wieder zur Ruhe und ihr Körper entspannte sich. Erst, nachdem sie drei Dutzend Herzschläge lang keinen Versuch mehr unternommen hatte, sich aus der eisernen Umklammerung zu lösen, ließ der Berserker sie los.
    Als Zeichen ihrer wiedererlangten Friedfertigkeit richtete sie sich betont langsam auf und schielte dabei nach ihrem Opfer. Sie fand es in vielleicht fünf Schritt Entfernung mit blutverschmierten Händen am Boden kniend, wie es mit kreidebleichem Gesicht zu seinem Kumpan aufsah, und ihn mit kraftloser Stimme um Hilfe anflehte.
    Doch der Riese rührte sich nicht. Er stand einfach nur da und schaute auf den im Sterben liegenden Mörder herab; sein Gesicht, eine Maske grimmiger Kaltherzigkeit. Offenbar war es nicht allein die grausame Sinnlosigkeit, einem tödlich verletzten zur Hilfe eilen zu wollen, die ihn davon abhielt, seinem Gefährten beizustehen.
    » Gall, bitte«, bettelte Gujan Kall und hob beschwörend die Hände, von denen das Blut tropfte und in dunklen Flecken auf die durstige Erde herabregnete. »Bitte hilf mir.«
    Der hünenhafte blauhäutige Mann rührte sich immer noch nicht. Erst nach einem halben Dutzend Herzschlägen sagte er: »Gujan, du warst schon immer ein mieses Schwein, das war mir klar. Doch ich habe dich immer gewähren lassen, habe mir die ganze Zeit dein elendes, verdammtes Geschwätz angehört. Aber was ich in letzter Zeit mit dir erlebt habe, erfüllt mich nur noch mit Ekel und Abscheu. Du bist grausam, sadistisch und – was ich am wenigsten tolerieren kann – feige!«
    »Aber...«
    » Du warst dir immer selbst der Nächste und hast dich stets einen Dreck um andere geschert, Gujan. Hauptsache, du hast  erreicht, was du wolltest. Wie du dahin kamst, wer dir dabei geholfen hat, war dir egal. Dann hilf dir jetzt auch selbst.«
    » Gall, bitte!«
    Zur Antwort spie Gall Bator Gujan Kall vor die Knie. »Lebe wohl, Gujan.« Und so wandte er sich von seinem sterbenden Ex-Kameraden ab, packte Kali Darad und Taros Goll an den Unterarmen und zerrte sie zurück zum Wagen.
    »Einsteigen«, knurrte er düster und stieß beide auf das Heck des Wagens zu.
    Taros Goll geriet dabei ins Taumeln und hatte es nur Kali Darads schnellen Reflexen zu verdanken, dass er nicht hart gegen die aufgeklappte Pritsche des Wagens prallte; er nickte ihr dankend zu, als er sich von ihr gestützt wieder aufrappelte.
    »Los jetzt, ihr beiden!«, blaffte sie der Taurugar barsch an. »Wir reisen weiter.«
    Die Harpyie und der Barde gehorchten schweigend, während er ihr Lager abbrach. Was hätten sie auch sagen sollen? Oder tun? Beiden war klar, dass jedes Aufbegehren gegen diesen Koloss sinnlos war und sie vor allem jetzt, wo diese beängstigende Anspannung in der Luft lag, nur noch eines tun konnten, um noch halbwegs ungeschoren aus der Sache herauszukommen: Die Köpfe einziehen und sich fügen.
    Taros Goll kletterte zuerst in den Wagen. Nachdem er im Inneren des Wagens verschwunden war, folgte ihm Kali Darad. Ein dumpfer Schlag hinter ihr ließ sie für einen Augenblick innehalten und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihren blutverschmierten Lippen aus. Dann

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