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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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erfreute, und die er nicht ungeschützt draußen vor dem Tor wissen wollte.
    Auch der Vorschlag der Wachen, dass der Heiler dann eben zu ihnen kommen könnte, stieß auf wenig Gegenliebe, denn der Taurugar war nicht nur auf der Suche nach einem Heiler, sondern wollte auch noch verschiedene Einkäufe tätigen und wenigstens eine Nacht in einem anständigen Bett verbringen. Und wenn der Heiler den Barden noch eine Weile da behalten wollte? Dann stünden sie wieder vor dem Problem des schutzlos vor dem Tor stehenden Fuhrwerks mit seiner wertvollen Fracht.
    Als die beiden Torwachen ihm dann vorschlugen, dass er doch einfach vor dem Wagen sein Lager aufschlagen könne, platzte dem Berserker letztendlich fast der Kragen, was dazu führte, dass noch mehr Wachen auf den Plan traten und die Diskussion zusehends schwieriger wurde.
    Als die Stimmung langsam zu kippen drohte, ertönte plötzlich eine wütende weibliche Stimme aus dem Inneren des Wagens. »Männer! Dumm! Schwätzer! Nur reden, reden, reden. Keine Hilfe, keine Heilung. Idioten. Feiglinge. Schwachköpfe. Alle!«
    »Ähm«, räusperte sich einer der Wachen in die plötzlich entstandene Stille hinein. »Die meint jetzt aber nicht uns, oder?«
    Mit einem Mal richteten sich alle Augen auf den scharfsinnigen Wachmann, der sich, ob der plötzlichen Aufmerksamkeit, verwundert umsah. Keiner achtete mehr auf das andauernde Gezeter aus dem Wagen. Als den Mann dann von hinten eine klatschende Kopfnuss zum Nicken brachte, und der Spender jener barschen Zärtlichkeit ihn anschnauzte, er hätte gerade seine blöde Frage selbst beantwortet, brach vor dem Tor schallendes Gelächter aus. Auch Gall Bator musste lachen und warf dabei einen kurzen Blick über seine Schulter, zurück zum Wagen. Hatte die Harpyie gerade doch tatsächlich – ohne es zu wissen – die Situation gerettet und ihn vor einem äußerst unangenehmen Zusammenprall mit der gesamten hiesigen Dorfwache bewahrt.
    Nachdem sich alle wieder soweit beruhigt hatten, ergriff Gall Bator das Wort. »Hört zu, Männer«, sagte er und hob in einer beschwichtigenden Geste die Hände. »Diese Harpyie ist gefesselt und am Wagen festgebunden. Ich habe ihr sogar die Krallen abgeschnitten. Sie kann und wird niemandem etwas tun.«
    »Woher willst du das wissen, Taurugar?«, verlangte einer der Männer, die bei dem Disput hinzugekommen waren, zu wissen und die anderen um ihn herum nickten zustimmend. »Diese Monster sind unberechenbar. Niemand kann sagen, was sie als nächstes tun werden. Jetzt verhält sie sich vielleicht noch ruhig. Aber das kann in drei Herzschlägen schon wieder ganz anders aussehen. Wie kannst du dir so sicher sein, dass sie nicht bei der nächstbesten Gelegenheit Amok läuft?«
    »Weil sie sich viel zu große Sorgen um ihren Liebsten macht«, entgegnete er mit einem verschwörerischen Augenzwinkern.
    »Doch nicht etwa der Kerl da im Wagen?«, kam es von anderer Seite her.
    »Doch, Männer«, nickte Gall Bator. »Genau darum geht es. Der Verletzte dort im Wagen ist ihr Liebster. Und unsere Garantie, dass sie sich ruhig verhält – zumindest, solange er nicht gleich an seiner brandig gewordenen Verletzung draufgeht.«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Manchen klappte vor Erstaunen der Kiefer herunter, andere verzogen angewidert das Gesicht. Und wieder andere schüttelten nur ungläubig den Kopf.
    »Wenn ihr mir nicht glaubt, seht selbst«, forderte der Hüne sein ungläubiges Publikum auf und machte eine einladende Geste zum Wagen hin.
    Drei Männer schälten sich aus den Reihen ihrer Kameraden und folgten misstrauisch der Offerte des furchteinflößenden Kämpfers. Und was sie sahen, erfüllte sie mit Erstaunen: Die Harpyie, gefesselt und angebunden, hockte vor einem kränklich bleichen Mann mit nacktem, verbundenen Oberkörper und streichelte ihm besorgt über Kopf und Wange. Als sie die Männer bemerkte, knurrte sie diese zwar wütend an, verhielt sich aber sonst ruhig.
    »Seht ihr?«, der Taurugar hatte sich hinter die drei gestellt, um selber zu sehen, wie Kali Darad reagieren würde. »Sie kann den Wagen nicht verlassen und sorgt sich mehr um diesen Kerl, als um all die Opfer, die da vor dem Wagen herumstehen.«
    Die drei Wachen verstanden die Spitze sehr wohl, gingen jedoch außer mit einem giftigen Blick und einem wirschen Grunzen nicht weiter darauf ein. Viel zu sehr faszinierte sie die Sanftheit, mit der dieses Raubtier mit diesem Mann umging.
    »Also«, meinte einer der dreien nach einer Weile und

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