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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Position. Seine Handgelenke waren mittlerweile von dem rauen Seil wund gescheuert und brannten fürchterlich.
    » Ach sieh mal an«, ertönte Gujan Kalls unliebsame Stimme auf der anderen Seite des Lagers, »Unser Prinz ist erwacht.«
    » Wird auch Zeit«, meinte Gall Bator und warf ihm ein Proviantpäckchen hin. »Hier. Frühstück.«
    » Nicht böse gemeint«, grinste Kali Darad und stieß ihn sanft an.
    » Schon in Ordnung«, meinte Taros Goll und krächzte Gall Bator seinen Dank zu, bevor er das Päckchen an sich nahm und sich an der Schnürung zu schaffen machte. Er konnte selber riechen, wie sehr er stank und schwor sich, sich bei nächster Gelegenheit zu waschen. Er hoffte nur, dass die nächste Gelegenheit nicht erst hinter den Mauern von Larrad auf ihn wartete.
    » Ich vermute«, hob der Taurugar unvermittelt zu sprechen an, »dass wir so um das Sonnenzenit herum das Dorf erreichen werden. Dort werden wir uns mit Vorräten zudecken und noch zur selben Sonne weiterreisen. Von dort aus sind es dann wohl noch um die drei Sonnen, bis wir Larrad erreichen.«
    Taros Goll verzog das Gesicht. »Oh, welch frohe Kunde. Könnte ich dann vielleicht wenigstens noch in dem Dorf ein Bad nehmen, bevor ihr mich den Schakalen übergebt?«
    »Ich denke, das lässt sich einrichten«, zuckte Gall Bator mit den Schultern. »Ob wir jetzt einen Glockenschlag früher oder später ankommen, spielt keine Rolle.« Mit einem Blick auf seinen Partner fügte er hinzu: »Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass es hier jemanden gibt, der da anders denkt.«
    » Worauf du dich verlassen kannst«, schnappte Gujan Kall und wedelte mit einer Wurst in Richtung ihrer Gefangenen. »Je eher wir die beiden mit ihrem abartigen Geturtel los sind, und endlich unser Geld haben, umso besser. Obwohl mir die Summe mittlerweile fast zu gering erscheint, bei dem, was wir bisher alles haben ertragen müssen.«
    » Vor allem du, was Gujan?«, meinte Gall Bator mit einem leicht genervten Unterton in der Stimme, bevor er nach einem Stock griff und damit in der Asche des Lagerfeuers herum stocherte.
    » Aber natürlich! Ich bin es ja gewohnt, dass dir beim Anblick dicker Euter der Sabber aus dem Mund läuft, aber dass es dir gar nichts ausmacht, dass ein Mensch und ein Mischling sich ständig dümmlich angrinsen, Händchen halten und aneinander herum fummeln, erschüttert mich zutiefst. Menschen sollten unter sich bleiben und sich nicht mit solchen Mischlingsmonstern einlassen. Ich meine, was soll das? Dann können wir gleich anfangen Ziegen und Hunde, oder Zentauren und Medusen zu vögeln. Ja, du grinst! Hauptsache, sie haben dicke Titten und wenigstens einen Mund, nicht wahr? Abartig ist das! Aber vielleicht sollte ich ja im Grunde sogar dankbar sein, dass sie sich noch so gut im Griff haben, denn ich garantiere dir, dass unser Sängerknabe hier seinem Singvogel bereits beigebracht hat, ihm Honig vom Schwanz zu lutschen.«
    Bei diesen an Bosheit nicht zu überbietenden Worten stockte Taros Goll der Atem und er konnte fast am eigenen Leib spüren, wie die Harpyie neben ihm zusammenfuhr.
    »Es reicht!«, brüllte Gall Bator und schleuderte den Stock im weiten Bogen davon.
    Doch der Schaden war bereits angerichtet. Bilder aus den schrecklichen Nächten mit ihrem ehemaligen Besitzer zuckten wie Blitze durch die dunklen, schmerzdurchpeitschten Gewitterwolken ihres wie ein Orkan heranrollenden Zorns. Er war zu weit gegangen. Dieser widerwärtige kleine Mann war zu weit gegangen. Viel zu weit! Ein düsteres Grollen stieg ihre Kehle hinauf, während sich ihre Federn abspreizten und ihr Schopf sich auffächerte.
    Oh, Oh. Das ist gar nicht gut . Trotz seiner Benommenheit, dem immer wieder aufkommenden Schwindelgefühl und den scheuernden Fesseln war Taros Goll noch nie in seinem Leben so schnell aufgestanden und baute sich nun so gut er konnte vor der kochenden Harpyie auf; sie zitterte am ganzen Leib vor Anspannung.
    » Kali, nicht«, sagte er hastig und versuchte verzweifelt ihren Blick mit dem seinen einzufangen, während sie wie eine Kobra immer wieder hin und her wankte, um ihr Opfer nicht aus den Augen zu verlieren.
    » Wut! Zorn! Hass!«, schrie sie aus voller Kehle und wollte sich schon auf den spöttisch grinsenden Mann stürzen, als Taros Goll sich gegen sie warf. »Ich hasse ihn! Ich werde ihn töten! Töten!«
    Die Welt verschwamm von seinen Augen, doch er schüttelte die in ihm herauf kriechende Ohnmacht ab. Er wusste genau, wenn er jetzt in die Knie

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