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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Hand vorbei, ganz dicht an das seine heran. »Liebe. Zuneigung«, flüsterte sie. »Ich liebe dich, Taros. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert.«
    Er antwortete nicht. Stattdessen legte er ihr seine Hand in den Nacken und küsste sie durch den todbringenden Rahmen ihrer Klingen hindurch. Die Klingen neben seinem Gesicht verschwanden und ihre kraftvollen Arme schlossen sich um ihn und zogen ihn an ihren Leib. Die Hand zwischen ihren Brüsten verrutschte, doch schien sie es nicht bemerkt zu haben – und wenn, ließ sie es sich nicht anmerken. Seine andere Hand wühlte sich in das Gefieder ihres Nackens und kraulte sie im Genick, wo er wusste, dass sie es gern hatte.
    »Dann lass uns gehen«, meinte er schließlich, als er sich wieder schweren Herzens von ihr trennte.
    »Ja«, nickte sie teils freudig, teils bedauernd. »Lass uns gehen.«
    Sie wollten sich gerade an den Aufstieg machen, als er ihr abwesend eine Hand auf den Steiß, direkt über ihre Schwanzfedern, legte... und sie mit einem Mal scharf die Luft einzog und wie angewurzelt stehen blieb. Seine beiläufige Berührung war für sie wie ein Stromschlag, der durch ihren gesamten Körper fuhr und wie ein Kugelblitz in ihrem Bauch knisterte.
    »Alles in Ordnung?« wollte er alarmiert wissen und suchte schon die Umgebung nach Bedrohungen ab. Dabei fing er ihren Blick auf – und der war nicht nach Osten gerichtet, sondern auf ihn.
    »Was...«, setzte er an, als ihm ihre leicht geröteten Wangen auffielen. »Was ist denn los?«
    Statt zu antworten, wandte sie den Kopf bis auf ihren Rücken und schaute auf seine Hand herab, bevor sie sich wieder ihm zuwandte; ihre Wangen waren immer noch gerötet.
    Ganz sachte nahm er seine Hand wieder von der Stelle und sah sie fragend an. »Alles in Ordnung?«
    Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Wäre Laramir, der Gott des Glücks, jetzt, in diesem Moment, vor ihm gestanden, hätte er ihn links und rechts geohrfeigt. Warum musste er von all den Dingen, die er jetzt und hier, kurz vor ihrem Aufstieg in ein vielleicht lebensgefährliches Abenteuer, an ihr entdecken konnte, ausgerechnet die Stelle an ihrem Körper sein, die ihr die Schamesröte auf die Wangen zauberte?
    »Also...«, stammelte er und kratzte sich verlegen im Nacken. »Dann... Dann wollen wir mal los, nicht wahr?«
    Erst nachdem er ein halbes Dutzend Schritte vorausgegangen war, setzte sie sich auch in Bewegung. Seine Berührung hatte sie zutiefst verwirrt. Nicht unangenehm, bei weitem nicht. Trotzdem hatte die heftige Reaktion ihres Körpers sie überrascht. War diese Berührung nur dummer Zufall gewesen, oder hatte er gewusst, was er tat? Es war schon faszinierend, wie dieser Mann es immer wieder schaffte, sie aus der Fassung zu bringen. Sie beschleunigte ihre Schritte etwas und ging kurz darauf wieder Seite an Seite mit ihm den Pfad hinauf.
    Der Pfad war steinig und mit grobem Geröll bedeckt. Felsen und Mauertrümmer hatten sich weiter droben gelöst und lagen noch dort, wo sie aufgeschlagen waren, teilweise mitten auf dem Weg. Den Flechten nach zu urteilen, die das eine oder andere Stück Gestein bedeckten, hatte sich schon viele Sommer lang niemand mehr die Mühe gemacht, sich um die Wegbarkeit des Aufgangs zu kümmern. Entweder hatte seither niemand mehr diesen Pfad betreten, oder die Bewohner der Burg waren an Zahl oder Größe so gering, dass sie keine breiten Wege benötigten – oder sie konnten fliegen.
    Sie schwiegen während sie Biegung um Biegung den steinigen Serpentinen folgten. Immer weiter und weiter den Berg hinauf. Beide lauschten sie angestrengt nach auch nur dem kleinsten Anzeichen von Bewohnern, die ihnen vielleicht irgendwo auf den Hängen über ihren Köpfen auflauerten.
    Doch der Aufstieg nach dem langen Marsch forderte rasch seinen Tribut. Immer wieder mussten sie kurze Verschnaufpausen einlegen und etwas trinken, bevor sie weitergehen konnten. Selbst Kali Darad war sichtlich angeschlagen und verlangte selbst das eine oder andere Mal nach einer Rast.
    »Was ist?«, fragte Taros Goll, als Kali Darad plötzlich scharf die Luft einzog.
    Etwa ein Viertel Glockenschlag war seit ihrer letzten Rast vergangen. Ihr Weg führte sie gerade geschätzte hundert Schritt unter der Burgmauer hindurch, als die Harpyie plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und auf das steil abfallende Geröll zur Rechten des Aufstiegs hinaus starrte.
    Schwer atmend sich den Schweiß von der Stirn wischend ging der Barde zu seiner Liebsten und folgte

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