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Kalifornische Sinfonie

Kalifornische Sinfonie

Titel: Kalifornische Sinfonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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RÄFTE wi ed e Rhabe, dan n w e r de Ich e s DjR s chon z e iGe n – jO h n.
    Garnet ließ sich auf die Wandbank fallen. Ihr Atem lief so kurz und so schnell, als ob sie gerannt wäre. Ihre Hände zitterten, und ihre Augen irrten umher. Nichts war mehr deutlich erkennbar; alles schien sich zu drehen. Nur in ihr selbst war alles strahlend klar wie der helle Mittag. John verlangte nach ihr. Er wollte sie immer noch. Das war alles, was sie in diesem Augenblick zu wissen brauchte. Ein heißes, wildes Gefühl stieg in ihr auf; ihr war, als hätte sie bis zu diesem Augenblick nicht gewußt, was Glück bedeutet. Dann rückten die Dinge ihrer Umgebung langsam wieder an die richtige Stelle, und sie konnte wieder hören und sehen. Nikolai, der sein Fleisch verzehrt hatte, war dabei, sich Gesicht und Hände zu waschen. Micky spülte Becher und Tassen, und Stephen kroch auf der Erde herum und zog an ihrem Rock. Sie sollte sein neues Spielzeug bewundern. Sie lachte über den bunten Vogel, und Stephen krähte vor Vergnügen. Isabel kam herein, und Garnet bat sie, mit dem Kind zu spielen. Nikolai stand vor dem Spiegel, trocknete seine Hände und betrachtete sich mit offenbarem Mißfallen.
    »Ich sehe nicht sehr gut aus, wirklich, nicht sehr gut«, stellte er fest, »ich muß baden, mich rasieren und mich umziehen.«
    »Nick«, sagte Garnet, »kommen Sie auf der Stelle hierher.«
    Er drehte sich um und sah sie an.
    »Was ist mit John?« fragte sie. »Ist er schwer verletzt? Warum schreibt er so komisch?«
    Nikolai kam heran und setzte sich neben sie. »Er schrieb mit der linken Hand«, sagte er, »sein rechter Arm hat ganz dicken Verband und hängt in einer Schlinge.«
    »Wo ist er noch verletzt, außer am Arm?«
    »Sein rechtes Bein ist auch bandagiert. Die Hüfte ist verletzt, und er kann nicht gehen. Nein, bitte, werden Sie nicht so blaß, es wird alles wieder gut werden.« Nikolai langte sich die Weinflasche vom Tisch, goß etwas in einen Becher und stellte ihn vor sie hin. »Trinken Sie das«, sagte er, »ich werde Ihnen erzählen. Er wird gut behandelt. Da ist ein Mann, der kann Knochen wieder einrenken.« Er lächelte sie an. »Seien Sie nicht böse mit John, Garnet.«
    Sie seufzte. »Aber ist er denn nicht böse mit mir?« fragte sie etwas zaghaft.
    »O ja, sehr böse!« sagte Nikolai. »Aber bitte, Sie müssen verstehen, nicht wahr! Er ist so. Ich kenne ihn gut, und Sie sollten auch ihn schon kennen ein bißchen. John hat nur vor einem Angst: vor seinem Herz.«
    »Ich verstehe das nicht, Nick«, flüsterte Garnet, »aber ich liebe ihn.«
    »Ich weiß«, sagte Nikolai, als sei dies die selbstverständlichste Sache von der Welt. »Sie müssen gehen zu ihm, weil er nicht kann kommen zu Ihnen«, fuhr er fort. »Wollen Sie mit mir kommen nach Santa Barbara?«
    »Ja«, flüsterte Garnet.
    »Das ist gut«, sagte Nikolai.
    »Sollen Sie mich denn mitbringen, Nick? Will er es?«
    »Nein«, lächelte Nikolai, »er hat nichts gesagt. Aber er würde sehr böse sein mit mir, wenn ich Sie brächte nicht mit.«
    »O Nick!« grollte Garnet, »warum muß ich nur solch einen Klotz lieben?«
    »Warum? Nun, warum? Ich weiß nicht«, sagte Nikolai.
    Garnet merkte gar nicht, daß ihr die Tränen über die Wangen liefen. Es wurde ihr erst bewußt, als Nikolai eines seiner Taschentücher herausnahm und sie ihr abwischte. Ich will zu ihm gehen, dachte sie, und ich will keine Forderungen mehr an ihn stellen. Er kann sagen: Ich liebe dich! und er kann es auch bleiben lassen; er kann versprechen, immer bei mir zu bleiben, oder er kann sich weigern, mir überhaupt etwas zu versprechen, – es ist mir alles gleich. In den fürchterlichen einsamen Monaten, die hinter ihr lagen, hatte sie Florindas Rat schätzen gelernt: »Nimm, was du bekommen kannst, und versuche das Beste daraus zu machen!«
    »Erzählen Sie, Nick«, sagte Garnet, »was ist ihm passiert?«
    »Es ist bald gesagt«, antwortete er. »John schickte Ihnen durch Pablo einen Brief. Sie gaben Pablo einen Antwortbrief; aber Pablo, der sonst ein guter Boy ist, war es diesmal nicht. Er ritt nicht zurück auf die Ranch; er ritt zu einem Mädchen. Er fand das Mädchen schöner als sonst und heiratete sie auf der Stelle. Er feierte lange Hochzeit und ritt dann mit seiner Frau nach Torosa; aber inzwischen war verstrichen viel Zeit, und John war sehr böse. Er dachte, Sie hätten Pablo gar keine Antwort gegeben.«
    »Und – als er dann gelesen hatte, was ich ihm schrieb?«
    »Ja – was haben Sie

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