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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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durchbrechen könnte.
    Wenn er blieb, würde er mit Sicherheit sterben. Er machte auf dem Absatz kehrt und floh, dabei lockte er den Jäger weg von der Richtung, in die Kalix gegangen war.
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    »Ist Thrix nicht unheimlich schön?«, fragte Vex Daniel. »Ihre Haare sind richtig goldfarben. Und das von Natur aus. Hast du eine Ahnung, wie viel Blondiermittel ich brauche?«
    Ihre ursprünglich dunklen Haare schimmerten in einem metallisehen, gelblichen Blond, dem Ergebnis von jahrelangem, unbeirrbarem Haarebleichen.
    Es stand von ihrem Kopf ab, jede spitze Strähne war etwa zwanzig Zentimeter lang und weniger frisiert als betoniert mit einer Kombination aus Malverias teuren Haarpflegemitteln und händeweise Gel aus Moonglows Badezimmer.
    »Sie sieht ganz gut aus«, gab Daniel widerwillig zu. Thrix und Malveria verstauten auf dem Dachboden Kleider, und während Daniel die Feuerkönigin mochte, hatte er sich für die Zauberin noch nicht erwärmen können.
    Daniel, Vex und Kalix saßen fasziniert vom neuen Kabelfernsehen auf dem Sofa.
    Sie hatten Wein gekauft, nachdem sie in Taschen und unter dem Sofa nach Kleingeld gekramt hatten. Der Ladenbesitzer hatte wenig begeistert reagiert, als sie ihm mehrere Pfund in Pennys gegeben hatten.
    »Ist Thrix nicht unheimlich schön?«, wiederholte Vex, diesmal an Kalix gewandt.
    Kalix grunzte. Daniel sah sie an.
    »Stimmt was nicht? Heute ist unser großer Fernsehinaugurationsabend. Da müsstest du doch eigentlich fröhlich sein.«
    Kalix war nicht fröhlich, und nicht nur, weil sie nicht wusste, was Inauguration hieß. Draußen hatte sie einen Moment lang geglaubt, sie würde Gawain spüren.
    Dann war das Gefühl verschwunden, und sie wusste, dass sie es sich nur eingebildet hatte. Das genügte, um sie zu deprimieren.
    »Sie denkt an Gawain«, sagte Vex, der nie klar war, dass man manche Themen lieber nicht ansprechen sollte. »Ist dir noch nicht aufgefallen, dass sie sich jedes Mal komisch benimmt, wenn sie an Gawain denkt?«
    Daniel antwortete nicht, weil er wusste, dass Kalix nicht darüber reden wollte.
    »Andererseits«, fügte Vex hinzu, »gibt es genug andere Gründe, aus denen Kalix sich komisch benimmt.«
    »Sei ruhig, du dumme Hiyasta«, sagte Kalix.
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    »Schon in Ordnung, du kannst nichts dafür, dass du komisch bist«, plapperte Vex munter weiter. »Du solltest mal ein paar Leute bei mir zu Hause sehen.
    Drei Augen, zusätzliche Gliedmaßen, Flammen, die überall herauskommen, alles Mögliche. Im Vergleich zu denen bist du normal. Naja, vielleicht bist du deprimierter. Und, was läuft als Nächstes?«
    Vex riss Daniel die Fernsehzeitung aus der Hand, um die sie sich schon die ganze Zeit stritten.
    »Wer bezahlt denn den Kabelanschluss?«, fragte Daniel und versuchte, sich die Zeitschrift zurückzuholen.
    »Moonglows Mutter«, antwortete Vex siegreich und schlug die Zeitschrift auf.
    »Und, mehr Voyager ? Oder Zeichentrickserien, oder lieber Sex im Nachtprogramm?«
    Vex drehte sich zu Kalix um.
    »Irgendwelche besonderen Wünsche?«
    Kalix schüttelte den Kopf. Vex war unzufrieden.

    »Als ich dir mit meinem brillanten Plan Kabelfernsehen verschafft habe, habe ich nicht erwartet, dass du hier traurig herumsitzt. Werd mal locker. Dann haben sie eben deinen Freund verbannt, und du siehst ihn nie wieder.
    Immerhin kannst du jetzt jeden Tag Sabrina sehen.«
    Kalix brach plötzlich in Tränen aus und lief aus dem Zimmer. Die junge Hiyasta stand vor einem Rätsel.
    »Was denn? Ich habe doch gar nichts gesagt.«
    »Was hat meine schauderhafte Nichte jetzt schon wieder angestellt?«, fragte Malveria, als sie mit Thrix hereinkam.
    »Sie hat Kalix aufgeregt.«
    »Stimmt gar nicht«, verteidigte Vex sich. »Sie ist nur wegen Gawain komisch.
    Sie dachte, sie hätte ihn draußen gespürt.«
    »Wirklich?«, fragte Thrix scharf. »Das ist unmöglich.«
    »Das habe ich auch gesagt, aber du kennst ja Kalix, ständig lebt sie in einer Fantasiewelt. He, können wir uns auch so ein Raumschiff besorgen wie in Star Trek Enterprise}«
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    Malveria sah sich das neue Kabelfernsehen näher an. »Läuft dort mehr über Mode?«
    »Wer braucht schon Mode?«, fragte Daniel abschätzig.
    »Ah«, machte Malveria und ließ sich neben ihn auf das Sofa sinken. »Ich spüre, dass Daniel nicht guter Stimmung ist, trotz der hervorragenden neuen Programme. Woran liegt es?«
    Malveria drückte sich eng an Daniel, was ihn verlegen machte.
    »Bist du traurig wegen Moonglow?«
    »Malveria, jetzt hör aber auf,

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