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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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ihn so zu quälen«, sagte Thrix. »Dein Interesse an dieser ganzen Sache ist sehr ungesund.«
    Plötzlich machte Thrix ein besorgtes Gesicht.
    »Wo ist Moonglow? Doch nicht bei Markus, oder? Ist ihr nicht klar, wie gefährlich das ist?«
    »Sie hält es ohne ihn nicht aus«, sagte Daniel bitter.
    Moonglow hatte Daniel nicht gesagt, dass sie zu Markus ging, aber Daniel wusste es trotzdem.
    »Was sieht sie nur in ihm?«, brach es plötzlich aus ihm heraus. »Ich verstehe es einfach nicht.«
    »Echt nicht?«, fragte Vex. »Das ist doch klar.«
    »Warum ist das klar?«
    »Na ja, er sieht sehr romantisch aus, und er ist hübsch und sensibel und verletzlich. Und natürlich extrem attraktiv. Aber er ist auch ein Werwolf, also ist er stark. Er könnte Moonglow vor allem beschützen. Ernsthaft, hübsch und sensibel und dazu noch stark? Der ideale Freund. Da kannst du nicht mithalten.«

    »Besten Dank«, sagte Daniel niedergeschmettert.
    »Sei nicht traurig«, sagte Vex. »Es ist nicht deine Schuld, dass Moonglow unglaublich glücklich ist, seit sie mit Markus zusammen ist.«
    »Moonglow ist mit Markus zusammen?«
    Kalix war gerade hereingekommen und hatte die letzten Worte gehört. Sie war erstaunt.
    »Wusstest du das nicht?«, fragte Vex.
    336
    »Moonglow und Markus?«
    Kalix war wie vor den Kopf geschlagen. Bei ihrer letzten Begegnung hatte Markus sie quer durch eine Gasse geschleudert. Sofort ging sie wieder hinaus.
    »Ein Wort unter vier Augen, Nichte«, sagte Malveria und zerrte Vex in die Küche.
    »Bekomme ich jetzt Ärger? Es ist doch nicht meine Schuld, dass Kalix ständig anfängt zu weinen. Ich habe ihr Kabelfernsehen besorgt, was will sie denn noch?«
    »Darum geht es mir im Moment nicht«, erwiderte Malveria. »Warum versuchst du, Daniels Selbstvertrauen zu zerstören? Ich möchte, dass Daniel attraktiv ist, und kein am Boden zerstörtes Seelchen, das niemand lieben könnte.«
    »Jetzt bin ich verwirrt«, sagte Vex. »Was soll ich denn deiner Meinung nach mit ihm machen?«
    »Mach ihn zu einem glücklichen, selbstbewussten Menschen, den Moonglow anziehend finden könnte.«
    Vex zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    I 56
    Gregor war auf der Suche nach Kalix. Als er die U-Bahn-Station in Kennington verließ, spürte er sofort, dass vor kurzem Werwölfe in der Nähe gewesen waren.
    In diesem wenig angesagten Teil der Stadt trieben sich in letzter Zeit immer mehr seiner Artgenossen herum. Nachdem er nicht einmal dreißig Minuten lang die Straßen abgelaufen war, spürte er einen anderen Werwolf. Weil er wusste, dass Sarapens Wölfe das Gebiet ebenfalls absuchten, ging er vorsichtig weiter. Weit vorsichtiger als Gawain, der plötzlich um 336
    eine Ecke bog und beinahe in ihn hineingerannt wäre. Beide traten einen Schritt zurück und erkannten einander. »Gawain MacRinnalch.«
    »Gregor MacRinnalch«, antwortete Gawain misstrauisch, weil er wusste, dass Gregor Markus' rechte Hand war.
    Gawain hielt sich den Arm und war offenbar in Schwierigkeiten. »Jäger?«, fragte Gregor.
    Gawain nickte. Gregor war verwundert. Gawain hatte nur einen winzigen Kratzer, trotzdem schien ihm sein Arm große Schmerzen zu bereiten.

    »Was ist los?«
    »Begravarmesser«, sagte Gawain zu Gregors Überraschung. Aber er hatte schon gehört, dass Sarapen das Messer aus der Burg gestohlen hatte. Besorgt sah er sich um, falls Sarapen auf sie zukam. Gawain lehnte sich gegen die Hauswand.
    Sein Arm war bis zur Schulter taub. Gregor wollte ihn gerade in Sicherheit bringen, als ein Auto neben ihnen anhielt.
    »Das hier ist im Moment wohl eine beliebte Gegend für Werwölfe«, sagte eine vertraute Stimme. »Bald werden wir noch zur Touristenattraktion.«
    Es war Thrix, auf dem Heimweg von Kalix.
    Die drei Werwölfe, alle in menschlicher Gestalt und allein auf der dunklen Straße, musterten einander.
    »Gregor MacRinnalch«, sagte Thrix. »Du bist sicher im Auftrag von Markus hier.«
    Sie sah zu Gawain und erkannte voller Sorge, dass seine Wunde von einem Begravarmesser stammte. Sie sagte ihm, er solle einsteigen.
    »Ich muss die Wunde mit einem Zauber belegen, sonst stirbst du.«
    Gawain widersprach nicht. Die Taubheit breitete sich bereits bis in seine Brust aus. Thrix fragte Gregor, ob er aus dieser Gegend herauswolle. Gregor schüttelte den Kopf. Hier konnte er noch einiges in Erfahrung bringen und es Markus oder Verasa berichten.
    337
    Er sah Thrix und Gawain nach, als sie davonfuhren. Gregor vermutete, Thrix könnte

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