Kalix - Die Werwölfin von London
müde, weil sie zu viel gearbeitet hat, und als ihr angefangen habt, euch zu streiten, ist die Sache ausgeartet und ihr habt beide Dinge gesagt, die ihr nicht so gemeint habt.«
Malveria starrte einen Moment lang auf ihre erlesenen Schuhe, dann sah sie Moonglow an. Das Mädchen konnte Dinge wirklich ins rechte Licht rücken.
»Hältst du das für möglich?«
»Auf jeden Fall. Thrix ist eine gute Freundin. Und sie macht dir so schöne Kleider.«
Malveria stieß ein langes, leises Stöhnen aus und legte den Kopf auf Daniels Schulter.
»Moonglow hat recht. Aber jetzt ist das Unglück noch größer. Ich habe meiner Freundin schreckliche Dinge vorgeworfen, und sie wird nie wieder mit mir sprechen.«
»Warum entschuldigst du dich nicht einfach?«, schlug Moonglow vor.
Dagegen sträubte sich die Feuerkönigin.
»Mich entschuldigen? Niemals. Die Zauberin hat mich mit ihren Worten tief verletzt. Es ist nur verständlich, wenn ich eine Winzigkeit überreagiert habe.«
»Entschuldige dich einfach, dann wird es wieder besser.«
»Niemals«, beharrte die Feuerkönigin. »Den Zentaur der Zerstörung habe ich auch nicht besiegt, indem ich mich entschuldigt habe.«
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Moonglow meinte, das sei doch etwas ganz anderes gewesen. Malveria schaltete auf stur.
»Bevor ich mich entschuldigen kann, muss mich die Zauberin um Vergebung bitten.«
»Also wirklich!«, sagte Moonglow entnervt. Sie holte ihr Handy hervor und wählte Thrix' Nummer.
»Thrix? Hier ist Moonglow. Malveria ist hier, und sie ist ganz schön durcheinander .. «
»Das ist ja unerhört!«, rief die Feuerkönigin. »Ich verlange, dass du sofort auflegst.«
» ... und sie will sich mit dir versöhnen.«
Malveria verschränkte die Arme.
»Ich werde nicht mit ihr reden«, erklärte sie.
Plötzlich erschien die Zauberin mitten im Zimmer, mit einem deutlich weicheren Lichtblitz als Malveria. Moonglow war überrascht, Thrix als Mensch zu sehen, obwohl der Vollmond am Himmel stand. Thrix starrte Malveria an.
Malveria starrte Thrix an, dann sprang sie auf und umarmte die Zauberin.
»Liebe Thrix, es tut mir so leid.«
»Mir tut es auch leid«, sagte Thrix.
Gerührt umarmten sie sich. Daniel wandte sich zu Moonglow um. »So etwas kannst du richtig gut.« »Ja, das ist eines meiner vielen Talente.«
Moonglow riss sich ein Stück von der Pizza ab, die Daniel gerade in der Mikrowelle für sie gemacht hatte. Kalix kam aus ihrem Zimmer hervor und schlurfte wortlos in die Küche. Sie nahm nicht einmal Notiz von ihrer Schwester.
»Da geht sie hin, unser rebellischer Teenager«, sagte Daniel. »Sie hat auch schlechte Laune.«
Thrix und Malveria umarmten sich nicht mehr, sondern sprachen angeregt über Entwürfe für den vierten Tag, was auch immer das heißen mochte. Als Kalix zurück in ihr Zimmer stapfen wollte, durchwühlte Moonglow ihre Tasche.
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»Ich habe dir etwas mitgebracht«, sagte sie und gab Kalix ein Päckchen. Betont gelangweilt nahm Kalix es in ihre Werwolfpfote. Über ein Geschenk von Moonglow wollte sie sich auf keinen Fall freuen. Aber als sie eine DVD-Box mit der kompletten ersten Staffel von Sabrina entdeckte, strahlte sie. In ihrer Werwolfgestalt waren Kalix' Gefühle weniger kompliziert, und das großartige Geschenk hatte ihren Schutzwall eingerissen.
»Danke«, murmelte sie und versuchte immer noch, möglichst wenig Dankbarkeit zu zeigen. Aber sie setzte sich neben die anderen auf den Boden und packte eifrig die Box aus, um sich die Fotos darin anzusehen.
Moonglow hatte ein kleines Wunder bewirkt. Es schien erst wenige Minuten her zu sein, dass im Haus lauter trübselige Feuergeister und bedrückte Werwölfinnen saßen. Jetzt herrschte im Wohnzimmer allgemeine Zufriedenheit. Moonglow wunderte sich immer noch darüber, dass Thrix ihre menschliche Gestalt besaß, obwohl Vollmond war.
»Ich kann es unterdrücken«, erklärte Thrix.
Moonglow überlegte kurz.
»Aber warum? Macht es denn keinen Spaß? Hast du nicht den Drang, durch einen Wald zu laufen?«
»Warum in aller Welt sollte ich durch einen Wald laufen wollen?«, fragte Thrix.
»Um der Natur nahe zu sein?«, vermutete Moonglow.
Bei dem Gedanken, wie Thrix der Natur nahe kam, lachte die Feuerkönigin laut auf.
»Thrix mag nur Veranstaltungen, bei denen man hohe Absätze tragen muss.«
Moonglows Handy klingelte. Sie verließ sofort das Wohnzimmer, um in Ruhe zu telefonieren. Malveria machte eine Bemerkung darüber, wie leicht Moonglow Freude verbreiten konnte. Thrix wirkte
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