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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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so plötzlich und heftig, dass sie einen Feuerkreis auf dem Teppich zurückließ. Thrix schnipste mit den Fingern, um die Flammen zu ersticken, und schwebte zurück auf den Boden.
    »Eine tolle Art, seine wichtigste Klientin zu behandeln«, seufzte sie.
    Thrix löste ihren Zauber und wechselte erleichtert in ihre Wer-wolfgestalt, in der ihr der Mond neue Kraft gab. Dann setzte sie sich auf das Sofa und las extrem übellaunig in der Vogue.
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    Für die Nacht des Vollmonds berief Sarapen ein Treffen seiner potenziellen Unterstützer ein. Stellvertreter aller drei Barone flogen nach London, außerdem waren Abgesandte der MacAndrises und weiterer kleinerer Clans anwesend, auf die Sarapen Einfluss hatte. Nun saßen zwanzig Werwölfe mit finsteren Mienen im größten Raum seiner Stadtvilla. Sarapen hatte jeden bei seinem Eintreffen mit der gebührenden Höflichkeit begrüßt. Sie waren mit Essen und Getränken versorgt worden, wie die Gastfreundschaft es verlangte. Als das erledigt war, eröffnete Sarapen ohne weitere Formalitäten die Sitzung.
    »Die Herrin der Werwölfe hat mich aus dem Clan ausgestoßen. Ich werde das nicht hinnehmen. Das übersteigt ihre Autorität.«
    Niemand widersprach Sarapen, obwohl die Angelegenheit alles andere als klar war. Im Notfall besaß der Fürst das Recht, einen Werwolf auszustoßen. Ob auch jemand, der nur vorübergehend dem Clan vorstand, so wie Verasa, dieses Recht besaß, war nie auf die Probe gestellt worden.
    »Die Herrin der Werwölfe will mit Macht durchsetzen, dass Markus gewählt wird. Ich sage, sie ist unfähig, den Clan zu führen, und sollte abgesetzt werden, bevor sie uns Markus aufzwingt.«

    Einige am Tisch ließen Bedenken erkennen, aber viele stimmten Sarapen vollkommen zu.
    »Wir sollten dieser Farce auf der Stelle ein Ende bereiten«, erklärte Morag MacAllister, die zwei Barone ihres Clans kurz nacheinander hatte sterben sehen. Douglas, der neue Baron, jung und heißblütig, hatte seine ebenso hitzköpfige Schwester Morag zu dem Treffen geschickt, damit sie Sarapen drängte, auf die Burg vorzurücken und den Thron des Fürsten mit Gewalt an sich zu bringen. »Wirf die Herrin der Werwölfe hinaus und ernenne dich zum Fürsten!«
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    Lachlan MacGregor, der Abgesandte von Baron MacGregor, hielt nicht viel von Morag MacAllisters Vorschlag.
    »Baron MacGregor neigt auch zu Sarapen MacRinnalch als Fürsten, aber die Herrin der Werwölfe abzusetzen wäre illegal.«
    Lachlan bekam wenig Zustimmung. Mit ihrem Verhalten hatte die Herrin der Werwölfe in den Clans viel Unmut hervorgerufen. Die wenige Unterstützung, die Markus überhaupt besessen hatte, nahm zusehends ab. Murdo MacPhee machte sehr deutlich, dass die MacPhees Sarapen vor Markus den Vorzug geben würden.
    »Baron MacPhee wird Sarapen unter einer Bedingung unterstützen.«
    »Unter welcher Bedingung?«, fragte Decembrius.
    »Der Baron verlangt Gerechtigkeit für den alten Fürsten. Baron MacPhee war zweihundert Jahre lang sein Weggenosse, und er hat sich nie damit abgefunden, dass die Mörderin des Fürsten noch auf freiem Fuß ist.«
    »Ich stimme dem Baron zu«, sagte Sarapen. »Kalix MacRinnalch hätte man schon vor langem zur Rechenschaft ziehen müssen. Das ist nur nicht geschehen, weil die Herrin der Werwölfe nicht dazu gewillt ist. Um zu beweisen, wie ernst es mir ist -«
    Sarapen hielt inne und zog eine Lederbörse hervor. Er schüttete fünf Goldstücke auf den Tisch.
    »- setze ich dies als Belohnung für ihre Gefangennahme aus. Oder für ihr Herz.«
    Erstaunt blickten die Werwölfe auf die Münzen. Fünf goldene Nobel, geprägt während der Herrschaft von König David II. von Schottland im Jahr 1357. Altes Gold aus den legendären Schatzkammern der MacRinnalchs. Kaum jemand wusste, dass diese Münzen überhaupt noch existierten. Das Gold würde jeder Werwolf begehren.
    »Dann wird Baron MacPhee dich unterstützen«, sagte Murdo MacPhee.
    Red Ruraich MacAndris erklärte, die MacAndrises würden 354
    Markus niemals folgen, was der Große Rat auch beschließen mochte. Sarapen war erfreut. Er hatte von Anfang an gewusst, dass Verasa die Stärke ihrer Position überschätzt hatte. Zweifellos standen fast alle Anwesenden loyal zu Sarapen. Damit besaß er sicherlich genug Unterstützung, um die Herrin der Werwölfe zu besiegen, falls es zu einer Konfrontation kam. Die MacRinnalchs waren stark, aber würden die MacRinnalchs in der Burg wirklich für Markus kämpfen? Sie hatten nicht gut aufgenommen,

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