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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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stolzer Preis. Mehr ist nie für einen Werwolf geboten worden, meine ich.«
    »Soweit ich weiß, nicht«, antwortete Verasa hölzern.
    »Ich bin gespannt, wer sich diesen Preis verdienen will«, sagte Tupan.
    »Niemand wird für Kalix ein Kopfgeld bekommen«, erklärte Verasa. Tupan war da nicht so sicher. Er kannte viele Werwölfe, die für fünf Goldnobel eine Menge tun würden.
    Die Herrin der Werwölfe starrte über die Zinnen. Die Ländereien der MacRinnalchs lagen grün und friedlich zu Füßen der mächtigen, dunklen Burg, doch der Himmel war verhangen. Im Norden fiel das Land über einen Kilometer weit sanft ab, bevor es der großen Bergschlucht wich, die sich aus den Rinnaich Hills herabzog. Dort lebte Baron MacPhee in seinem befestigten Wohnturm, so wie seine Vorfahren es seit über tausend Jahren taten. Verasa kannte den alten Baron schon ihr ganzes Leben lang. Er hatte an ihrer Taufe teilgenommen und an ihrer Hochzeit. Als sein Sohn Euan geboren wurde, hatte sie ihm großzügige Geschenke geschickt. Jetzt würde Euan die MacPhees gegen sie in die Schlacht führen.
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    Bis zur Geburtstagsfeier von Hexe Livia blieben noch dreieinhalb Wochen, und Prinzessin Kabachetka besaß schon jetzt eine wunderbare neue Garderobe.
    Elegante Schuhe, Mäntel, Kleider, Blusen, Röcke, Hosen und Accessoires für fünf Tage. Das alles hätte sie eigentlich glücklich machen müssen. Aber das war sie nicht. Die Prinzessin wusste, dass Zateks Entwürfen irgendetwas fehlte.
    Etwas, das sich nur schwer benennen ließ, aber unglaublich wichtig war. Zatek konnte Prinzessin Kabachetka nicht dieses letzte Quäntchen Genie geben, mit dem Thrix Königin Malveria ausstattete.
    Monatelang hatte Kabachetka Malveria bei jedem Auftritt mit Kleidern ausgestochen, die angeblich von Zatek stammten, in Wahrheit jedoch von Thrix gestohlene Entwürfe waren. Jetzt entwarf Zatek selbst, und die Ergebnisse waren nicht gut genug. Kabachetka wusste, dass Malveria sie übertrumpfen würde, wenn sie sich für die Feier komplett bei Thrix Fashions einkleidete. Die feinen Damen würden der Prinzessin zunicken, wenn sie vorüberging, und ihr zu ihrer prachtvollen Garderobe gratulieren, aber dann würden sie ihre Fächer heben und sich zuflüstern, im Grunde sei sie Königin Malveria einfach nicht gewachsen.
    Sollten Prinzessin Kabachetkas Kleider im Vergleich zu denen ihrer Rivalin tatsächlich unzureichend ausfallen, dann konnte es sogar passieren, dass Beau DeMortalis, Herzog der Schwarzen Burg, eine Augenbraue hob. Beau DeMortalis war ein legendärer Dandy, dessen Missfallen in Modefragen in allen Reichen gefürchtet wurde. Eine hochgezogene Augenbraue von Beau DeMortalis hatte schon so mancher aufstrebenden Modeikone den Todesstoß versetzt. Der Prinzessin wurde bei dem Gedanken ganz kalt. Sie könnte es einfach nicht ertragen, wenn Beau DeMortalis eine Augenbraue heben würde.
    Prinzessin Kabachetka setzte alles daran, das Versteck von Mal-verias Kleidern zu finden. Sie durchkämmte das Gebiet rund um Thrix' Büro, weitete die Suche aus und hielt nach versteckten Orten Ausschau, an denen sich Werwölfe aufgehalten hatten. Sie würde herausfinden, was Malveria tragen wollte, und Zatek würde die Entwürfe kopieren.
    »Und wenn ich ihre Kleider zu spät finde«, dachte die Prinzessin, »wenn Zatek nicht mehr genug Zeit hat, um sie für mich anzupassen, vernichte ich Malverias neue Kleider, bis zum letzten Stück.«
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    Dominil überraschte Kalix mit einem Anruf.
    »Ich brauche jemanden, der Flyer verteilt«, sagte Dominil.
    Kalix verstand nicht. Dominil erklärte, dass die Zwillinge einen Gig hatten und sie jetzt Flyer verteilen musste, um dafür Werbung zu machen. In Dominus Augen war diese Aufgabe nicht nur lästig, sondern wahrscheinlich auch unnötig. Mit Verasas Geld hätte sie in jeder Musikzeitschrift und auf jeder Website Anzeigen schalten können. Aber das hätte bedeutet, den Erfolg zu erkaufen, und das erlaubten die Zwillinge ihr nicht.
    »Wenn überall teure Anzeigen stehen, lachen uns alle als reiche Mädchen aus.
    Wir brauchen Flyer.«

    Natürlich gab es keine Chance, dass Beauty und Delicious die Flyer selbst verteilten.
    »Wir müssen Songs schreiben und so was. Wir können keine Flyer verteilen.
    Außerdem ist es draußen kalt.«
    Dominil hatte die Flyer selbst entworfen. Mit dem Ergebnis war sie zufrieden, aber sie freute sich nicht gerade darauf, sie auch 369
    unter die Leute zu bringen. Dominil wusste, dass sie

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