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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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gar nichts mehr sagen. Auf weitere Fragen reagierte sie zuerst mürrisch und dann feindselig, bis Daniel und Moonglow sie einfach in Ruhe lassen mussten. Als es Zeit war, sich anzuziehen, nahm Kalix ein paar schwarze Jeans von Moonglow an, zusammen mit einem Gürtel, um sie oben zu halten. Sie ließ sich einen Pullover geben, der ihr ebenfalls zu groß war, weigerte sich aber, ihren zerrissenen Mantel zu ersetzen. Moonglow betrachtete das lumpige Kleidungsstück.
    »Er war mal schön«, sagte Kalix.
    »Das sehe ich. Schade, dass er so zerrissen ist.«
    Moonglow sah sich das Etikett im Mantel an.
    »Thrix Fashions?«
    Kalix riss ihr den Mantel aus der Hand. »Gib her.«
    Das heiße Bad und die vorübergehend sichere Zuflucht hatten Kalix milde gestimmt, aber jetzt verschlechterte sich ihre Laune, und es gefiel ihr gar nicht, dass zwei Fremde ihre Sachen betatschten und ihr Fragen stellten. Es war ein Fehler gewesen, so lange hierzubleiben. Sie hob ihre Tasche auf und zog den Mantel an.
    »Gehst du?«
    »Ja.«
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    Stumm verließ Kalix die Wohnung. Daniel und Moonglow sahen ihr nach.
    »Nicht einmal ein >Auf Wiedersehend«, fragte Daniel.
    »Oder ein >Danke    »Aber sehr hübsch«, sagte Moonglow neckend. Sie wusste, dass es Daniel schon peinlich war zuzugeben, dass er ein Mädchen attraktiv fand.
    Es war für beide Zeit, zu ihrer Vorlesung zu gehen. Sie hatten zusammen einen Kurs über Shakespeares Timon von Athen.
    »Ein gutes Stück«, sagte Moonglow. »Soweit ich gehört habe.«
    »Wahrscheinlich eines seiner besten«, gab Daniel ihr recht. »Gehst du zur Vorlesung?«
    »Nein. Ich bin zu müde. Wir waren die ganze Nacht mit dem Umzug zugange.«
    »Sehe ich genauso«, sagte Daniel.
    Sie gingen in ihre neuen Schlafzimmer, warfen ihre Decken auf die Betten und krabbelten darunter, um den Tag zu verschlafen. Daniel und Moonglow kannten sich seit fast einem Jahr. Sie hatten sich an ihrem ersten Tag an der Uni kennengelernt, als sie sich beide verlaufen hatten. Daniel hatte sich sofort von Moonglow angezogen gefühlt, war aber zu schüchtern gewesen, um etwas zu unternehmen. Und so wurden sie Freunde und später Mitbewohner. Das war schön, aber Daniel bedauerte immer noch, dass Moonglow in ihm nicht mehr als einen Freund sah.

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    Nachdem es Markus nicht gelungen war, Kalix zu fangen, musste er sein Versagen seiner Mutter erklären. Verasa kritisierte Markus nur selten, aber sie war sehr geschickt darin, ihn wissen zu lassen, wenn sie enttäuscht war.
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    »Ich hätte sie hergebracht, wenn sich die beiden jungen Menschen nicht eingemischt hätten.«
    Es war sehr seltsam, dass zwei Teenager Kalix gerettet hatten. Soweit man wusste, besaß sie keine Freunde. Nachdem Verasa Markus gesagt hatte, wie verärgert sie war, tröstete sie ihn.
    »Sei nicht so enttäuscht wegen Kalix, mein Lieber. Du findest sie bestimmt wieder. Begleitest du mich morgen, wenn ich Thrix besuche?«
    »Du weißt doch, dass ich mich mit Thrix nicht verstehe«, wehrte Markus ab.
    Verasa seufzte. Manchmal war es wirklich ein Kreuz, dass ihre Kinder einander nicht ausstehen konnten.
    »Ich kann nicht in London sein, ohne meine älteste Tochter zu besuchen.«

    Markus verstand nicht, warum seine Mutter sich noch die Mühe machte. »Sie tut, was sie kann, um sich vom Clan zu distanzieren. Wenn sie uns nicht kennen will, warum lassen wir sie dann nicht einfach in Ruhe?«
    »Weil jemand die Familie zusammenhalten muss, Markus. Dein Vater macht es nicht, also bleibt es an mir hängen. Oder soll ich mir etwa meiner Schwester Lucia gegenüber die Blöße geben zu sagen, dass ich meine eigene Tochter nicht besuchen konnte?«
    »Das nicht. Aber Thrix sollte lieber keine Zauberkunststückchen versuchen, wenn ich da bin. Ist sie immer noch mit diesem Feuergeist befreundet?«
    Verasa setzte eine leidgeprüfte Miene auf. Die MacRinnalchs hegten den Hiyastas gegenüber einen gehörigen Groll. Es war nur natürlich, dass eine Tochter mit so großer magischer Begabung allerhand merkwürdige Wesen kennenlernte, aber sie musste sich doch nicht gleich mit ihnen anfreunden.
    Verasa bedauerte, dass ihre Tochter ein solches Talent zur Zauberei bewiesen hatte. Diese Eigenschaft zeigte sich selten bei Werwölfen, und bei einer Tochter des Fürsten war sie kaum angebracht.
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    »Ich habe heute mit deinem Vater gesprochen.« »Wie geht es dem Fürsten?«
    »Er ist schwach, aber auf dem Weg der Besserung.«
    Markus glaubte, dass seine Mutter

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