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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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witzig und mochte die großen Seitentaschen.
    »Ich wusste, dass sie dir gefällt«, sagte Vex. »Du kannst sie zum Gig anziehen.
    Gawain mag sie bestimmt auch, wenn er kommt.«
    Mit einem Mal wirkte Kalix niedergeschlagen. Vex wunderte sich.
    »Was ist denn? Du kannst auch was anderes anziehen, wenn du willst. Mach dir deswegen doch keinen Stress.«
    Die Feuerkönigin stieg derweil glücklich vom Dachboden herunter. Ihr Ballkleid war umwerfend, und mittlerweile waren die meisten ihrer Outfits komplett. Wenn die Zauberin weiterhin Tag und Nacht arbeitete, sollte alles rechtzeitig fertig sein. Malveria hob den Kopf, nahm die Atmosphäre um sich herum auf und überprüfte sie auf magische Angriffe. Dann nickte sie zufrieden.
    Kalix' Amulett leistete hervorragende Arbeit dabei, ihre Kleider zu verbergen.
    »Es gibt nichts Mächtigeres als das Amulett von Tamol, um etwas zu verstecken«, murmelte sie vor sich hin. »Es war eine hervorragende Idee von mir, es Kalix zu geben. Alles hat sich gut gefügt. Ach, Moonglow, wie geht es dir heute?«
    »Ganz gut«, antwortete Moonglow und versuchte ein Lächeln. »Ich hänge mit der Uni etwas hinterher.«
    Malveria konnte erkennen, dass Moonglow abgelenkt war, fragte 426
    aber nicht nach. Moonglow war eingehüllt in eine Aura aus Traurigkeit.
    Darunter mischte sich Groll. Und war da nicht auch eine Spur Heimtücke? Sehr passend, dachte Malveria. Zweifellos plante Moonglow, Daniel seinen neuen Verehrerinnen heimtückisch auszuspannen. Dominil und Thrix kamen aus der Küche zurück, Vex tauchte wieder aus Kalix' Zimmer auf, und plötzlich war das Wohnzimmer wieder voller Feuergeister und Werwölfinnen.
    »Möchtet ihr alle Tee haben?«, fragte Moonglow höflich. »Wo ist Kalix? «
    »Sie ist wieder trübsinnig geworden«, antwortete Vex. »Was hast du gemacht?«
    »Nichts«, protestierte Vex. »Sie ist einfach verrückt. Du weißt doch, wie Werwölfe sind.«
    Dann merkte die junge Hiyasta, dass gerade zwei Werwölfinnen im Zimmer waren und sie anstarrten.
    »He, ihr braucht mich gar nicht so anzusehen. Ein paar sind wirklich verrückt.
    Moonglow, hilf mir. War Markus nicht verrückt, als du mit ihm ausgegangen bist?«
    Moonglow brach jäh in Tränen aus und floh aus dem Zimmer.
    »Was denn?«, fragte Vex gekränkt mit Unschuldsmiene. »Ich kann doch nichts dafür, wenn alle gleich in Tränen ausbrechen, wenn ich mal was sage. Was haben die nur alle? Läuft was Gutes im Fernsehen?«
    »Komm mit, Nichte«, sagte Malveria. »Ich möchte mit dir reden.«
    Sofort war Vex misstrauisch.
    »Geht es um deine pinkfarbenen Schuhe? Ich finde nämlich wirklich, du solltest langsam darüber hinwegkommen.«
    »Geht es nicht«, sagte Malveria. »Jetzt komm mit zum Palast.«
    Als sie im Blumengarten der kleinen gelben Flammen Gestalt annahmen, sagte die Königin Vex, sie hätte eine Aufgabe für sie.
    »Hör mir genau zu. Hast du deine Trübsal wegen Daniel überwunden?«
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    »Ja.«
    »Gut. Ich möchte nämlich, dass du einen jungen Mann bezirzt und in deinen Bann schlägst.« »Und wen?« »Daniel.«
    Vex wirkte verwirrt.

    »Gestern wolltest du noch, dass ich ihn vergesse.«
    »Aber heute will ich, dass du ihn bezirzt. Daniel wird immer attraktiver, und es wird Zeit, den Druck zu erhöhen. Daniel muss wie der begehrenswerteste Junge der Welt wirken. Ich möchte, dass du Moonglow eifersüchtig machst.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Du musst es auch nicht verstehen. Du musst nur tun, was ich sage.«
    Vex zuckte mit den Schultern. »Na gut. Bekomme ich eine Belohnung?« »Eine Belohnung? Dafür, dass du die Wünsche deiner Wohltäterin erfüllst?« »Genau.
    Und?«
    »Nein«, antwortete Malveria. »Du bekommst keine. Ich bin nämlich sehr unzufrieden mit dir.«
    Mit einer schwungvollen Geste holte die Feuerkönigin eine Schriftrolle hervor.
    »Weißt du, was das ist?«, fragte sie.
    »Ein Schuhkatalog?«, riet Agrivex hoffnungsvoll.
    »Das ist kein Schuhkatalog. Es ist ein Bericht von deinen Privatlehrern. Und er liest sich in jeder Hinsicht schockierend. Du bist in allen Fächern beklagenswert unzureichend. Noch nie hat ein Geschichtslehrer so qualvolle Worte über eine Schülerin geschrieben. Und der Bericht deines Mathematiklehrers ist immer noch feucht von seinen Tränen.«
    Agrivex sah sie trotzig an.
    »Die sind alle gegen mich. Das ist unfair.«
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    »Unfair ist nur, dass diese hochgelehrten Hiyastas mit dir elen- ' dem Kind geschlagen sind. Wirklich, Agrivex, so kann das nicht

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