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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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zuständig war. Verasa hatte gegen diese Verbindung nichts einzuwenden. Beatrice war eine intelligente und angesehene junge Werwölfin, und irgendwie musste ihr Sohn sich ja entspannen.
    Die Herrin der Werwölfe war zufrieden mit dem Verhalten ihres Sohnes, seit er in die Burg zurückgekehrt war, aber sein neuester Vorschlag machte ihr Sorgen.
    Markus wollte, dass die Verteidiger nicht warteten, bis Sarapen zurück nach Schottland kam, sondern einen präventiven Ausfall gegen die Barone führten.
    Ein kühner Plan, der durchaus Vorzüge besaß. Mit einem Angriff würden die Barone nicht rechnen. Wenn man vor dem Vollmond zuschlug, wären außerdem viele Anhänger der Barone nicht in der Lage, sich zu verwandeln.
    »Warum sollten wir warten?«, fragte Markus. »Wir wissen mit Sicherheit, dass Sarapen morgen in London kämpft. Am Tag danach ist er dann hier. Versetzen wir ihnen einen Schlag, bevor er ankommt.«
    Rainal war dagegen.
    »Ich glaube nicht, dass wir sie überraschen könnten. Baron MacGregor führt sie an, und er ist ein erfahrener Werwolf. Sobald wir auftauchen, würde er seine Truppen zurückziehen. Etwas kön
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    nen wir vielleicht erreichen, aber nicht viel. Wenn wir Verluste erleiden, sind wir schwächer, wenn Sarapen kommt.«
    Die Barone hatten die Burg mittlerweile vollständig umstellt. Von den Burgmauern aus konnte man den Rauch ihrer Lagerfeuer sehen. Markus schätzte die Führungsqualitäten des Barons weniger hoch ein.
    »MacGregor ist der älteste Baron auf dem Feld, aber werden die anderen ihm wirklich folgen?«
    Auch das war ein gutes Argument. Vor den Burgmauern lagerten vier Fraktionen, von denen sich keine selbstverständlich als die führende bezeichnen konnte. Baron Douglas MacAllister war viel zu jung. Baron MacPhee war angesehen, aber nicht auf dem Feld; stattdessen hatte er seinen Sohn Euan geschickt, der noch keinen Ruf als Krieger besaß. Auf keinen Fall würden die Truppen der Barone dem rangniederen Red Ruraich MacAndris folgen. Blieb nur Baron MacGregor. Er war der älteste der anwesenden Barone und in Sarapens Abwesenheit dem Namen nach ihr Anführer, aber er war spät dazugestoßen und galt nicht als besonders eifrig.
    Die Herrin der Werwölfe entschied sich gegen den Plan. Sie glaubte immer noch, dass sie die Burg gegen einen Angriff verteidigen konnte, und wollte nicht riskieren, Markus in die Schlacht zu schicken. In dieser Nacht beschwerte Markus sich bei Beatrice, seine Mutter würde ihm nicht genug zutrauen. Es ärgerte ihn, wie sehr sie ihn gängelte.
    »Ich bin der Hauptmann der Burgwache«, sagte er. »Ich sollte die Verteidigung anführen. Meine Mutter sollte endlich mir die Entscheidungen überlassen.«

    Beatrice zeigte sich verständnisvoll, obwohl sie insgeheim erleichtert darüber war, dass Markus keine gefährliche Mission vor die Burgmauern anführte. Wie so viele vor ihr war Beatrice von Markus' Schönheit überwältigt und liebte ihn schon jetzt von Herzen.
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    Am Tag vor dem Gig fühlte Kalix sich unwohl. Nach einem Traum von Gawain wachte sie mit einem Gefühl der Wärme und Zufriedenheit auf, aber als der Traum verblasste, kehrte ihre Traurigkeit zurück. Immer wieder stellte sie ihn sich mit einer anderen vor und fragte sich, wer sie sein mochte. Sie verspürte den brennenden Wunsch, Gawain und seine Geliebte zu jagen und sie zu töten.
    »Nein«, murmelte Kalix. »Das tue ich nicht. Ich bringe mich selbst um.«
    Einen Moment lang tröstete sie sich mit dem Gedanken, wie traurig Gawain sein würde, wenn sie sich umbrachte. Aber wahrscheinlich wäre er nicht lange traurig. Er würde sich ja mit seiner neuen Liebe trösten können.
    Dominil brauchte keine Hilfe mehr, und Kalix konnte nichts anderes finden, um sich von ihrem Unglück abzulenken. Sie legte ihre Sabrina-DVD ein, aber mittlerweile hatte sie die Staffel schon so oft gesehen, dass sie dadurch nicht mehr auf andere Gedanken kam. Sie war böse auf die Fernsehsender, weil sie nicht mehr neue Folgen brachten. Seit sie ihren Kabelanschluss hatten, war Kalix klar geworden, dass manche Sender zwar regelmäßig ihre Lieb-lingssendung zeigten, aber die Folgen nicht immer neu waren. Als sich die Sabrina-Folge vom Nachmittag als eine Wiederholung herausstellte, die sie schon mehrmals gesehen hatte, war Kalix versucht, in den Fernseher zu beißen.
    Im Haus herrschte wieder eine angespannte Atmosphäre. Moonglow war immer noch unglücklich. Und schlimmer noch, sie verstand sich nicht mit Daniel,

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