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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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zusammen?«, fragte Kalix.
    »Ja«, sagte Gawain. »Wir werden immer zusammen sein.«
    Als Kalix sich anzog, war sie überglücklich, und ausnahmsweise schlug ihr Glück nicht in Angst um. Sie zog ihre neue Hose an, die ihr neuer Gürtel locker auf den schmalen Hüften hielt, dann kämmte sie sich das Haar. Gawain hatte ihr Haar noch nie so schön gesehen, so lang und dick, dass es sie einhüllte wie ein Umhang.
    Gawain schlüpfte lautlos aus dem Haus und ging zu seinem 443
    kleinen Zimmer in Camberwell. Es schneite, und ein kalter Wind fuhr durch die Straßen, aber Gawain spürte ihn kaum. In nur einer Nacht hatte er drei Jahre Traurigkeit abgestreift. Es war ihm ernst damit gewesen, als er Kalix gesagt hatte, sie würden sich nie wieder trennen. Er war zwar besorgt darüber, dass Kalix tatsächlich Laudanum nahm, hatte aber nichts dazu gesagt. Vielleicht würde sie es jetzt, da sie wieder zusammen waren, nicht mehr nehmen müssen.
    Moonglow staunte, als sie nach Hause kam und eine glücklich wirkende Kalix vorfand, die Müsli aß, ohne ein Gesicht zu ziehen oder sich beinahe zu übergeben.
    »Gawain hat mich gerettet!«, sagte Kalix und erzählte ihr alles. Es war eine dramatische Geschichte.
    »Ich habe geträumt, dass wir uns wiedersehen«, sagte Kalix. »Und dann hat er mich gerettet.«
    Kalix tanzte durch das Zimmer. Es war so ungewohnt, Kalix so fröhlich zu sehen, dass Moonglow sogar ihr eigenes Elend eine Zeit lang vergaß. Lachend sah sie Kalix beim Tanzen zu. Dann blickte die junge Werwölfin auf die Uhr und merkte, dass sie sich verspäten würde.
    »Bis später!«, rief sie und lief aus dem Haus. Heute Abend hatte sie daran gedacht, ihr Amulett anzulegen. Nachdem Gawain zurückgekommen war, war ihre Sicherheit ihr nicht mehr so egal.
    Moonglow wollte beim Lernen Stoff aufholen, bevor sie abends zum Gig ging.
    Sie hoffte, wenn sie die berüchtigten MacRinnalch-Zwillinge auf der Bühne sah, würde sie das von ihren eigenen Sorgen ablenken, aber dann wurde ihr deprimierenderweise klar, dass sie niemanden hatte, der mitging. Daniel, ihr früherer verlässlicher Begleiter, würde wahrscheinlich mit Alicia hingehen, ihrer früheren verlässlichen Freundin. Moonglow verspürte keine große Lust, bei ihnen das fünfte Rad am Wagen zu sein.
    Einige Zeit später hörte sie Stimmen im Wohnzimmer. Daniel und ein Mädchen. Zweifellos Alicia. Moonglow zögerte. Sie sah die beiden nicht gern zusammen. Dann zuckte sie mit den Schul
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    tern und ging nach unten. Daniel war im Wohnzimmer, aber nicht mit Alicia.
    Vex saß auf seinem Schoß und blickte ihm tief in die Augen.
    »Äh, hallo .. «, sagte Moonglow. Peinlich berührt sah Daniel sich um.
    »Sie übt, Auren zu lesen«, erklärte Daniel verlegen. Vex sah zu Moonglow hinüber.
    »Hi, Moonglow! Ich mache echte Fortschritte mit den Auren. Gerade habe ich Daniel etwas über seine geheimen Gedanken und Gefühle erzählt.«
    »Wie du da auf seinem Schoß sitzt, kann ich mir denken, was er fühlt«, sagte Moonglow.

    »Tante Malvie hält mich nicht davon ab, zu dem Gig zu gehen. Kommst du mit?
    Ich gehe mit Daniel hin.«
    »Wirklich?«
    So war es. Offenbar vertröstete Daniel Alicia auf einen anderen Abend, um mit Vex auszugehen.
    »Wahrscheinlich träumt Alicia gerade zu Hause von ihm«, dachte Moonglow verärgert. Sie ging in die Küche, um Tee zu kochen, und war so übellaunig, dass sie weder Daniel noch Vex eine Tasse anbot.
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    Nach einem späten Frühstück in einem Café holte Dominil den Kleinbus ab, den sie für diesen Abend gemietet hatte. Dann fuhr sie in einer Druckerei in der Camden High Street vorbei, um den kleinen Posten T-Shirts von Yum Yum Sugary Snacks abzuholen, die sie aus Langeweile entworfen und aus einer Laune heraus bestellt hatte. Am Abend wollte Dominil sie entweder verschenken
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    oder verkaufen, falls jemand genug Interesse aufbrachte, um für sie zu bezahlen. T-Shirts waren gute Publicity.
    Dominil hatte eine stilisierte Version der Zwillinge gezeichnet, die größtenteils aus knallbunten Haaren bestand, darunter den Bandnamen geschrieben, und darunter die Setlist, die aus einigen eher ausgefallenen Titeln der Zwillinge bestand, zum Beispiel Yum Yum Cute Boys und Stupid Werewolf Bitch. Dominil wusste, dass Stupid Werewolf Bitch von ihr handelte, genau wie Evil White-Haired Slut. Das störte sie nicht. Es amüsierte sie auch nicht. Es war ihr egal.
    Wieder schneite es. Für den Abend war das leider schlecht. Vielleicht blieben die Leute

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