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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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anerkennen, dass Malveria die Größte ist.«
    Sie nahm die Zauberin in die Arme und gab ihr einen Kuss.
    »Danke für die wunderbaren Kleider.«
    Die Zauberin hatte erwartet, Malveria würde einen Lakaien schicken, um die fehlende Handtasche abzuholen, aber die Feuerkönigin erklärte, dass sie selbst gekommen sei, um Thrix noch einmal zu danken.
    »Nicht mehr lange, dann werde ich die kaiserliche Kutsche besteigen und die versammelten Massen bezaubern. Aber meine Vorbereitungen sind nun abgeschlossen, und ebenso wie in Kriegszeiten bleibt nichts zu tun, als auf den festgelegten Zeitpunkt zu warten, um dann zuzuschlagen.«
    Malveria wirkte nachdenklich.
    »Und mir ist noch ein Gedanke gekommen. Heute wirst du Sarapen gegenüberstehen, richtig?« »Wahrscheinlich«, sagte Thrix.
    »In diesem Fall vergebe ich dir das eher zweckmäßige T-Shirt, das du gerade trägst. Allzu aufwendige Kleidung wäre zum Kämpfen kaum geeignet.«
    »Ich hoffe, es kommt nicht zum Kampf«, sagte Thrix. »Ich will das ganze Gebiet mit Schutzzaubern belegen und ihn fernhalten.«
    »Ja, das ist klug. Und es bringt mich zu meinem anderen Gedanken. Sarapen ist ein mächtiger Werwolf. Er wird mit weiteren Werwölfen kommen. Ich möchte auf keinen Fall deine Fähigkeiten herabsetzen, aber bist du sicher, dass du sie alle fernhalten
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    kannst? Wenn du den leisesten Zweifel daran hegst, werde ich versuchen, deiner Macht etwas von meiner hinzuzufügen.«
    »Ich bin sicher, dass ich es schaffe«, antwortete die Zauberin.
    »Die weißhaarige Werwölfin hat Zweifel. Bei unserem letzten Treffen hat sie mich gefragt, ob ich euch zusätzlichen Schutz verleihen kann.«
    Das hörte Thrix nicht sehr gerne.
    »Ich habe Dominil gesagt, dass ich zurechtkomme.«
    Malveria sah Thrix unverwandt an. Wie immer, wenn die Feuerkönigin ihre ganze Aufmerksamkeit dem Kriegshandwerk widmete, war sie ernsthaft und kam schnell zur Sache.
    »Du bist nicht vollkommen sicher, dass du zurechtkommst. Du weißt nicht, wie viel Verstärkung Sarapen mitbringt. Selbst wenn du alle Türen blockierst, könnte er eine ganze Kompanie Werwölfe auf dem Dach postiert haben. Hör auf meine Worte, liebste Zauberin.«
    Thrix ließ sich nicht gerne unterstellen, sie würde nicht genug Macht besitzen.
    Hätte jemand anders diese Warnung ausgesprochen, hätte sie ihn hinausgeworfen.
    »Ich komme schon klar. Dominil ist stark, und im Publikum werden noch vier oder fünf weitere MacRinnalchs sein. Das sollte reichen, um mit jedem Werwolf fertigzuwerden, der meinen Zauber überwindet. Nicht, dass das einem gelingen würde.«
    »Nun gut, starrsinnige Zauberin. Aber bist du beleidigt, wenn ich dir heute Abend einen kurzen Besuch abstatte?«
    »Um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist?«
    »Ja. Ich mache mir Sorgen um dich. Und, wie ich gestehen muss, um meine idiotische Nichte, die ebenfalls das Publikum heimsuchen wird.« •
    »Ich bin nicht beleidigt«, sagte Thrix. »Obwohl ich bezweifle, dass du Zeit für einen Besuch finden wirst; du wirst doch auf dem Weg zu Livia sein.«
    »In der Tat. Gerade jetzt versammelt sich das Volk, um mich in 447
    meiner ausgesprochen prächtigen Kutsche abfahren zu sehen. Aber ich werde dich besuchen, wenn ich einen Moment erübrigen kann.«
    Noch einmal dankte Malveria Thrix überschwänglich für ihre Kleider.
    »Sie sind ein Triumph deines Könnens, Genies, deiner Kunstfertigkeit und unvergleichlichen Arbeitsmoral.«
    Sie verschwand, während Thrix sich noch darüber ärgerte, dass Dominil an ihren Kräften zweifelte.
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    Derart wütend hatte Clansekretär Rainal Verasa selten gesehen.

    »Markus hat Wallace zu einem Zweikampf herausgefordert? Ohne das mit mir zu besprechen?«
    Verasa schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Tisch war ein kräftiges altes Holzmöbel, aber einem wütenden Werwolf nicht gewachsen, und brach entzwei.
    »Ist mein Sohn verrückt geworden? Will er sterben?«
    »Er will sich beweisen«, sagte Rainal.
    Knurrend trat Verasa gegen einen kleinen Stuhl. Er fiel ebenfalls auseinander.
    Das laute Splittern ließ Verasa wieder zu Sinnen kommen. Sie betrachtete die Holzsplitter.
    »Dieser Stuhl«, sagte sie ruhig, »war seit fünfhundert Jahren in der Familie und ist unersetzlich. Siehst du, Rainal, wie wütend mich das macht? Ich bin sicher, dass ich noch nie in so kurzer Zeit zwei Möbelstücke zerbrochen habe.«
    Rainal hatte die meisten Einzelheiten über Markus' Herausforderung in Erfahrung gebracht. Bald würde jeder davon

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