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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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wegen der Kälte zu Hause. Beauty und Delicious sollten sich lieber auf wenige Besucher einstellen.
    »Am besten stellen sie sich auf alles Mögliche ein«, dachte Dominil. Sie erwartete, in ein chaotisches Haus zurückzukommen, in dem die Zwillinge sich fertig machten. Stattdessen war alles vollkommen still. Dominil eilte in Beautys Zimmer.
    »Was machst du da?«
    »Ich liege im Bett.«
    Dominil runzelte die Stirn.
    »Bist du bereit für den Auftritt?«
    »Wir spielen nicht.«
    In diesem Moment klingelte es an der Tür. Mit finsterem Blick ließ Dominil Kalix herein. »Was ist los?«
    »Beauty und Delicious haben die Nerven verloren. Sie wollen nicht aus dem Bett kommen.« »Oh«, machte Kalix. Dominil lief auf und ab.
    »Gawain war letzte Nacht bei mir«, sagte Kalix. Dominil warf ihr einen eisigen Blick zu.

    »Sollte mich das interessieren? Ich muss die Zwillinge auf die Bühne bekommen.«
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    Dominil ging auf die Tür zu.
    »Willst du sie anschreien?«, fragte Kalix.
    »Verdammt richtig«, antwortete Dominil.
    »Ich glaube, das ist keine gute Idee«, sagte Kalix. Darauf starrte Dominil sie derart grimmig an, dass Kalix einen Schritt zurückwich.
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Naja .. du könntest ...« Kalix bekam die Worte kaum heraus.
    »Komm endlich zur Sache«, knurrte Dominil.
    Kalix wünschte, sie hätte davon gar nicht erst angefangen, aber jetzt kämpfte sie sich durch.
    »Vielleicht könntest du sie ermutigen. Du weißt schon . . mal versuchen, nett zu sein. Wenn du sie anschreist, werden sie nur noch nervöser und wollen nicht spielen.«
    »Wirke ich auf dich wie eine Werwölfin, die andere ermutigen kann? Oder nett sein?«, fragte Dominil in einem Ton, der an einen eisigen Wind aus dem klirrenden Norden erinnerte.
    »Na ja, manchmal«, sagte Kalix.
    Dominil schien gerade zur nächsten bissigen Bemerkung anzusetzen, aber dann stutzte sie überrascht.
    »Ich finde, du kannst durchaus ermutigend wirken«, sagte Kalix.
    Dominil lachte. Kalix hatte sie noch nie lachen hören. Es war ein herbes Geräusch.
    »Nett. Ermutigend«, murmelte sie, als hätte sie diese Worte noch nie gehört.
    »Vielleicht einen Versuch wert. Komm mit.«
    Beauty versteckte sich immer noch unter der Bettdecke. Weil Dominil offensichtlich nicht wusste, wo sie anfangen sollte, übernahm Kalix den Auftakt.
    »Du solltest aufstehen und dich für den Auftritt fertig machen. Ihr habt doch so tolle Fortschritte gemacht. Die ganze harte Arbeit bei den Proben. Es wäre eine Schande, das einfach wegzuwerfen.«
    Von Beauty kam keine Antwort.
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    »Kalix hat recht«, sagte Dominil. »Ich fand eure Bemühungen beeindruckend.
    Es wäre dumm, wenn das alles umsonst gewesen sein sollte.«
    Beauty streckte den Kopf unter der Decke hervor. Neben ihrem Kissen lag eine Flasche Whisky.
    »Du willst nur, dass wir in die Burg kommen und wählen«, sagte sie mit vorwurfsvollem Blick zu Dominil.
    Dominil dachte kurz darüber nach.

    »Das ist nicht ganz richtig«, sagte sie schließlich. »Ich gebe zu, das war mein wichtigster Beweggrund. Aber seit ich hier bin, bin ich von eurem Talent beeindruckt. Du und deine Schwester könntet Erfolg haben.«
    Beauty wirkte nicht restlos überzeugt.
    »Ihr habt euch den Erfolg verdient«, unternahm Dominil einen letzten Versuch.
    Beauty zögerte immer noch.
    »Mein Vorrat an Ermutigung ist aufgebraucht«, sagte Dominil. »Wenn du nicht von allein aufstehst, hebe ich dich hoch und werfe dich in den Bus.«
    Während der nächsten halben Stunde herrschte das reine Chaos, weil Beauty und Delicious sich fertig machten. Sie mussten das Frisieren, Schminken und Anziehen, das sonst fünf Stunden dauerte, in weniger als dreißig Minuten packen. Dominil und Kalix mussten sich in die Küche retten, um in dem Wirrwarr nicht überrannt zu werden. Kalix hoffte, dass Dominil nach ihren einigermaßen netten Worten an die Zwillinge auch etwas Positives über ihre bedeutsame Neuigkeit über Gawain zu sagen hatte, aber Dominil erwähnte die Sache nicht. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr.
    »Wir müssen bald los. Hilf mir, die Sachen in den Bus zu laden.«
    »Gawain ist gekommen und hat mich gerettet«, sagte Kalix. »Das hast du mir schon erzählt«, antwortete Dominil.
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    In triumphaler Stimmung erschien die Feuerkönigin in Thrix' Wohnung.
    »Die Königin der Hiyastas wird heute Abend jeden vernichtend schlagen, der jemals harsche Worte über ihre modischen Erfolge gesprochen hat. Prinzessin Kabachetka wird

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