Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
Vom Netzwerk:
leere Flasche aufzuheben. Sie versuchten, möglichst lautlos zu sein, aber der Schnee auf dem Boden knirschte unter ihren Füßen. Bei jedem Schritt rechnete Daniel damit,
    474
    dass eine magische Prinzessin erscheinen und irgendeinen scheußlichen Zauber auf sie abfeuern würde.
    »Es sei denn, ihre Werwolfleibwächter reißen uns vorher in Stücke«, grummelte er.
    Moonglow blieb stehen.
    »Siehst du, deshalb würde ich nicht mit dir ausgehen«, sagte sie. »Du bist immer so negativ.« »Bin ich gar nicht.«
    »Bist du wohl. Wenn es nach dir geht, klappt nie irgendwas. Da kommt nur eine Katastrophe nach der anderen.«
    »Na ja, das Leben ist ja auch hart«, sagte Daniel. »Aber ich finde nicht, dass ich so negativ bin. Nur realistisch.«
    Er stockte.
    »Heißt das, du würdest mit mir ausgehen, wenn ich optimistischer wäre?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« »Du hast es angedeutet.«
    »Das habe ich überhaupt nicht angedeutet«, sagte Moonglow.
    »Doch, hast du! Du hast gesagt, du würdest nicht mit mir ausgehen, weil ich so negativ bin. Damit deutest du auf jeden Fall an, dass du mit mir ausgehen würdest, wenn ich optimistischer wäre.«

    »Dafür haben wir jetzt wirklich keine Zeit«, sagte Moonglow und ging weiter.
    Daniel beeilte sich aufzuholen. Moonglow spähte um die Ecke. Den halben Weg die Gasse hinunter, direkt hinter dem Club, stand eine blonde, schwarz gekleidete Frau und starrte nach oben auf die Wand. Moonglow beugte sich zu Daniel und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Das ist sie. Sie konzentriert sich auf ihre Magie. Jetzt können wir uns auf sie stürzen.«
    »Das wird nicht -«, setzte Daniel an, aber dann stockte er, als er Moonglows Gesichtsausdruck sah. »Naja, vielleicht klappt es ja doch.«
    475

224
    »Toll ist das nicht«, sagte Beauty. Sie saß neben ihrer Schwester in der Garderobe. Vor gerade einmal einer Stunde hatten sie sich hier vor ihrem Auftritt die Haare gemacht. Sie hatten Bier getrunken und mit ihren Musikern herumgealbert. Jetzt blutete jede aus einem Dutzend Wunden, und wegen Sarapen sahen sie dem Tod ins Auge. Sie sah Dominil an.
    »Nächstes Mal wollen wir eine bessere Garderobe.«
    »Und mehr Bier«, fügte Delicious hinzu.
    Die Zauberin und Malveria saßen nebeneinander auf einer Kiste.
    »Tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe«, sagte die Zauberin. Die Feuerkönigin winkte ab.
    »Etwas Bewegung tut mir gut. Der Kampf ist großartig, nicht wahr?«
    Bevor Thrix antworten konnte, klingelte ihr Handy. Automatisch nahm sie das Gespräch an.
    »Hallo? Nein, jetzt passt es gerade nicht so gut. Tut mir leid. Tschüss.«
    »Wer war das?«, fragte Malveria, während Sarapens Werwölfe gegen die Tür hämmerten.
    »Donald Carver. Er wollte fragen, ob ich heute mit ihm essen gehe.«
    »Ach. Schlechtes Timing. Vielleicht ein andermal?«
    »Ich glaube nicht, dass er noch einmal fragt«, sagte Thrix.
    Gawain und die MacRinnalch-Wachen stemmten sich gegen die Tür, um sie geschlossen zu halten, aber sie konnte jeden Moment nachgeben.
    »Zeit, den Kampf wieder aufzunehmen«, sagte Dominil.
    Die Zauberin neben ihr stand auf.
    »Was hast du da am Bein?«
    475
    Fast verborgen unter Dominus weißem Fell war eine Art Gurt. »Darin steckt ein Messer«, sagte Dominil ohne weitere Erklärung.
    Die Tür brach auf. Sarapen stürzte in den Raum. Dominil sprang ihm entgegen, beide krachten zusammen, sie heulten und schnappten mit den Zähnen nacheinander. Die übrigen Werwölfe, etwa fünfzehn, drängten in die winzige Garderobe. In dem beengten Raum herrschte ein schreckliches Chaos. Kalix wurde von allen drei Douglas-MacPhees angegriffen, die immer noch auf ihr Kopfgeld hofften. Sie fuhr Rhona mit den Klauen durch das Gesicht, schleuderte Duncan von sich und schlug Fergus die Zähne in die Kehle. Fergus wand sich vor Schmerz, konnte sich aber nicht aus ihrem Griff befreien. Duncan sprang Kalix von hinten an und biss ihr tief in den Rücken, trotzdem ließ Kalix Fergus nicht los. Sie drückte ihre Zähne immer tiefer in seinen Hals, bis sein Körper erschlaffte und sie wusste, dass er tot war. Dann warf sie sich nach hinten und rammte Duncan gegen die Wand. Als er lockerließ, wirbelte sie herum und schlug ihn wieder und wieder, bis er zu Boden sackte. Kalix öffnete das Maul und hätte ihn getötet, hätte Rhona nicht eine Kiste mit Flaschen auf ihrem Schädel zertrümmert. Kalix wurden die Knie weich, sie kämpfte, um auf den Füßen zu bleiben, während die Dunkelheit sie zu

Weitere Kostenlose Bücher