Kalix - Die Werwölfin von London
bewusstlose Prinzessin Kabachetka hinab.
»Unglaublich, dass du das getan hast.«
Moonglow hielt eine zerbrochene Flasche in der Hand.
»Ich musste. Sonst wären ihretwegen alle gestorben.«
Sie hörten oben immer noch den Kampf toben.
»Glaubst du, ihre Magie wirkt jetzt nicht mehr?«
»Wer weiß? Wir sollten verschwinden, bevor sie aufwacht«, sagte Daniel.
Moonglow zögerte.
»Vielleicht müssen wir noch etwas machen.« »Was denn zum Beispiel?«
»Keine Ahnung ... Nach irgendwelchen magischen Sachen suchen und sie kaputt machen.«
Daniel reagierte mit einer frustrierten Geste.
»Siehst du, das ist das Problem mit dir, Moonglow. Du bist nie zufrieden. Du ziehst der Prinzessin eins über den Schädel, und es reicht immer noch nicht.
Jetzt müssen wir hierbleiben, bis sie aufwacht und uns erledigt.«
»Ich will es nur richtig machen«, antwortete Moonglow. »Ich höre nicht gerne mittendrin auf.«
»Manchmal machst du mich wirklich wahnsinnig«, brüllte Daniel. »Du weißt nie, wann es genug ist. Du musst auch nicht bei jeder Prüfung die volle Punktzahl bekommen! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie nervtötend das ist?«
Daniels Kritik machte Moonglow wütend.
»Du würdest auch bei deinen Prüfungen besser abschneiden, wenn du ab und zu mal lernen würdest.«
»Jetzt wechsle nicht das Thema«, sagte Daniel aufgebracht. »Du wirst hier gerade kritisiert. Warum musst du immer alles so gut machen?«
7H
Auf dem Weg zurück zur Straße zankten sie sich weiter. »Weißt du, wie es ist, mit so einem Überflieger zusammenzu-wohnen?«
»Überrasch mich«, meinte Moonglow trocken.
»Extrem entmutigend. Ich kann nicht mal auf dem Sofa liegen und fernsehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil du die ganze Zeit lernst. Das ist schon übertrieben. Dir reicht ja nicht mal ein normaler Freund. Nein, nein, du brauchst einen tollen Werwolfprinzen.«
Jetzt ging Moonglow die Kritik zu weit, und sie protestierte hitzig.
»Zieh Markus da nicht mit rein!«
»Warum nicht? Das gehört alles zum gleichen Problem.« »Zu welchem Problem?«
»Lächerlich hohe Maßstäbe. Du lernst zu viel und du gehst nur mit fantastischen Werwolfprinzen aus. Kein Wunder, dass ich negativ eingestellt bin. Im Ernst, wer soll denn da mithalten?«
Mittlerweile war Moonglow richtig wütend.
»Bist du jetzt mal ruhig? Rede nicht über Markus.«
»Wer will über Markus reden? Vergiss, dass es ihn überhaupt gibt.«
Als sie die Straße erreichten, waren Daniel und Moonglow gründlich sauer aufeinander. Sie standen wütend im Schnee an der Straßenecke und wussten nicht recht, was sie als Nächstes tun sollten.
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Als die sechs Werwölfe, die Sarapen als Reserve zurückgehalten hatte, hereinkamen, wussten die Verteidiger, dass es vorbei war. Ihnen blieb keine Rückzugsmöglichkeit mehr. Thrix, Butix, Delix und Dominil konnten sich kaum noch auf den Beinen halten. Der letzte MacRinnalch-Wächter lebte noch, war aber bewusstlos. Nur Kalix, Gawain und Malveria konnten noch kämpfen, aber sie waren verletzt. Sie hatten sich tapfer geschlagen. Viele Angreifer waren tot oder außer Gefecht gesetzt. Nur sieben Werwölfe aus Sarapens ursprünglicher Gruppe standen noch. Aber Sarapen hatte sechs weitere Wölfe in einem Lieferwagen vor dem Club versteckt gehalten, die nicht einmal an dem Treffen im Lagerhaus teilgenommen hatten. Jetzt waren sie hier.
Dominil stemmte sich schwerfällig hoch.
»Kannst du es nicht allein zu Ende bringen?«, verspottete sie Sarapen.
»Ich werde es jetzt beenden«, antwortete er.
Sarapen hatte als Werwolf gekämpft, aber nun verwandelte er sich ganz in einen Wolf. Er heulte auf, dann führte er seine Werwölfe in ihrer letzten Attacke an. Gawain sprang los, um Sarapen abzufangen, aber der Wolf Sarapen war schnell und hielt im nächsten Moment Gawains Kehle zwischen seinen Zähnen. Kalix spürte, wie jemand an ihrem Arm zupfte. Es war Dominil, die mit einem Knie am Boden versuchte, nicht umzufallen. Das Begravar-messer glühte.
Prinzessin Kabachetkas Magie war verschwunden, das Messer entfaltete seine Wirkung. Sie gab es Kalix.
Kalix nahm das Messer und sprang auf Sarapen zu. Hinter ihr wurden die anderen Verteidiger unter einem mörderischen Ansturm begraben, aber es herrschte allgemeine Verwirrung, weil das Messer auf alle Werwölfe unheilvoll einwirkte. Kalix packte Sarapen und schleuderte ihn von Gawain weg. Als Sarapen sich ihr
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entgegenstellte, stieß sie ihm das Messer tief in die
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