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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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im verzwickten und manchmal mörderischen Machtgerangel des Werwolfclans behauptet, um recht zuversichtlich zu sein, was die Erfüllung ihrer Wünsche anging.
    »Ach, übrigens«, sagte Markus und hob den Kopf. »Wir haben immer noch nichts unternommen wegen der Cousinen, von denen wir nicht sprechen.«
    Ein Ausdruck des Abscheus huschte über Verasas Gesicht.
    »Bitte, Markus. Ich kann nicht über Kalix und auch noch über die Cousinen, von denen wir nicht sprechen, nachdenken. Zumindest nicht am gleichen Tag.
    Diese Familie bringt mich noch in ein frühes Grab.«
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    »Ihr das Herz rausschneiden? Iihh!«

    Moonglow war entsetzt. So entsetzt, dass sie überlegte, ob Daniel alles erfunden hatte, um sie zu beeindrucken. Das wäre nicht das erste Mal. Als sie sich kennenlernten, hatte Daniel ihr erzählt, er könne Gitarre spielen und hätte einen älteren Bruder, der in Hollywood Filme machte. Beides stimmte nicht.
    Und es sah Daniel gar nicht ähnlich, jemanden vor einem machetenschwingenden Irren zu retten. Nicht, dass er nicht gewollt hätte, er konnte es nur nicht. Als sie sich das letzte Mal zusammen in der Studentenbar betrunken hatten, hatte Daniel zwei große Rugbyspieler beleidigt, und ohne Moonglows taktvolles Eingreifen hätten die beiden ihn sicher vermöbelt. Daniel war keine Kämpfernatur, aber angenehme Gesellschaft, wenn er seine Schüchternheit einmal überwunden hatte. Sie wäre versucht gewesen, ihm die Geschichte gar nicht abzukaufen, wären da nicht das Buch und das Tagebuch gewesen.
    Das Mädchen - eine wilde Schönheit, wenn man Daniel glauben konnte, der sich in diesem Punkt ungewöhnlich mitteilsam zeigte - hatte beides, eingewickelt in eine Plastiktüte, in seinem Auto liegen lassen.
    »Flower Fairies im Sommer ?«
    Es war ein Kinderbuch mit Bildern von Feen, die in Blumen saßen. Es war alt und schien schon einiges mitgemacht zu haben. Das Buch war voller Fingerabdrücke. Und Pfotenabdrücke, als wäre ein Hund darüber gelaufen.
    »Das beweist, dass sie da war«, sagte Daniel, dem Moonglows leichte Skepsis nicht entgangen war.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Moonglow. »Es könnte ja auch dir gehören.«
    »Sehr witzig. Außerdem ist da noch was«, fuhr Daniel fort und zog eine abgewetzte Kladde aus der Plastiktüte.
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    »Das ist eine Art Tagebuch.«
    Er schlug es auf und versuchte, eine der ersten Seiten zu lesen.
    »Man kann's kaum lesen. Sie hat kein einziges Wort richtig geschrieben. Ich glaube, das soll heißen Meine Mutter ist Herrin der Werwölfe. Mein Vater ist -
    das Wort kann ich nicht lesen, so was Ähnliches wie First - der Werwölfe.«
    Sie lachten.
    »Mein Bruder ist Thronerbe der Werwölfe.«
    »Sie hat's ja ganz schön mit ihren Werwölfen«, sagte Moonglow. Dabei fand sie das durchaus sympathisch. Alles Übernatürliche faszinierte Moonglow.
    Geschichten über Werwölfe waren immer interessant.
    »Schade, dass sie nicht richtig buchstabieren kann«, sagte Daniel. »Ihre Handschrift ist wirklich schrecklich.« Er versuchte, weiterzulesen.
    »Ich bin die Vierte in der Erbfolge des Mac-Irgendwas-Clans.«
    Sie wussten nicht, was das heißen sollte. Sie hatten keine Zeit, um weiterzulesen, auf sie wartete Arbeit. Daniel und Moonglow wollten umziehen und hatten fast alles gepackt. Daniel wollte einen Umzugswagen leihen, und wenn es dunkel wurde, wollten sie in ihre neue Wohnung ziehen. In ihrer jetzigen hatten sie acht Monate lang gewohnt, nachdem sie sich in ihrem ersten Jahr an der Uni angefreundet hatten. Die Wohnung war nicht übel, aber weil sie mit der Miete im Rückstand waren und nicht bezahlen konnten, hatten sie beschlossen, es sei das Beste, bei Nacht und Nebel zu verschwinden. Moonglow war deswegen ziemlich beunruhigt. Sie war nicht gerade erpicht darauf, von einem wütenden Vermieter erwischt zu werden. Moonglow hatte langes schwarzes Haar, ein sanftes, hübsches Gesicht, einen unerschütterlichen Glauben an Astrologie, ein freundliches Wesen und keine Erfahrung mit wütenden Vermietern. Aber sie war sicher, wenn sie einem begegnete, würde sie das sehr unangenehm finden.
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    Der Winternachmittag war gerade erst angebrochen, aber es wurde schon kalt, als Kalix ihr Rezept einlöste. Die Apothekerin beäugte sie misstrauisch. Kalix trug eine Sonnenbrille; das tat sie oft, selbst bei schwacher Wintersonne oder in der düsteren Londoner Nacht. Sonnenbrillen schienen Apotheker immer misstrauisch zu machen. Genau wie ihr zerrissener Mantel, der ihr noch

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