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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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wirkte.
    »Hallo, meine liebste Zauberin.«
    »Was führt dich zu mir, Malveria?«
    »Nichts, nichts.«
    »Wolltest du sehen, ob ich mich in eine leidenschaftliche Affäre stürze?«
    »Das auch«, gab Malveria zu. »Stellt dein Mann gerade den Wagen ab, um gleich die Treppe heraufzustürmen und dich auf
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    das Bett zu werfen oder vielleicht auf den Boden im Flur, wenn er seine Leidenschaft nicht mehr zügeln kann?«
    »Der Mann ist auf dem Heimweg und bedauert die langweiligste Verabredung seines Lebens.«
    »Oh.« Die Feuerkönigin sah enttäuscht aus. »Ich hatte auf einen anderen Ausgang gehofft. Und warum kannst du die Tür nicht öffnen?«
    Thrix hantierte ungeschickt mit ihrem Schlüssel herum. Ihr wurde klar, dass sie mehr Wein getrunken hatte, als sie wollte, und kaum etwas gegessen hatte. Als sie die Tür endlich aufbekam, legte die Feuerkönigin ihr eine Hand auf die Schulter, damit sie nicht umfiel.
    »Was ist schiefgelaufen?«
    »Alles. Zu viele Unterbrechungen. Ich habe kaum zugehört, wenn er etwas gesagt hat. Beim fünften Anruf war er sichtlich gelangweilt, und beim siebten hat er um die Rechnung gebeten. Ich habe noch nie einen Mann so schnell verschwinden sehen.«
    Die Zauberin machte eine Geste Richtung Küche, und die Kaffeemaschine sprang an. Wenn man dringend Kaffee brauchte, war es ein Segen, eine Zauberin zu sein.
    »Vielleicht lässt sich die Situation bereinigen«, meinte Malveria.
    Thrix schüttelte den Kopf.
    »Man kann einen Mann nicht den ganzen Abend lang ignorieren. Das verletzt seinen Stolz.«
    »Ich bin froh, dass ich an diesem Ritual, diesem Verabreden, nicht teilnehmen muss«, sagte Malveria. »Es klingt wirklich sehr lästig.«
    Als der Kaffee fertig war, bot Malveria an, ihn mit hinüberzunehmen, was zeigte, wie eng ihre Freundschaft mit der Zauberin war. Die Feuerkönigin hätte nur für sehr wenige Wesen ein Tablett getragen.
    »Wir könnten ihn mit Zaubern dazu bringen, dich zu lieben«, schlug Malveria vor.
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    »Vergiss es, Malveria. Ich bin mit der ganzen Sache fertig. Ich muss an genug anderes denken.«
    »Richtig, du hast viel zu tun«, stimmte die Feuerkönigin zu. »Bis zum fünfhundertsten Geburtstag der Hexe Livia sind es nur noch zwei Monate.«
    Malveria hatte bei Thrix Kleider für die Feierlichkeiten in Auftrag gegeben. Sie gehörten zu den Highlights unter den gesellschaftlichen Ereignissen der Hiyastas. Livias Feier zum vierhundertsten Geburtstag war sagenhaft ausgefallen, und diese sollte noch pompöser werden. Sie sollte fünf Tage dauern, und die Feuerkönigin brauchte für jeden Tag mehrere Outfits.
    Zusätzlich entwarf Thrix Kleidung für die Dienerinnen und Pagen, die Malveria während der ganzen Feier betreuen würden.

    »Besteht die Möglichkeit, Zauberin, dass du bei deinen anstehenden Verpflichtungen in Mailand und New York und bei der Ablenkung durch eure Familienfehde eventuell -« Malverias Lippen bebten.
    »Deine Kleider werden rechtzeitig fertig«, sagte Thrix bestimmt. »Wir liegen ganz im Zeitplan.« »Machen wir morgen die Anproben?«
    »Tut mir leid, das geht nicht. Zumindest nicht vormittags. Ich muss mich mit Dominil treffen. Mutter ist auf die verrückte Idee gekommen, sie könne die Zwillinge dazu bringen, für Markus zu stimmen. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Hast du Dominil mal getroffen?«
    »Die weißhaarige Wölfin? Nein. Aber ich habe von ihr gehört. Sie soll sehr schön sein, richtig?«
    »Ja, das ist sie. Aber eiskalt. Ich habe keine Ahnung, wie Mutter sie dazu überredet hat. Ich soll mich in der Zeit um Kalix kümmern, dabei ist das so ziemlich das Letzte, was ich will.«
    Die Herrin der Werwölfe erwartete von Thrix, dass sie Kalix beschützte. Thrix hatte sich nicht festlegen wollen, aber konnte schon absehen, dass sie es am Ende doch tun würde.
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    »Kalbe droht von Sarapen Gefahr«, sagte Malveria, die mittlerweile auf dem Laufenden war, was die Nachfolge des Fürsten anging. »Also ist es ein Glück, dass ich ihr das neue Amulett besorgt habe, ja? Ist sie jetzt vielleicht sicher?«
    Thrix nippte lustlos an ihrem Kaffee.
    »Vielleicht. Wahrscheinlich sollte ich mir wirklich mehr Mühe geben, sie zu beschützen, aber du weißt ja, dass ich sie nie besonders mochte. Das erste Amulett habe ich ihr gegeben, damit sie mich in Ruhe lässt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich sie mag oder nicht«, sagte Malveria. »Auf jeden Fall ist sie interessant. Solange sie im Haus der Menschen bleibt, verspricht es, unterhaltsam

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