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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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kurzen Stück von der Camden High Street hierher habe ich überall Plakate gesehen, die für Auftritte in kleinen Clubs werben. Wie es scheint, ist es nicht schwer, zumindest den Einstieg zu finden.
    Aber offenbar habt ihr das bisher nicht geschafft.«
    »Na ja .. «, meinte Beauty, dann stockte sie. Sie sah ihre Schwester an.
    »Es braucht halt seine Zeit«, sagte Delicious.
    Dominil ließ den Blick durch das Zimmer schweifen, über das Chaos und den Müll überall und die Hinterlassenschaften ständiger Partys. Ihr war völlig klar, warum die Schwestern keine Fortschritte machten.
    »Ihr seid bereits ein paar Mal aufgetreten. Genau gesagt habt 170
    ihr also Rückschritte gemacht. Die Gründe liegen auf der Hand. Ihr habt weder Ehrgeiz noch ein Ziel. Tatsächlich sind eure Erfolgschancen verschwindend gering. Kein normaler Manager könnte euch länger als ein paar Tage ertragen.
    Wärt ihr auf euch gestellt, würdet ihr in diesem Haus bleiben, euch immer mehr betrinken und über die großartige Musik reden, die ihr demnächst macht, ohne auch nur jemals wieder eine Bühne zu betreten. Ich schätze, ihr werdet bald zu Witzfiguren, wenn die Jungs in den hiesigen Kneipen merken, dass eure Angebereien nur heiße Luft sind. Soweit ich weiß, könnte man viele junge Musiker als heiße Luft beschreiben. Wollt ihr das?«
    Beauty und Delicious sahen sich unbehaglich an. Ihre Zukunft von Dominil mit ihrer kalten, autoritären Stimme geschildert zu bekommen war nicht angenehm.
    »Geh doch einfach wieder nach Schottland, du Schlampe«, knurrte Beauty.
    Auch Delicious knurrte böse und wölfisch, aber dann betrachtete sie Dominil mit einem Hauch Interesse. Einmal, vor ein paar Monaten, hatte Delicious beinahe das Gleiche gedacht, was Dominil gerade gesagt hatte. Sie hatte den Gedanken unterdrückt und ihn beinahe vergessen. Jetzt erinnerte sie sich an ihre Befürchtung, vielleicht nie wieder eine Bühne zu betreten.
    »Was würdest du denn machen?«, fragte sie.
    »Ihr erklärt mir, was passieren muss, und ich sorge dafür«, antwortete Dominil.
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    Thrix wachte leicht verkatert und extrem deprimiert auf.
    »Armer Donald«, dachte sie. »Das war wahrscheinlich die schlimmste Verabredung seines Lebens. Wie soll ich das nur Ann erklären?«

    »Ich hätte mich auf dieses Treffen nie einlassen sollen«, murmelte sie, wickelte sich in einen Morgenmantel und ging duschen. Malveria hatte die Nacht im Gästezimmer verbracht. Als Thrix aus der Dusche kam, stand die Feuerkönigin mit einem breiten Lächeln vor ihr und wünschte ihr einen guten Morgen.
    »Hast du die Enttäuschung über das katastrophale Rendezvous von gestern überwunden?«
    »Beinahe.«
    »Ich koche Kaffee. Hast du Pop-Tarts?«
    Verwundert über den Wunsch der Feuerkönigin schüttelte die Zauberin den Kopf.
    Als es an der Tür klingelte, verzog Thrix das Gesicht.
    »Dominil. Ich hatte vergessen, dass sie kommt.«
    Thrix lief schnell, um sich anzuziehen, während Dominil mit dem Aufzug nach oben fuhr. Die Feuerkönigin öffnete ihr die Tür und begrüßte sie höflich. Als Dominil hereinkam, betrachtete Malveria neidisch ihren knöchellangen Ledermantel. Sie besaß selbst mehrere Exemplare aus ihrem eigenen Reich, aber sie fand, keiner sei so gut geschnitten wie Dominik.
    »Thrix kommt gleich. Darf ich dir einen Tee anbieten?«, fragte Malveria, um die perfekte Gastgeberin zu spielen.
    Dominil nickte. Sie setzte sich und wartete stumm. Dominil saß sehr elegant mit geradem Rücken da. Als Malveria ihr den Tee brachte, versuchte sie, ihre Aura zu lesen. Hiyastas konnten oft vieles über ein Wesen erfahren, indem sie es einfach ansahen. Dominik Aura verriet allerdings nur wenig. Die Gefühle der weiß
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    haarigen Werwölfin waren tief vergraben, zu tief, um sich selbst einer so fachmännischen Deuterin wie Malveria bei flüchtiger Betrachtung zu offenbaren.
    Thrix kam herein und sah, wie Malveria bemerkte, strahlend aus. »Ah«, dachte die Feuerkönigin. »Sie will neben ihrer schönen Cousine nicht zurückstehen.«
    »Guten Morgen, Dominil. Du bist früh hier. Hast du dich in London schon eingerichtet?«
    »Die Herrin der Werwölfe hat alles zufriedenstellend für mich arrangiert«, antwortete Dominil. »Wenn du entschuldigst, fasse ich mich kurz; ich werde nicht lange bleiben. Ich habe heute viel zu tun.«
    »Damit, den Zwillingen zu helfen?«
    »Ja.«
    Die Zauberin wunderte sich wie alle anderen darüber, dass Dominil die Aufgabe übernommen hatte, und fragte

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