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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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mir nahegelegt«, gab die Zauberin zu. »Dann wäre es wohl angebracht, danach zu handeln«, bemerkte Dominil spitz.
    Thrix ließ sich von Dominil nicht gerne sagen, was für sie angebracht wäre und was nicht, wollte darüber aber auch nicht diskutieren. Stattdessen dankte sie Dominil für die Information.
    »Eines noch«, sagte Dominil. »Die Gilde hat Kontakt zu einem Mann aus Kroatien aufgenommen, der in Mitteleuropa einen sehr guten Ruf unter den Werwolfjägern genießt. Er heißt Mikulanec.«
    »Mir kann kein Jäger Schwierigkeiten bereiten«, erklärte Thrix.
    »Aber vielleicht Kalix.«
    »Na gut, ich sehe nach ihr«, gab Thrix unwirsch nach.
    Das Telefon klingelte. Weil sie den morgendlichen Anruf von Ann erwartete, nahm Thrix ab. Es war die Herrin der Werwölfe. Thrix hörte ihr eine Weile zu.

    »Dominil ist hier. Ich sage ihr Bescheid.« Sie legte das Telefon weg. »Baron MacAllister ist tot.«
    »Schon? Ich hätte nicht erwartet, dass Sarapen so bald etwas unternimmt.«
    Der Baron, den Verasa so unverdrossen seiner Stimme wegen umworben hatte, war tot. Der Krieg um die Nachfolge des Fürsten hatte sein erstes Opfer gefordert.
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    Gawain saß einen Tag und eine Nacht lang in der kleinen Zelle und grübelte. Er war wegen Kalix zur Burg gekommen. Sie war nicht hier, und er hatte nichts Neues darüber herausgefunden, wo sie sich aufhielt. Durch das kleine vergitterte Fenster beobachtete er, wie tief unter ihm ein Besucher nach dem anderen das Anwesen
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    verließ. Die Werwölfe kehrten nach Hause zurück. Höchstwahrscheinlich unzufrieden mit ihrem Besuch im Stammsitz der MacRinnaichs. Die Zellentür öffnete sich und Marwanis kam herein. Marwanis war die Tochter von Kurian, dem jüngsten Bruder des Fürsten. Sie sah nicht ganz so beeindruckend aus wie Kalix und Thrix mit ihren markanten Wangenknochen und ausgesprochen breiten Lippen, war aber immer noch eine Schönheit und in den Augen vieler Clanmitglieder viel eher das Idealbild einer MacRinnalch-Frau. Gawain stand respektvoll auf. »Hallo, Gawain.«
    »Dich hatte ich hier nicht erwartet«, sagte Gawain verlegen.
    »Sicher nicht. Es ist lange her, dass du dich darüber gefreut hast, mich zu sehen, Gawain.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich mich nicht freuen würde.«
    Marwanis musterte ihn einen Moment lang, als würde sie über etwas nachdenken. Gawain war unbehaglich zumute. Und das zu Recht.
    »Warum bist du zurückgekommen?« »Ich will Kalix finden.«
    »Jetzt noch? Du hast dir ganz schön Zeit gelassen, was?«
    »Ich habe nie aufgehört, nach ihr zu suchen.«
    »Ich habe gehört, dass du auf einem kleinen Bauernhof auf den Shetlandinseln gearbeitet hast«, sagte Marwanis mit einem schwachen Lächeln. »Hast du gedacht, sie würde sich im Moor verstecken?«
    Gawain antwortete nicht. Marwanis unterstellte ihm offenbar, er hätte nicht intensiv genug gesucht. Zum Teil stimmte es. Eine Zeit lang hatte er den Mut verloren, die lange Suche hatte ihn verzweifeln lassen.
    »Du hättest mit mir zusammenbleiben sollen«, redete Marwanis weiter. »Statt deine Zuneigung auf die Tochter des Fürsten zu übertragen. Dann wäre es für dich besser gelaufen.«
    Weil er nicht wusste, was er antworten sollte, schwieg Gawain.
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    »Aber das ist alles vorüber. Willst du wissen, wo Kalix ist?« »Kannst du es mir sagen?«
    »Nicht genau. Aber ich kann dir wahrscheinlich die richtige Richtung weisen.«
    »Warum solltest du das tun?« Marwanis zuckte mit den Schultern.
    »Ich denke immer noch gerne an uns zurück. Wir haben uns nachts gut vergnügt, bevor du beschlossen hast, dass ich dir nicht gut genug war.«
    »So war das gar nicht«, widersprach Gawain. Es war ihm extrem unangenehm, der Geliebten gegenüberzustehen, die er für Kalix verlassen hatte.
    »Ich glaube, ich weiß, warum du sie anziehend fandest. Sie ist wild. Sicher war ich im Vergleich eher langweilig.«
    »Marwanis, es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe -«
    »Du könntest mir gar nicht wehtun, Gawain. Es gibt hundert MacRinnalchs, die mehr wert sind als du. Soll ich dir jetzt etwas von Kalix erzählen?«
    »Ja.«
    »Sie ist in London. Sie ist von hier geflohen, nachdem sie ihren Vater angegriffen hat. Niemand weiß, wo sie genau ist, aber die Zauberin könnte dir wahrscheinlich mehr sagen. Sie hat Kalix ein Amulett geschenkt, das sie verbirgt. Damit solltest du sie finden können, wenn du es wirklich willst.«
    Marwanis wandte sich zum Gehen, dann hielt sie inne.
    »Wenn du mehr Hilfe

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