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Kalt kommt der Tod (German Edition)

Kalt kommt der Tod (German Edition)

Titel: Kalt kommt der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Sprado
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wir sind ja sozusagen schon miteinander vertraut. Und ihr beide«, er reckte sein Kinn Richtung Packer und Kokina, »nehmt das andere.«
    »Ich bin für Losen«, sagte Kokina. Seine Augen tasteten Jennas Silhouette ab, von oben bis unten und wieder zurück.
    »Mit wem ich aufs Zimmer gehe, entscheide immer noch ich, damit das klar ist«, sagte Jenna.
    Sie griff nach dem Schlüssel, doch Vollmer schloss rasch die Hand.
    »Und?«, fragte er.
    Jenna schaute zu Packer.
    »Wenn du schnarchst, Phong«, sagte sie, »schmeiß ich dich raus«, blieb vor Vollmer stehen und wartete, dass er ihr den Schlüssel gab.
    »Warum er?«, entgegnete Vollmer steif.
    »Weil wir die letzte Nacht schon miteinander verbracht haben, und soweit ich mich erinnere, kam es zu keinerlei Übergriffen.«
    Vollmer starrte sie an, dann Packer, dann Kokina. Mit diesem Fettwanst, Kokina, sollte er die kommenden Nächte in einem Zimmer verbringen? Eine grauenhafte Vorstellung.
    Kokina ging es nicht anders. Er grunzte unüberhörbar und wandte sich ab, dem ausgestopften Eisbären neben dem Eingang zu. Er klopfte gegen die Scheibe davor.
    »Hallo, alter Buckel, aufwachen! Hast du Lust auf eine Runde?«, sagte er und deutete einen Schulterwurf an.
    Seine Showeinlage erheiterte die Portugiesen, die gerade zum Eingang hereinströmten. Sie hatten den Shuttle-Bus vom Flughafen genommen und schwärmten mit ihren Kameras in der Lobby aus, auf der Suche nach Motiven, die nordisch und somit exotisch aussahen. Das Angebot ernüchterte sie umgehend, also nahmen sie sich den Eisbären vor und schossen ihre Bilder. Tiago mit Eisbär. Mafalda mit Eisbär. Filipe mit Eisbär. Die anderen auch.
    Ein Nachzügler erschien und verkündete atemlos die aktuellen Wetterdaten, die er draußen von der Wetterstation abgelesen hatte: dreizehn Grad minus. Eisiger Wind aus Südsüdost. Schneetreiben. Windstärke bis zu fünfzig Stundenkilometer. Gefühlte Temperatur achtunddreißig Grad minus.
    Seine Reisegefährten klatschten begeistert in die Hände, genau so hatten sie es sich vorgestellt, als sie gestern Nachmittag bei sechzehn Grad und strahlendem Sonnenschein in Lissabon losgeflogen waren.
    Packer hingegen dachte an Vietnam im Januar: Zweiunddreißig Grad. Sieben Sonnenstunden. Sechsundzwanzig Grad Wassertemperatur.
    Kaum gelandet, verspürte er keine größere Sehnsucht, als wieder ins Flugzeug zu steigen, wennschon nicht nach Vietnam, dann wenigstens nach Bremen. Bloß keine Zeit verlieren, Carolin finden und nichts wie weg.
    24
    »In einer Viertelstunde treffen wir uns in der Bar«, sagte Packer knapp. »Lagebesprechung.«
    Ihre Zimmer lagen eine Treppe runter im Tiefgeschoss, Nummer 122 für Jenna und Packer, Nummer 109 für Vollmer und Kokina.
    Packer und Jenna sahen ihnen nach, wie sie über den abgewetzten roten Teppichboden durch die offene Feuerschutztür den Korridor entlang bis zu ihrem Zimmer gingen.
    »Sind sie nicht ein hübsches Paar?«, sagte Jenna und schloss die Tür auf.
    Drinnen sah es typisch nach Hotelkette aus, mit typischer Möblierung und typischem Teppich. Zimmer wie dieses erfüllten immer ihren Zweck. Packer schaute zur Decke. Es war die Standarddecke mit Sprühanstrich. Die Betten standen ein Stück auseinander und waren auf den ersten Blick höchstens so lang und breit wie ein Strandbadetuch, bei ihrem Anblick bekam er Rückenschmerzen.
    Er zog die rot-gold gestreiften Vorhänge beiseite. Das Fenster bot keinerlei Aussicht. Alles war schwarz, obwohl erst früher Nachmittag war, bis auf das beleuchtete Seilbahngerüst der alten Förderanlage, das wie ein Skelett in der Landschaft aufragte. Ein schneidender Wind fegte über die Straße und trieb Schnee vor sich her.
    Aus dem Nachbarzimmer – auch das noch! – drang Gevögeltwerden-Kichern, was konnte man hier auch sonst tun?
    Während Jenna unter die Dusche verschwand, packte Packer seine neu erworbene Garderobe aus. Unschlüssig hielt er eine lange Unterhose hoch, als sein Handy klingelte. Zu den Annehmlichkeiten der Globalisierung gehörte, dass jeder Mensch jederzeit und überall auf der Erde erreichbar war, sogar auf Spitzbergen, hier sorgte der Provider Telenor dafür, dass Packer störungsfrei die Stimme von O. C. Riesenberg empfangen konnte.
    »Kommt ihr voran?«, fragte Riesenberg, ohne sich die Mühe einer Begrüßung zu machen.
    »Natürlich, ich habe fast fertig ausgepackt.«
    »Was gedenkst du als Erstes zu tun?«
    »Ich würde sagen, als Nächstes hole ich die Wollleibchen

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