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Kalt wie ein Brilliant

Kalt wie ein Brilliant

Titel: Kalt wie ein Brilliant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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meine
Ansicht?«
    Seine Hand fiel schlaff
herunter. »Ich stelle keine Scherzfragen, Boyd! Die Sache ist mir wichtig!«
    »Sie wurde erschossen. Der
Mörder hat ihr das Diadem aufgesetzt, sie unter die Brause gelegt und das
Wasser laufen lassen. Natürlich besteht da ein Zusammenhang.«
    Er preßte die Lippen zusammen.
»Von dem Diadem hat mir Schell nichts gesagt.«
    »Es war auch nicht das echte«,
klärte ich ihn auf, »sondern eine zweite Imitation.«
    Rutter schloß einen Augenblick
die Augen. »Ja, das ergibt eine ganz klare Verbindung zwischen dem Diebstahl
und dem Mord an Louise. Das Unangenehme ist, Boyd, daß auch zwischen Louise und
mir eine — hm — sehr direkte Verbindung bestand.«
    »Ich weiß!«
    Die kalten grauen Augen
musterten mich forschend.
    » Wieviel wissen Sie?«
    »Bis vor einigen Monaten war
Louise Ihre Privatsekretärin. Eines Tages rief sie Ihre Frau an, teilte ihr
mit, sie sei Ihre Geliebte, und verlangte Schweigegeld. Ihre Frau sagte ihr,
sie solle sich zum Teufel scheren, und setzte sich dann mit Ihnen in Verbindung.
Die Folge war ein entsetzlicher Krach zwischen Ihnen und der Lamont, der damit
endete, daß sie auf Nimmerwiedersehen aus Ihrem Werk verschwand. Dann kamen Sie
auf die großartige Idee, zur Belebung des Umsatzes einen Schönheitswettbewerb
zu veranstalten. Welch ein Zufall, daß Louise daran teilnahm! Und ein noch
größerer Zufall, daß sie sogar in die Endausscheidung kam. Soviel ich weiß, war
sie von Anfang an fest davon überzeugt, daß sie den Wettbewerb gewinnen würde.
Es sah fast so aus, als sei das beschlossene Sache...«
    »Sie haben sich schon ganz
schön umgetan«, räumte er mit widerwilligem Respekt ein. »Wissen Sie, was der
Leutnant mir angedeutet hat?«
    »Nein. Aber ich kann es mir
denken!«
    »Dann verraten Sie mir mal Ihre
Gedanken!« forderte er energisch.
    »Er meint, daß Louise Druck auf
Sie ausgeübt hat, den Schönheitswettbewerb zu starten, um ihr die Möglichkeit
zur Teilnahme und — zum Gewinn zu geben. Dann hat sie — nach Schells Theorie —
die Einschaltung von Elmo angeregt, um an das Diadem heranzukommen. Schließlich
waren Sie so in die Enge getrieben, daß Sie keinen anderen Ausweg mehr sahen,
als Louise umzubringen. Das hat der Leutnant Ihnen doch zu verstehen gegeben,
nicht wahr?«
    »So ungefähr war’s«, meinte
Rutter unwillig. »Haben Sie eine andere Theorie?«
    »Im Augenblick habe ich gar
keine Theorie.«
    Er stand auf und ging ein
paarmal mit brütendem Gesichtsausdruck im Zimmer auf und ab, die Hände in den
Hosentaschen vergraben. Endlich blieb er stehen und wandte sich wieder zu mir.
    »Wenn Sie das Diadem für Elmo
herbeischaffen wollen, müssen Sie doch wahrscheinlich erst Louises Mörder
finden, nicht?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln.
»Vielleicht. So genau habe ich die Frage noch nicht durchdacht.«
    » Wieviel zahlt Ihnen Elmo?«
    »Tagesspesen zuzüglich 5ooo,
wenn ich ihm das Diadem zurückbringe.«
    »Ich mache Ihnen einen
Vorschlag, Boyd.« Die grauen Augen durchbohrten mich förmlich. »Wenn Sie
Louises Mörder finden, bekommen Sie weitere 5ooo von mir.«
    »Auch wenn Sie selbst der
Mörder sind?« erkundigte ich mich freundlich.
    »Das Risiko kann ich ruhig auf
mich nehmen«, knurrte er. »Ich weiß sehr gut, daß ich es nicht war. Der
Vorschlag ist annehmbar, finde ich. Elmos Interessen werden dadurch in keiner
Weise geschmälert, im Gegenteil. Einverstanden?«
    »Einverstanden!« sagte ich
rasch. 5ooo Dollar sind kein Pappenstiel. Es wäre glatter Wahnsinn gewesen, sie
abzulehnen. » Sie’sind also jetzt mein Klient, Mr.
Rutter!«
    Er zögerte einen Augenblick und
verzog das Gesicht. »Leider ja!«
    »Dann brauche ich noch ein paar
Auskünfte von Ihnen.«
    »Meinetwegen. Was wollen Sie
wissen?«
    »Louise Lamont hat Ihrer Frau
am Telefon die Wahrheit gesagt?«
    »Natürlich.«
    »Warum aber ist sie zu Ihrer
Frau gegangen statt zu Ihnen? Oder war sie bei Ihnen schon abgeblitzt?«
    »Nein, bei mir hat sie es gar
nicht erst versucht. Sie haben recht, Boyd, ich verstehe es selber nicht recht.
Ich war wie vom Donner gerührt, als Myra mich damals anrief. Es gab einen
Heidenkrach. Louise versuchte natürlich, den Erpressungsversuch abzustreiten.
Schließlich habe ich sie kurzerhand an die frische Luft befördert!«
    »Geht die Schönheitskonkurrenz
auf Louises Anregung zurück?«
    Rutter machte ein etwas
verlegenes Gesicht. »Ich glaube, ja!«
    »Was soll das heißen? Ja oder
nein?«
    »Es kann auch sein,

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