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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Metallleuchtturm zwischen sich und der Überwachungskamera über ihm –, kam dann mit einem kompletten Überschlag ganz hoch und hockte sich mit dem Rücken am Metallleuchtturm auf die Oberkante des Schilds.
    Es quietschte und ächzte, hielt aber seinem Gewicht stand. Der verrostete Leuchtturm, auf dem »Harbor Inn« gepinselt stand, war etwa zwei Meter hoch, hohl und bestand aus billigem Metall. Der Dodger umfasste ihn mit den Armen, während er sich um ihn herum bewegte, jetzt unterhalb des Sichtfeldes der Kamera, und sich vor einem der drei großen Fenster, die auf die Kreuzung der Ohio und Chicago Street blickten, hinhockte.
    Drinnen war es weitgehend dunkel, aber das Schimmern der Monitore verriet dem Dodger, dass sich niemand im Raum befand.
    Er setzte den Rucksack neben seinem Knie ab, holte einen runden Glasschneider mit Saugnapf heraus, schnitt ein Loch mit sechs Zentimeter Radius aus der Scheibe, legte das Fragment vorsichtig auf das Schild, packte die Sachen wieder in den Rucksack und lauschte – es gab keinen hörbaren Alarm –, dann griff er hinein, entriegelte das alte Fenster und schob es auf. Der uralte Rahmen ächzte protestierend, aber es ließ sich langsam hochschieben.
    Der Dodger schwang sich – so wendig wie Spider-Man – hinein, dann holte er seinen Rucksack durch das Fenster. Er schnallte ihn wieder auf den Rücken, schob die Scheibe vorsichtig herunter, hielt die schallgedämpfte Beretta in der Hand und schlich in die Dunkelheit, um Mr. Kurtz, den schwer fassbaren Privatdetektiv, zu finden oder auf ihn zu warten.

KAPITEL 34
    Kurtz wünschte sich nichts mehr, als zu seiner Wohnung zu fahren, die nassen und ruinierten Klamotten auszuziehen, eine heiße Dusche zu nehmen, den Verband an seinem Kopf zu wechseln und saubere Kleidung anzuziehen. Dann konnte er die andere Handfeuerwaffe aus dem Versteck im hinteren Zimmer des Harbor Inn holen und für das Treffen mit Farino und Gonzaga wieder wie ein menschliches Wesen aussehen und sich auch so fühlen, noch dazu bewaffnet.
    Er hatte keine Zeit dafür.
    Wie üblich am Sonntagabend herrschte nur wenig Verkehr, aber er hatte Curly’s Restaurant erst spät verlassen und musste direkt zu seinem Büro an der Chippewa Street fahren, wenn er vor den anderen dort eintreffen wollte. Wie es sich ergab, kam er aus der Seitenstraße, in der er den Pinto abgestellt hatte, und erreichte die Haustür, gerade als Angelina mit zwei neuen Leibwächtern im Schlepptau in einem schwarzen Geländewagen auf der anderen Straßenseite einparkte. Alle drei kamen sofort herüber. Die beiden Bodyguards waren größer, schwerer und von der sizilianischen Mit-Butter-frisiert-Sorte.
    Kurtz blieb stehen, bevor er die Haustür aufschloss. »Nur Sie«, erklärte er.
    »Wir werden uns erst im Büro umsehen«, gab Angelina zurück.
    »Sie trauen mir nicht? Nach letzter Nacht und …«
    »Machen Sie die verdammte Tür auf.«
    Sie folgten ihm die steile Treppe hinauf und warteten hinter ihm, als er die Bürotür aufschloss und das Licht anknipste. Die beiden Gorillas schoben sich an ihm vorbei.
    »Kommen Sie doch herein«, bat Kurtz freundlich.
    Die beiden durchsuchten blitzschnell das Büro und das warme Hinterzimmer mit den Servern und warfen einen Blick in das angrenzende Bad. Sie arbeiteten effizient, dass musste Kurtz ihnen zugestehen. Bei der zweiten schnellen Durchsuchung blickte einer von ihnen unter Arlenes Schreibtisch und sagte: »Hier ist ein Holster befestigt, Miss Ferrara. Keine Waffe.«
    Angelina sah Kurtz an. »Gehört meiner Sekretärin«, erklärte er. »Sie arbeitet oft bis spät in die Nacht.« Er dachte: Verdammt, ich hatte darauf gesetzt, dass die Magnum hier ist.
    Die Tochter des Don komplimentierte die beiden Bodyguards hinaus und Kurtz schloss die Tür hinter ihnen. Als er sich umdrehte, hatte Angelina ihre .45 Compact Witness in der Hand. »Gehen wir wieder zu mir?«, fragte er.
    »Halten Sie die Klappe.«
    »Darf ich mich setzen?« Er zeigte auf seinen Schreibtischstuhl. Von einer Sekunde zur anderen war es eine Frage von Hinsetzen oder Umfallen.
    Angelina nickte und winkte ihn zu seinem Stuhl. Sie setzte sich auf Arlenes Tisch und legte die Pistole neben sich. »Was soll diese Geheimnistuerei, Joe?«
    Zumindest sind wir wieder bei Joe angelangt . Kurtz warf einen Blick auf seine Uhr. Gonzaga würde in ein oder zwei Minuten eintreffen.
    »Ich werde Ihnen die komplette Geschichte erzählen, wenn Ihr Kumpel Gonzaga hier ist. Aber ich muss Sie zuerst etwas

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