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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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genügend Zeit für eine Mütze Schlaf.«
    »Ich kann nicht …«, setzte Kurtz an.
    »Halten Sie die Klappe, Kurtz«, fuhr sie ihn an. Dann, etwas sanfter: »Sie wissen gar nicht, was für ein gottverdammtes Wrack Sie sind. Mein Leben könnte heute Nacht von Ihnen abhängen und ich bin nicht bereit, es einem Zombie anzuvertrauen.«
    Kurtz blickte skeptisch auf die Couch.
    »Ich wecke Sie früh genug«, versprach Angelina Farino Ferrara. »Jetzt fahre ich mit dem Aufzug eine Etage tiefer und entscheide, welchen von meinen fröhlichen Gesellen ich auf unsere hirnverbrannte Expedition mitnehme.«
    »Wie lauten Ihre Auswahlkriterien?«, erkundigte sich Joe. Ein langes beleuchtetes Schiff schob sich langsam südwestwärts über den See.
    »Intelligent, aber nicht zu intelligent. In der Lage, zu töten, wenn es nötig ist, aber auch in der Lage, zu erkennen, wann es besser ist, die Waffe stecken zu lassen. Und vor allem ersetzbar.« Sie gestikulierte in Richtung der Couch, als sie ging. »Mit anderen Worten: Ich suche einen zweiten Joe Kurtz.«
    Als sie gegangen war, dachte Kurtz einen Moment lang nach, dann zog er seine neuen Mephisto-Stiefel aus, stellte den Wecker seiner Armbanduhr und legte sich auf die Couch. Er würde nicht schlafen – ein paar Stunden Schlaf würden ihn nur noch müder machen –, aber es fühlte sich gut an, ein paar Minuten dazuliegen und das Hämmern im Kopf abklingen zu lassen.
    Kurtz wachte auf, als Angelina ihn an der Schulter rüttelte. Seine Armbanduhr summte, aber er hatte es im Schlaf überhört. Er warf einen Blick auf die Leuchtziffern – 23:10 Uhr. Kurtz wusste nicht, ob er sich schon jemals so groggy gefühlt hatte. Er versuchte, seinen Blick auf die Frau zu fokussieren, aber sie war jetzt ebenfalls ganz in Schwarz gekleidet und das Einzige, was er im schwachen Feuerschein erkennen konnte, war ihr von den lodernden Flammen beschienenes Gesicht.
    »Hier«, sagte sie und reichte ihm ein Glas Wasser und zwei blaue Pillen.
    »Was ist das?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber. Nehmen Sie sie einfach. Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass Sie wach sein müssen, wenn wir Sie heute Nacht mitnehmen.«
    Er schluckte die Pillen, zog seine Stiefel an und ging ins Gästebad, um die Toilette zu benutzen und sich Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als er wieder herauskam und die Windjacke mit seinem Mobiltelefon in der Tasche trug – Gonzagas Handy hatte er im Büro gelassen –, hielt Angelina eine 9-Millimeter-Halbautomatik von Browning in der Hand.
    »Hier«, sagte sie und reichte ihm die Waffe. »Zehn Patronen im Magazin, eine im Lauf.« Sie gab ihm zwei Ersatzmagazine und ein teures Gürtelholster aus dem weichsten Leder, das Kurtz je berührt hatte.
    Kurtz verstaute die Ersatzmagazine in der Tasche der Windjacke und befestigte das Holster links am Gürtel, den Griff der Browning nach vorne gerichtet, sodass er um den Körper herum danach greifen konnte. Das war seine schnellste Art zu ziehen.
    Sie fuhren mit zwei Geländewagen zum Treffpunkt. Angelina steuerte den einen, der Gorilla, den sie ausgewählt hatte – ein schlanker, ernst aussehender Leibwächter namens Campbell –, folgte im zweiten. Kurtz hatte um einen Lieferwagen oder ein anderes geländegängiges Fahrzeug gebeten, den er als Ambulanz benutzen konnte, wenn Rigby noch lebte. Oder als Leichenwagen, wenn nicht.
    »Scheiße«, fluchte Kurtz. Er hatte vergessen, Arlene anzurufen, um ihr einzuschärfen, dass sie Aysha auf gar keinen Fall abholen sollte. Irgendetwas fühlte sich an der Sache nicht richtig an, obwohl Kurtz es nicht an einem konkreten Punkt festmachen konnte. Was auch immer es war, er wollte Arlene nicht unnötig einer Gefahr aussetzen. Er würde es auch ohne das jemenitische Mädchen schaffen, das Rätsel zu lösen.
    Es war 23:23 Uhr, als er auf Arlenes Handy anrief, aber er hörte nur das Besetztzeichen. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Er versuchte es noch mehrmals, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren, einem großen Industrie- und Lagerkomplex in der Nähe der Eisenbahn. Der Komplex gehörte Gonzaga und lag weniger als zwei Meilen vom Erie County Medical Center entfernt. Kurtz hatte um die Nähe zum Krankenhaus gebeten. Man war ihm diesbezüglich gerne entgegengekommen.
    Wartende Gonzaga-Leute öffneten nicht weniger als drei Tore, bevor die beiden Geländewagen endlich in das Zentrum des Komplexes holperten – eine mehr als hundert Meter breite und lange, regennasse Ladezone, auf drei Seiten von

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