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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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dunklen Fabrikgebäuden flankiert.
    Arlenes Leitung war immer noch belegt. »Scheiße«, ärgerte sich Kurtz und steckte das Telefon ein.
    »Deshalb bin ich so gerne mit Ihnen unterwegs, Kurtz«, sagte Angelina. »Wegen der gepflegten Konversation.«
    Toma Gonzaga preschte als Nächster in einem schwarzen Suburban heran. Er hatte drei seiner Männer mitgebracht, aber nur einer – der verschlafen wirkende, aber offensichtlich extrem wachsame Leibwächter, den Kurtz in Gonzagas Limousine kennengelernt hatte – würde den Don beim nächtlichen Überfall begleiten. Kurtz wühlte in seinen Kopfschmerzen nach dem Namen des Mannes … Bobby.
    Alle trugen schwarze Hosen und Rollkragenpullover. Es sah aus wie eine formelle Veranstaltung für Mafiosi. Die Leute begannen, Ausrüstungsgegenstände auszuladen, als ein weiteres Paar der großen Fahrzeuge auftauchte. Es waren Baby Docs Männer und sie wuchteten ebenfalls unzählige Kisten und Metallkästen aus den Wagen. Alle waren schwer bewaffnet, die meisten mit Automatikpistolen. Die meisten Kisten auf der Ladefläche von Baby Docs Fahrzeugen trugen Schriftzüge der Army. Munitions- und Waffenbehälter, vermutete Joe.
    Allmählich sieht das hier aus wie ein Geländewagen-Werbespot aus der Hölle, dachte Kurtz. Er hätte fast laut gekichert, als ihm klar wurde, dass seine Kopfschmerzen spürbar nachgelassen hatten, seine anderen Schmerzen und Wehwehchen weitgehend abgeklungen waren und er sich großartig fühlte – lebendig, munter, erwartungsvoll und bereit, aus eigener Kraft nach Neola zu fliegen und es mit dem Major und seinen Männern aufzunehmen. Mit bloßen Händen, wenn es sein musste.
    Ich muss Angelina nach dem Rezept für diese blauen Pillen fragen, nahm sich Kurtz vor.
    Einige Minuten vor Mitternacht erschien Baby Doc persönlich in einem Long-Ranger-Hubschrauber auf der Bildfläche. Das Ungetüm schwirrte von Norden heran, umkreiste den abgeriegelten Komplex zweimal und setzte dann neben der Ansammlung von Geländewagen auf. Kurtz war erstaunt, wie groß der Hubschrauber war – und was für einen gewaltigen Lärm er verursachte. Mit diesem Scheißding wollen wir uns an den Major und seine Männer anschleichen?, war sein erster Gedanke.
    Nun, das alles war Kurtz’ Idee gewesen. Er trat mit den anderen zusammen zurück, als der dunkelgrüne Bell Long Ranger inmitten eines Wirbels aus Staub und Unrat landete. Es sah aus, als wäre Baby Doc, der auf dem vorderen rechten Pilotensitz saß, das einzige Besatzungsmitglied. Er schaltete die Düsenturbinen aus, das Heulen wich einem Winseln und dann einem Flüstern. Die großen Rotoren drehten langsam aus und Baby Doc setzte Kopfhörer und Mikrofon ab, verschwand für eine Sekunde und zog dann die große Frachtluke nach innen auf. Ungeduldig winkte er seinen Männern, dass sie anfangen sollten, die Kisten einzuladen.
    Im Inneren des Long Ranger waren die sechs Sitze an das äußere Schott, den Rumpf oder wie immer man das nannte, herangeschoben worden. Die Fläche in der Mitte präsentierte sich gähnend leer. Eine mit Klebeband fixierte Plastikplane bedeckte den Boden.
    Warum denn das …, begannen Kurtz’ Gedanken und endeten mit: Na klar! Der Hubschrauber war gemietet und Baby Doc wollte ihn sicherlich nicht voller Blutflecken zurückgeben. Damit würde er die Rückzahlung seiner Kaution aufs Spiel setzen, dachte Kurtz und musste ein weiteres Kichern unterdrücken.
    Baby Doc stand in der Ladeluke und sah Angelina und Gonzaga entgegen. »Sie haben etwas für mich?«
    Campbell ging zum Wagen und holte eine Reisetasche heraus, die er zum Hubschrauber trug. Einer von Gonzagas Leuten machte das Gleiche mit einem Nylon-Rucksack. Baby Doc nickte einem seiner Männer zu, der die Taschen öffnete, die Dreiviertelmillion eilig nachzählte, seinem Boss zunickte und die Taschen zu ihrem Fahrzeug trug. Kurtz stellte sich die Frage, woher Mafiabosse an einem Sonntagabend unvorbereitet 375.000 Dollar in bar aus dem Hut zauberten.
    »Passen Sie auf«, verkündete Baby Doc. »Das bekommen Sie heute Nacht für Ihr Geld.« Der Hafenarbeiter und Gangsterboss aus Lackawanna trug seinen alten grünen Army-Fliegeroverall – das angeklettete Namensschild wies ihn als Lt. Skrzypczyk aus –, der ihm auch nach zwölf Jahren noch wie angegossen passte. Er trug ein pilotenbraunes Standard-Schulterholster, in dem eine 45er-Armeepistole auf ihren Einsatz wartete. Baby Doc öffnete die olivgrünen Kisten und begann, Ausrüstung zu verteilen,

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