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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Scheiße steckte.
    »Arlene? Ist alles in Ordnung?«
    »Alles okay. Ist das Handy aufgeladen?«
    »Ja.«
    »Gut. Wähle 9-1-1.«
    »Was? Gibt es einen Notfall?«
    »Noch nicht. Aber wähle bitte 9-1-1. Drück aber noch nicht auf die Anruftaste.«
    »Okay. Was soll ich sagen, um was für einen Notfall es sich handelt?«
    »Sag ihnen, dass ein Mann mit einem Herzschlag – Herzstillstand – direkt vor der Rainbow Centre Mall liegt.«
    »Rainbow Centre? Das Einkaufszentrum in Niagara Falls?«
    »Ja.«
    »Bist du dort? Hat da jemand einen Herzinfarkt? Ich kann dich bei der Herz-Lungen-Massage anleiten, bis der Rettungswagen eintrifft …«
    »Es geht um Ermittlungsarbeiten, Gail. Erzähl ihnen, dass direkt vor der Rainbow Centre Mall ein Mann einen Herzinfarkt erlitten hat … Sag ihnen, er sitzt in einem Lieferwagen in der Nähe des Haupteingangs. Und dass auf der Seite des Fahrzeugs das Logo von ›Total Pest Control‹ prangt.«
    »Warte … warte … das muss ich mir aufschreiben. Wie hieß …?«
    »Total Pest Control. Wie die Tankstelle.«
    »Es gibt eine Tankstelle, die Pest Control heißt?«
    »Schreib’s einfach auf.« Normalerweise mochte Arlene Gails bizarren Sinn für Humor, aber im Moment hatte sie dafür keine Zeit.
    »Werden sie mich nicht wegen Fehlalarms verhaften?«
    »Sie werden dich nicht finden. Vertrau mir. Wenn du den Anruf gemacht hast … falls du den Anruf machst … dann nimm einen Hammer, zerschlag das Handy und wirf die Überreste weg. Ich besorge ein neues.«
    »Das Telefon sieht ziemlich teuer aus. Ich weiß nicht …«
    » Gail .«
    »Schon gut. Ein Mann mit Herzinfarkt vor dem Südeingang des Rainbow-Einkaufszentrums – in der Nähe vom Kongresszentrum in Niagara Falls … und er hat seinen Herzinfarkt in einem Lieferwagen, auf dem Total Pest Control steht.«
    »Genau.« Arlene sah auf ihre Uhr. Elf Minuten vor Mitternacht. Es war fast zu spät, um …
    Der Lieferwagen ließ den Motor an. Arlene konnte die öligen Auspuffgase in der feuchten Luft erkennen. Der Motor war sogar durch das geschlossene Fenster zu hören.
    Oh, Gott sei Dank. Ich muss nicht …
    Der Lieferwagen fuhr eine schnelle Linkskurve und rauschte dann in Arlenes Richtung. Einen Moment lang paralysierten seine Scheinwerfer sie wie ein Reh auf der Landstraße.
    Sie ließ sich sofort nach rechts auf den Beifahrersitz fallen und fummelte in ihrer Handtasche nach der 44er Magnum. Das Handy purzelte ihr vom Schoß. Arlene befürchtete, dass die Verbindung zu Gail unterbrochen worden war.
    »Hallo? Hallo?« Gail und Arlene schrien beide fast gleichzeitig.
    Der Lieferwagen blieb 15 oder 20 Meter vor Arlenes Buick stehen. Seine Scheinwerfer überzogen die Windschutzscheibe mit einem dicken milchigen Weiß.
    »Ruf 9-1-1 an«, flüsterte Arlene hektisch. »Ruf 9-1-1 an. Auf dem Handy. Lass diese Leitung unbedingt offen.«
    »Mein Gott. Arlene, bist du okay? Was ist …«
    »Ruf 9-1-1 an!«, drängte Arlene. »Erzähl ihnen, was ich dir gerade aufgetragen habe.«
    Arlene ließ sich in den Fußraum rutschen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Beifahrertür. Sie legte das Handy auf den Sitz, zog ihre Beine über die Konsole und stellte die Füße in der Nähe des Gaspedals ab. Sie stützte die schwere Magnum auf ihr Knie und spannte den Hahn, den Lauf zur Decke gerichtet. Wenn der Verbrannte zur Beifahrerseite kam, bemerkte er sie möglicherweise nicht. Vor allem, weil die Scheinwerfer alles andere so grell hervorhoben. Sie zielte mit der Pistole auf das Fenster der Fahrertür.
    Die Scheinwerfer des Lieferwagens erloschen. Der Motor erstarb.
    »Arlene!« Es war ein Kreischen, aber kein panisches. Gail war seit langer Zeit Krankenschwester. Je angespannter die Lage, desto ruhiger wurde Gail. Für alle Eventualitäten gerüstet .
    »Psssssst«, flüsterte Arlene und lehnte sich etwas nach links, um ins Telefon zu zischen. »Nicht reden. Nicht reden.«
    Es kamen keine weiteren Geräusche. Keine Schritte. Aber der Motor des Lieferwagens blieb ausgeschaltet und die Scheinwerfer blieben dunkel. Arlene spähte zum Seitenfenster der Fahrertür und visierte es weiterhin mit dem Lauf ihrer Waffe an. In der Stille schienen Stunden zu verstreichen, aber sie wusste, dass es nicht mehr als ein oder zwei Minuten sein konnten.
    Großer Gott. Habe ich die Türen verriegelt?
    Es war zu spät, um jetzt noch unbemerkt den Knopf neben dem Lenkrad hinunterzudrücken. Sie überlegte, zumindest über den Kopf zu greifen, um die Tür auf ihrer Seite

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