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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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noch … kommt nicht mit?«, fragte Kurtz über die Sprechanlage.
    Baby Doc schüttelte den Kopf. »Dr. Tafer. Nein, es ist abgemacht, dass er im Hubschrauber zurückbleibt. Aber die Klappbahre liegt im Laderaum. Nehmen Sie sie mit hinein, für den Fall, dass die Polizistin … wie heißt sie noch …«
    »King«, sagte Kurtz.
    »… noch am Leben ist. Da wären wir. Neola.«
    Sie kamen aus Nordwesten heran. Unter ihnen befand sich jetzt keine Straße mehr, nur dunkle Hügel. Die kleine Stadt sah nach der Schwärze, die südlich von Boston Hills geherrscht hatte, wie eine lichtüberflutete Metropole aus.
    Baby Doc gewann mehr Höhe – dem Himmel sei Dank –, um die Hauptstraße von Norden nach Süden in einer Höhe zu passieren, in welcher der Lärm nicht sämtliche Einwohner aus dem Schlaf riss.
    »Sie müssen mir helfen, das Haus zu finden«, forderte Baby Doc ihn auf. »Es wäre leichter, wenn Sie Ihr Nachtsichtgerät aufsetzen.«
    »Vielleicht brauche ich es gar nicht«, entgegnete Kurtz. »Folgen Sie einfach der Main Street nach Süden über den Fluss und schwenken Sie dann nach links … da ist es schon.«
    Sie hatten die welligen Reflexionen des Sternenlichts auf dem dunklen Band des Allegheny River am Südrand von Neola überflogen – wobei Baby Doc noch höher emporstieg, damit sie unbemerkt blieben.
    Nun kam die Landstraße, die vom Highway 16 aus nach Osten führte, in Sicht. Kräftige Natriumdampflampen beleuchteten die Basis der Zikkuratklippe und gedämpfte Lampen flankierten die gesamten zwei Kilometer der kurvigen Zufahrt, die an mehreren Kontrollposten vorbei zum großen Haus auf der Hügelkuppe führte. Im Gebäude selbst schien kein Licht zu brennen, aber weitere Außenlaternen tauchten das obere Ende der Zufahrt, den rückwärtigen Teil des Hauses und die Terrasse in Helligkeit.
    »Fliegen Sie es von Süden an«, forderte Kurtz. Er fragte sich, ob man Wolke Sieben wohl in der Schwärze der Nacht erkennen konnte.
    Baby Doc nickte und flog einen großen Bogen, schwenkte ein oder zwei Meilen nach Osten und näherte sich dem Grundstück aus südöstlicher Richtung, abseits der Straße. Selbst ohne technische Sehhilfe entging Kurtz nicht, wie sich das Sternenlicht auf den Gleisen der kleinen Eisenbahn unter ihnen spiegelte. Doch statt zu landen, ließ Baby Doc den Hubschrauber 300 Meter über dem Boden schweben, rund einen Kilometer von der Zentrale des Majors entfernt. Er drehte die Nase des Helikopters so, dass sie in einem Winkel von 90 Grad zur gedachten Verbindungslinie mit dem Anwesen nach links deutete.
    Gonzaga löste seinen Sicherheitsgurt, holte ein langes Scharfschützengewehr mit schwerem Zielfernrohr unter dem Sitz hervor und schwankte zur Seitentür. Sein Leibwächter Bobby kümmerte sich um die Entriegelung und zog sie auf ihren Schienen nach links auf. Gonzaga ließ sich auf ein Knie sinken, drückte sich gegen die rückwärtige Rumpfwand und ließ das Gewehr in langsamen Bögen kreisen, während er durch das Zielfernrohr starrte.
    »Ich sehe einen Mann an der Barriere am oberen Ende der Zufahrt«, verkündete Gonzaga über die Sprechanlage, »und einen weiteren etwas näher, in dem kleinen offenen Kuppelbau, der, wie Kurtz sagte, beheizt ist.«
    »Bekommen Sie einen guten Schuss?«, fragte Baby Doc.
    »Nicht auf den entfernteren Mann. Aber ich werde den im Kuppelbau ausschalten.«
    Kurtz hob die Hände an die Ohren, bevor er merkte, dass er noch immer die Kopfhörer trug.
    Das Scharfschützengewehr war mit einer Art Schalldämpfer versehen. Es spuckte einmal, zweimal … eine Pause … dann ein drittes Mal.
    »Erwischt.« Gonzaga setzte sich auf die Rückbank neben den Arzt und legte den Sicherheitsgurt an. Er hielt weiterhin das Gewehr in der Hand.
    »Hat der andere Wachtposten etwas bemerkt?«, fragte Angelina.
    »Nein.«
    »Okay, Leute«, rief Baby Doc. »Haltet euch gut fest! Ich werde unseren kleinen Freund auf der flachen Grasfläche etwa zehn Meter südlich von dem Huey absetzen. Die Windhose dort erleichtert mir die Landung extrem.«
    »Warten Sie«, warf Kurtz ein. »Wie wollen Sie das Ding zu Boden bringen, ohne dass der Lärm alle im Haus weckt?«
    »Ich werde eine Technik benutzen, die man Autorotation nennt«, antwortete Baby Doc. Er legte einige Schalter um.
    Kurtz drehte sich zu ihm und sah ihn an. »Ist das nicht so eine Art kontrollierter Absturz, bei dem man die Restdrehung der Rotoren ausnutzt, ohne dass der Motor läuft?«
    »Ganz genau.« Baby Doc schaltete die

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