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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Maschinengewehre loslegten.
    Die Detonation blies die breiten Türen aus ihren Angeln und ließ einen Schwall beißenden Qualms durch den Flur rollen.
    Kurtz, Gonzaga und Bobby rannten ohne Zögern in die Wolke hinein und feuerten aus allen Rohren.
    Die letzte Tür rechts sprang auf. Eine Asiatin schaute heraus und schrie. Ihre Hände waren leer.
    »Nein!«, brüllte Kurtz über die Schulter, aber zu spät. Gonzaga feuerte aus sechs Meter Entfernung mit der Schrotflinte auf sie. Der Oberkörper der Frau flog rückwärts in das Zimmer, als wäre sie von einem Seil zurückgerissen worden.
    Kurtz trat die nur noch lose befestigten Bibliothekstüren auf und ging geduckt zwischen Glasscherben und zersplittertem Rahmen ins Innere des Raumes. Der Teppich brannte. Qualm stieg zur hohen Decke empor, ein Rauchmelder jaulte auf und traf fast den gleichen Ton wie die Asiatin.
    Trinh und ein anderer Vietnamese hatten aus der Deckung eines umgeworfenen schweren Tisches, den sie wie einen Rammbock vor sich aufgestellt hatten, gefeuert. Durch die C4-Explosion war er in mehrere große Bruchstücke und Tausende von Splittern zerfetzt worden. Den Leibwächter hatte die Druckwelle durch die Glastüren der Terrasse geschleudert. Der Mann war offensichtlich tot. Eine Alarmanlage heulte im Chor mit dem Rauchmelder.
    Colonel Trinh lag bewusstlos auf dem schwelenden Teppich. Sein Gesicht war blutüberströmt und der linke Arm erkennbar gebrochen, aber der Mann atmete noch. Seine roten Pantoffeln waren ihm von den Füßen gerissen worden und einer steckte in einem Bücherregal in drei Meter Höhe. Das verbeulte M-16-Sturmgewehr des Colonels lag nicht weit entfernt.
    Kurtz rollte ihn auf den Bauch, holte Plastikhandfesseln aus der Tasche und band dem ehemaligen Kriegshelden die Handgelenke hinter dem Rücken zusammen. Fest.
    »Bringen Sie ihn zum Hubschrauber«, forderte er Bobby auf, der seine Schrotflinte in kleinen Bögen schwenkte, um jede Öffnung zu decken, einschließlich der gesprengten Türen zur beleuchteten Terrasse.
    »Ich nehme keine Befehle von Ihnen entgegen.«
    »Tun Sie es«, befahl Gonzaga, der durch die zersplitterte Tür aus dem Flur hereingekommen war.
    Bobby packte den alten Vietnamesen an den Haaren, zog ihn halb hoch, stemmte sich unter seinen Körper, hievte ihn auf die Schulter, ohne die Schrotflinte loszulassen, und rannte mit ihm durch den Flur.
    »Starker Bursche«, lobte Kurtz.
    »Yeah.«
    Die beiden Männer waren in die Hocke gegangen und deckten jeweils eine der Türen. Oben hatte sich die wilde Schießerei zu einer gelegentlichen Automatiksalve abgeschwächt.
    »Das ist das Schlafzimmer des Majors.« Kurtz deutete auf den verschlossenen Durchgang in der Südwand der Bibliothek. »Kümmern Sie sich um ihn. Ich gehe in den Keller.«
    Gonzaga nickte und lud frische Patronen, während er auf die Tür zurannte.
    Gute Idee, dachte Kurtz, als er den Flur erreichte. Er holte ein Ersatzmagazin aus der Tasche. Er hatte aus alter Gewohnheit seine Schüsse mitgezählt – neun bislang. Er musste noch zwei Patronen in der Browning haben, eine in der Kammer, die restliche im Magazin.
    Die Leiche des Bodyguards am Fuß der Kellertreppe kokelte vor sich hin, aber der Rauch hatte sich ein wenig verzogen. Außer dem brennenden Teppich und einigen Büchern in der Bibliothek im Erdgeschoss brannte auch noch etwas im ersten Stock – Rauch zog von oben ins Foyer. Die Schüsse dort waren hingegen vollständig verstummt.
    Plötzlich ertönte eine doppelte Explosion von draußen. Sie schien von der Nordseite zu kommen, wo die Zufahrtsstraße aus dem Tal heraufkam.
    Na, dann konnte Baby Doc wenigstens eine seiner Panzerfäuste einsetzen .
    Kurtz schritt mit ausgestreckter Pistole die Treppe hinunter. Ein Blick auf die zusammengekauerte Leiche verriet, dass es ihm gelungen war, dem Asiaten durch die Tür drei Kugeln in die Brust zu verpassen. Kurtz setzte den Abstieg fort.
    Der Keller war nicht ausgebaut, was ihn bei einem derart noblen Anwesen überraschte. Den offenen Mittelteil hatte der Besitzer mit Teppichboden auslegen lassen. An der entfernteren Wand standen ein Großbildfernseher und ein paar billige Sofas. In einer kleinen Küche, die auch als Bar genutzt wurde, fand sich ein Kühlschrank nebst zahlreichen Alkoholflaschen. Ein Teil des Fußbodens bestand aus blankem Estrich. Das Ganze roch nach Schweiß und Zigaretten. Vermutlich verbrachten hier die Bodyguards ihre Freizeit. Weiterer Rauch drang die Treppe herunter.
    Aus dem

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