Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
verloren.« Er zog die Infusionsnadel heraus und warf die fast leere Flasche hinaus ins Gras. »Das ist Salzlösung. Sie braucht Plasma.« Er holte eine Plasmainfusion aus seiner Box und stach die Nadel in Rigbys zerschrammten Arm.
    Angelina kam mit ihrem Leibwächter angewankt und ließ ihn neben Rigby auf den Boden fallen. Der Boden des Long Ranger war nun mit Verletzten gepflastert. »Diagnose«, keuchte sie und setzte sich ins Gras.
    Dr. Tafer leuchtete mit der Taschenlampe in Campbells offene, starre Augen und inspizierte die Halswunde. »Tot«, äußerte er kurzes Bedauern. »Schaffen Sie ihn bitte aus dem Weg.«
    »Wir nehmen ihn mit nach Buffalo«, widersprach Angelina von draußen.
    Kurtz beugte sich vor und schob die Leiche des Bodyguards gegen die hintere Rumpfwand, halb unter die Sitzbank.
    »Das klingt da hinten wie Napoleons gottverdammter Rückzug aus Moskau«, rief Baby Doc vom Pilotensitz.
    »Halten Sie die Klappe«, brüllte Angelina durch den Lärm der Rotoren und Turbinen hindurch. Sie stand auf, ließ das bananenförmige Magazin aus ihrer Waffe rutschen und rammte ein frisches aus der Umhängetasche hinein. Sie und Kurtz rannten zurück zum brennenden Haus.

KAPITEL 42
    Arlene erhaschte lediglich einen kurzen Blick auf die Baseballkappe des Verbrannten – ein uraltes Ding mit dem Logo der Brooklyn Dodgers –, ehe die Kavallerie eintraf.
    Es war fünf Minuten vor Mitternacht und der Mann im Lieferwagen hatte einige Zeit damit zugebracht, ihr Auto zu beobachten, draußen herumzulaufen und die Lage zu peilen. Schließlich näherte er sich der Fahrertür – die möglicherweise wirklich unverriegelt war. Dann schob sich langsam seine Baseballkappe in das Seitenfenster des Buick. Arlene zielte mit der Magnum und wappnete sich gegen den Rückstoß und das splitternde Glas.
    Zuerst nahm sie das Blitzen der roten Lichter wahr, dann hörte sie die Sirenen.
    Die Baseballkappe verschwand aus dem Fenster und einige Sekunden später wurde ein Motor angelassen. Das Scheinwerferlicht des Lieferwagens ergoss sich wieder in leuchtenden Tropfen über ihre Windschutzscheibe.
    Als die Spots zur Seite schwenkten, rappelte Arlene sich auf und spähte über das Armaturenbrett.
    Der Krankenwagen wurde von einer Polizeistreife begleitet und beide Fahrzeuge beschrieben gerade einen Bogen weg vom Eingang des Einkaufszentrums und hin zum Lieferwagen mit dem angeblichen Herzinfarktopfer.
    Der vermeintliche Schädlingsbekämpfer hielt mit hoher Geschwindigkeit auf die nördliche Ausfahrt zu.
    Ambulanz und Streifenwagen hielten an – als wären die Insassen völlig verblüfft –, dann begaben sie sich an die Verfolgung des flüchtigen Infarktopfers. Innerhalb von Sekunden waren die Blinklichter auf der Niagara Street verschwunden und der Parkplatz lag wieder im Dunkeln.
    Arlene wusste, dass das Memorial Medical Center nur ein paar Blocks entfernt an der Walnut Avenue lag, aber selbst angesichts der geringen Entfernung beeindruckte sie die kurze Reaktionszeit. Offenbar hatte die Bereitschaft an einem verregneten Sonntag Ende Oktober gegen Mitternacht nicht viel zu tun.
    Der alte Dodge mit Ontario-Kennzeichen bog langsam und zögernd auf den Parkplatz des Einkaufszentrums. Er bremste zweimal, als wären Fahrer und Passagiere – Arlene erkannte die Silhouetten mehrerer Köpfe im Licht der Straßenlaternen der Niagara Street – misstrauisch und bereit, bei jedem Anzeichen von Gefahr sofort zu verschwinden. Arlene schob sich auf den Fahrersitz, behielt den Kopf aber unten und linste durch das Lenkrad des Buick hindurch.
    »Arlene!«
    Es war gut, dachte sie später, dass sie gerade den Hahn der Magnum gesichert und die Waffe in ihrer Handtasche verstaut hatte. Andernfalls hätte sie sich wahrscheinlich vor Schreck selbst erschossen, als Gails Stimme aus dem Mobiltelefon erscholl. Arlene hatte das Handy völlig vergessen. Verdammt, sie hatte Gail vergessen.
    »Ist alles in Ordnung!?«
    »Scht, scht«, flüsterte Arlene ins Telefon. »Alles okay.«
    »Verdammt noch mal!«, rief ihre Schwägerin und Freundin. »Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    Der Dodge mit den Ontario-Kennzeichen hatte vor dem Eingang des Einkaufszentrums gehalten. Eilig wurde eine kleine Frau mit einem zerschlissenen Koffer vom Rücksitz geschoben, dann sauste das Auto der Ausfahrt zur Third Street entgegen.
    »Gail, es ist gut möglich, dass du mir gerade das Leben gerettet hast«, sagte Arlene ruhig. »Ich rufe dich morgen an und erkläre dir

Weitere Kostenlose Bücher