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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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offenen Bereich zweigten drei kleinere Räume und ein Bad ab. Kurtz trat alle Türen auf.
    Er entdeckte Rigby im letzten Zimmer.
    Sie lag halb nackt auf einer blutverschmierten Matratze auf dem Betonboden und sah aus, als wäre sie tot. Dann entdeckte er erleichtert die provisorische Infusion und die blutigen Verbände an ihrem linken Bein und kniete sich neben sie hin. Sie war bewusstlos und sehr bleich, ihre Haut fühlte sich kalt und feucht an, aber als er die Finger an ihre Halsschlagader legte, spürte er einen schwachen Puls. Sie hatten versucht, sie bis morgen am Leben zu halten, um die Angelegenheit in Buffalo mit Kurtz’ Waffe zu Ende zu bringen. Rigbys Augenlider flatterten zwar, aber sie öffnete die Augen nicht.
    Er nahm die Trage vom Rücken, faltete sie auseinander und konfrontierte sich selbst mit der Frage, was zur Hölle er da gerade trieb. Es würde kaum jemand Zeit finden, in den Keller zu kommen, um ihm beim Tragen zu helfen.
    »Tut mir leid, Rig.« Er steckte die Browning ins Holster, legte sich Rigby im Feuerwehrgriff über die Schultern, schnappte sich den Tropf und schleppte sie die steile Treppe hinauf. Sie stöhnte leise, als er sie bewegte, regte sich ansonsten aber nicht.
    Das Haus stand mittlerweile definitiv in Flammen. Schüsse knallten in der Bibliothek, aber Kurtz ging stattdessen in den Flur und durch das verqualmte Foyer.
    Er bemerkte eine Bewegung an der Treppe, nahm die kleine Infusionsflasche in die andere Hand und zog seine Pistole.
    Angelina Farino Ferrara kam durch den Rauch die Stufen herunter und taumelte unter der Last eines Mannes auf ihren Schultern. Ihr Gesicht, Arme, Hände und Pullover waren blutüberströmt und sie hielt nach wie vor die MP5 in der rechten Hand.
    »Jesus«, ächzte Kurtz, als sie beide mit ihren menschlichen Lasten durch die Haustür gingen. »Ihr Leibwächter?«
    »Ja«, keuchte Angelina. »Campbell.«
    »Lebt er?«
    »Weiß ich nicht. Er hat einen Schuss in den Hals abbekommen.« Sie blieb unter dem Vordach stehen und deutete mit dem Kopf auf Rigbys nackte blasse Beine und die weiße Unterwäsche. »Ihre Freundin? Netter Arsch, wenn die Cellulite nicht wäre.«
    Kurtz sagte nichts. Er saugte gierig die frische Luft in seine Lungen. Flammen knackten in den oberen Stockwerken. Eine Gestalt bewegte sich auf der Zufahrt und er und Angelina wirbelten herum, die Waffen im Anschlag.
    »Nicht schießen«, rief Baby Doc. Er hatte sein eigenes MP5 über die Schulter gehängt und hielt eine der Panzerfäuste in den Händen, die Granate steckte noch im Lauf.
    Kurtz sah dort, wo die Zufahrt auf die letzte Barriere stieß, einen Geländewagen und das Auto des Sheriffs in einer gewaltigen Feuersbrunst lodern. »Alles mit einer einzigen Panzerfaust?«, fragte er, als die drei sich eilig auf den Weg zum Hubschrauber machten.
    »Jepp.« Baby Docs Gesicht war rußverschmiert und an seiner rechten Wange prangte eine Verbrennung oder Schnittwunde, so genau ließ sich das nicht erkennen. Er beobachtete Angelina, die unter dem Gewicht ihres Bodyguards ins Stolpern geriet, bot ihr aber nicht seine Hilfe an. »Ihr beide geht weiter«, verkündete er, als sie den dunklen Huey passierten. »Ich bin gleich wieder da.«
    Auf halber Strecke zum Long Ranger musste Angelina eine Pause einlegen, um Campbells Gewicht auf ihren Schultern zu verlagern, aber Kurtz hielt nicht an. Rigby stöhnte. Blut sickerte ihr Bein hinab, durchnässte seinen Pullover und hinterließ eine schmierige Spur an seinem linken Arm.
    Eine laute Detonation ließ ihn herumwirbeln. Baby Doc hatte die letzte Granate der Panzerfaust in den Huey gefeuert und die schwarze Maschine brannte heftig. Der Mann aus Lackawanna rannte an ihm vorbei, jetzt nur noch mit seinem Gewehr bewaffnet. »Alte israelische Kommandoregel: Lass nie ihre Luftwaffe zurück«, rief er, als er Kurtz passierte. »Oder so ähnlich.«
    Baby Doc war bereits in den Hubschrauber geklettert und hatte die Turbinen angelassen, als Kurtz die Einstiegsluke erreichte und Rigby auf den mit Plastikfolie bedeckten Boden legte, wo der jemenitische Arzt bereits mit Colonel Trinh beschäftigt war, der gefesselt und blutend vor ihm lag. Dr. Tafer ließ von ihm ab, beugte sich über Rigby, leuchtete ihr mit einer Taschenlampe in die Augen und dann auf ihre Wunde.
    »Wie geht es ihr?«, wollte Kurtz wissen, der sich an der offenen Tür des Hubschraubers abstützte, um zu Atem zu kommen.
    »Gerade noch am Leben«, diagnostizierte Dr. Tafer. »Viel Blut

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