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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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… ich darf wirklich nicht …«
    »Es muss schnell gehen, Officer Jefferson. Der Bezirksstaatsanwalt hat die Nase voll von der geballten Inkompetenz hier. Wenn er sich in ein paar Stunden blamiert, nur weil er diese Akten heute Abend nicht mehr bekommt …« Arlene hatte ihr Mobiltelefon herausgeholt und aufgeklappt.
    »Okay, okay«, gab Officer Jefferson nach. »Geben Sie mir Ihre Tasche und gehen Sie durch den Detektor.«
    Kurtz trat als Erster hindurch und stahl sich hinter der Lichtschranke sofort wieder in den Schatten. Jefferson beäugte misstrauisch ein kleines Metallkästchen, von dem einige Stecker baumelten, und sah Arlene unsicher an.
    »Das ist eine externe Festplatte«, erläuterte Arlene und unterdrückte mühsam ein Seufzen und Augenrollen. »Sie glauben doch nicht etwa, dass wir diese Akten von Hand kopieren werden, oder?«
    Jefferson schüttelte den Kopf, verstaute die Festplatte wieder und zog ein weiteres schwarzes Gehäuse aus der Handtasche, das etwa 30 Zentimeter lang war und neben zahlreichen Anschlüssen ein Kabel mitbrachte.
    »Das ist ein Mini-Scanner für die Akten, die tatsächlich nicht in elektronischer Form vorliegen«, belehrte ihn Arlene und warf einen ungeduldigen Blick auf ihre Armbanduhr. »Der Bezirksstaatsanwalt braucht die Akten spätestens um halb elf, Mr. Jefferson. Er hasst es, spät ins Bett zu kommen.«
    Jefferson zog den Reißverschluss ihrer riesigen Handtasche zu und gab sie ihr zurück. »Mich hat niemand deswegen angerufen, Miss Johnson.«
    Arlene lächelte. »Officer, wir reden hier vom Büro des Bezirksstaatsanwalts . Hatten Sie schon einmal mit ihm zu tun? Er ist ein wunderbarer Mann, aber man kann heilfroh sein, wenn er morgens nicht vergisst, den Hosenstall zuzumachen.«
    »Miss Feldman ist diese Woche wegen eines Trauerfalls beurlaubt«, gab der Wachmann zu bedenken.
    »Das wissen wir«, nickte Arlene. »Aber mein Chef braucht diese Akten trotzdem.«
    Jefferson lächelte. »Ja.« Er warf einen Seitenblick auf Kurtz. »Ich sollte Ihnen den Weg zu Miss Feldmans Büro zeigen, aber da müssen Sie ein paar Minuten warten. Leroy ist noch auf seinem Rundgang.«
    Arlene hielt einen silbernen Schlüssel hoch. »Carols Schwester hat uns ihren Schlüssel gegeben. Es wird nur ein paar Minuten dauern.« Sie reichte Kurtz die schwere Handtasche. »Wären Sie so nett, mir die abzunehmen, Thomas?«
    Kurtz folgte ihr pflichtbewusst, als sie durch die Halle klackerte und den Aufzugknopf drückte. Jefferson salutierte ihnen halbherzig hinterher.
    »Das können die hinterher alles auf den Überwachungsbändern nachverfolgen«, gab Kurtz zu bedenken, als sich die Türen des Lifts zischend schlossen.
    Arlene brachte das nicht aus der Ruhe. »Wenn es kein Verbrechen gibt, besteht auch kein Grund, die Bänder zu kontrollieren.«
    »Ich vermute, Feldmans Büro ist nicht weit von O’Tooles entfernt.«
    »Nur ein paar Türen weiter.«
    »Eines Tages wird der Bezirksstaatsanwalt diese Geschichte bis zur früheren Chefsekretärin seines Vorgängers zurückverfolgen«, unkte Kurtz.
    »Nicht in diesem Leben«, entgegnete Arlene gelassen.
    In einem versteckten Seitenfach von Arlenes wundersamer Handtasche steckte das Einbruchswerkzeug, das Kurtz in seiner Zeit als Privatdetektiv immer benutzt hatte. Er entriegelte zuerst Feldmans Tür, knipste das Licht im Raum an und zog sie wieder hinter sich zu. Drei Streifen gelbes Absperrband waren von der Polizei quer über O’Tooles Türrahmen geklebt worden, doch sie schwang nach kurzer Manipulation mit dem Dietrich bereitwillig nach innen auf und sie konnten hindurchsteigen. Kurtz benötigte lediglich eine routinierte Viertelminute, um das vergleichsweise simple Schloss auszutricksen.
    Sie ließen die Rollläden herunter und knipsten mit einer Infrarot-Digitalkamera ohne Blitz vier Fotos, damit sie hinterher alles exakt im selben Zustand zurücklassen konnten, wie sie es vorgefunden hatten. Dann schalteten sie die mitgebrachten Halogen-Stiftlampen ein. Sie trugen beide Handschuhe. Peg O’Tooles Computer stand auf dem Schreibtisch. Arlene suchte sich eine Steckdose für das Back-up-Laufwerk, steckte ein USB-Kabel in die Anschlussleiste von O’Tooles PC, bootete den Rechner und flüsterte, dass alles bereit sei.
    »Wie lange wird es dauern?«, wisperte Kurtz zurück.
    »Hängt davon ab, wie viele Dateien auf der Festplatte abgelegt sind«, erwiderte Arlene und stach mit ihren behandschuhten Fingern auf O’Tooles Tastatur ein. »Ich habe 48 Minuten

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