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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Lichter des Stadtzentrums zu, dann legte sie einen braunen Umschlag auf die Mittelkonsole. »Der geföhnte Mafiatyp ist aufgetaucht und hat das angekündigte Päckchen vorbeigebracht.«
    »Hast du es nicht aufgemacht?«
    »Was denkst du von mir?« Arlene zündete sich eine Marlboro an und bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    Er öffnete das Kuvert. Eine Liste von fünf Namen mit Datum und Adresse. Ein Mann und zwei seiner Familienangehörigen. Eine Frau. Noch ein Mann.
    »Angelina Farino Ferrara hat mich beauftragt, herauszufinden, wer einige von ihren Heroindealern und guten Drogenkunden umgelegt hat«, sagte Kurtz. »Heute Nachmittag ist mir Toma Gonzaga über den Weg gelaufen und hat mir exakt den gleichen Job angeboten, mit dem einzigen Unterschied, dass es um die Kundschaft seines Mafia-Clans geht.«
    »Jemand bringt Gonzaga- und Farino-Dealer um?« Arlene klang überrascht.
    »Offensichtlich.«
    »Ich habe davon nichts in den Channel Seven Action News gehört.« Kurtz wusste, dass Arlene alt genug war, um sich an Irv Weinstein und dessen blutrünstige Nachrichtensendung aus den 70ern zu erinnern. Alle Blutbäder und Leichen des Tages zusammengefasst in einem flott geschnittenen 45-Sekunden-Beitrag. Kurtz vermisste das Format im Einheitsbrei der heutigen Networks.
    »Sie haben es vertuscht«, verriet Kurtz.
    »Die Familien haben es vertuscht?«
    »Ja.«
    »Wie zur Hölle können sie fünf Morde vertuschen?«
    »Es ist noch viel schlimmer. 22 Morde, wenn man Gonzagas Dealer und Junkies mitzählt.«
    »22 Morde? In welcher Zeit? Zehn Jahre? 15?«
    »Alle in den letzten Monaten, soweit ich weiß.« Kurtz klopfte auf den Umschlag. »Ich habe die Werbebroschüre noch nicht komplett durchgelesen.«
    »Mein Gott«, japste Arlene und entsorgte ihre Asche aus dem Fenster.
    »Jepp.«
    »Und du hast dich tatsächlich bereit erklärt, für sie Nachforschungen anzustellen? Als ob du keine anderen Sorgen hättest.«
    »Sie haben mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte«, umschiffte Kurtz die unangenehme Wahrheit. »Sowohl Gonzaga als auch die Tochter des Don bieten mir Geld und andere Anreize.«
    Arlene blinzelte ihn durch den Zigarettenrauch an. Sie wusste, dass Joe so gut wie nie Anspielungen auf irgendwelche Filme machte, schon gar nicht auf den Paten . »Joe«, meinte sie leise, »ich will mich ja nicht einmischen, aber ich glaube nicht, dass Angelina Farino jemals dein Bestes im Sinn hatte.«
    Darüber musste Kurtz grinsen. »Da ist die Tiefgarage des Civic Center. Hast du eine Idee, wie wir reinkommen?«
    »Hast du heute Nachmittag etwas geschlafen?« Sie fuhr an den Bordstein und hielt.
    »Ein bisschen.« Es war ihm gelungen, etwa eine Stunde zu dösen, bevor ihn seine Kopfschmerzen wieder geweckt hatten.
    »Ich habe dir ein paar Percocet mitgebracht.« Sie rappelte mit dem Pillenfläschchen.
    Kurtz fragte nicht, warum sie das Zeug dabeihatte und wollte es auch gar nicht wissen. »Ich habe ein paar Aspirin geschluckt«, lehnte er dankend ab. »Wichtiger ist mir jetzt sowieso, einen Zugang zum Gebäude aufzutreiben. Der Laden ist bei Nacht vollständig verrammelt. Sogar in der Tiefgarage gibt es ein Metallgitter, das man nur von innen hochfahren kann.«
    Arlene hielt ihre Handtasche, die so groß war wie ein Aktenkoffer, in die Höhe, als wäre damit alles geklärt. »Wir gehen ganz brav durch den Vordereingang rein. Ach ja, wegen der Einlasskontrollen solltest du deine Waffe besser im Wagen lassen.«
    »Kann ich Ihnen helfen?«, knurrte der Wachmann, der zum Dienst am Metalldetektor eingeteilt war. Eine der Vordertüren war unverschlossen, aber sie führte nur in das große Foyer.
    Arlene trat näher, kramte einen Ausweis und ein offiziell wirkendes Schreiben auf städtischem Briefpapier heraus und reichte beides dem Wachmann. Kurtz hielt sich etwas abseits der Deckenlampen, das Gesicht im Schatten und die bandagierte Seite seines Kopfes zur Seite gedreht.
    »Büro des Bezirksstaatsanwalts?«, staunte der Wachmann, nachdem er das Dokument gelesen hatte, wobei seine Lippen sich nur leicht bewegt hatten. »Was wollen Sie um diese Zeit hier? Es ist niemand mehr hier. Alle sind längst nach Hause gegangen.«
    »Steht doch da«, erklärte Arlene ungeduldig. »Der Bezirksstaatsanwalt höchstpersönlich hat morgen früh um neun eine Anhörung bei Richter Garman, ausgerechnet, und der meiste Papierkram zu diesem Bewährungsfall ist nicht rechtzeitig vorbeigeschickt worden.«
    »Nun, Miss … äh … Johnson

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