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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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wurde er nicht fündig.
    »Polizei?«, flüsterte Arlene. Sie wusste, wonach er suchte.
    Kurtz zuckte die Schultern. Vielleicht waren die Fotos in ihrer Handtasche gewesen, als auf sie geschossen wurde. »Sind wir fertig hier drinnen?«
    Arlene nickte und er schloss alles wieder ab und vergewisserte sich anhand der Infrarotaufnahmen auf dem Display der Digitalkamera, dass alles genauso aussah wie bei ihrer Ankunft. Joe korrigierte noch schnell die Lage eines Bleistifts auf der Arbeitsfläche, dann öffneten sie die Bürotür einen Spaltbreit, vergewisserten sich, dass niemand im Flur war, und huschten hinaus.
    Sieben Minuten und zwölf Sekunden.
    Kurtz schloss Miss Feldmans Büro auf und schaltete das Licht aus. Ließ die Tür wieder zuschnappen. Sie wären fast über den anderen Wachmann, Leroy, gestolpert, als er gerade aus dem Aufzug trat. »Phil hat mir gesagt, dass Sie hier sind. Schon fertig?«
    Arlene hielt den dicken Stapel Sweetheart-Search-Akten, den sie aus ihrer Handtasche gezogen hatte, hoch. »Wir haben die Unterlagen, die der Bezirksstaatsanwalt braucht«, verkündete sie feierlich.
    Leroy nickte und ging den Flur entlang, um die Türen zu kontrollieren.
    Sobald sie im Freien waren, konnte sich Arlene nicht länger bremsen. Sie gab Kurtz die Handtasche und zündete sich hastig eine Marlboro an. Als sie in den Wagen stiegen, fragte Kurtz: »Hat dir das Spaß gemacht?«
    »Worauf du einen lassen kannst. Es ist mehr als zwölf Jahre her, seit ich das letzte Mal im Außendienst eingesetzt war.«
    Kurtz dachte darüber nach. Vielleicht sollte er sie künftig häufiger mal für Sonderaufgaben einspannen.
    »Sam«, ergänzte Arlene. Kurtz war überrascht, dass Samantha Arlene mit in den Einsatz genommen hatte, ohne ihm etwas davon zu sagen. Offensichtlich hatte sich so einiges in der Detektei abgespielt, wovon er nichts mitbekommen hatte.
    »Zurück ins Büro?«, fragte Arlene.
    »Zurück ins Büro«, nickte Kurtz. »Aber halt unterwegs an einem Burger King oder einer Frittenbude an.« Es war inzwischen mehr als 30 Stunden her, seit er etwas gegessen hatte.

KAPITEL 12
    Lediglich zwei alte Schreibtischlampen brannten im Büro, aber das Neoninferno der Clubs und Restaurants auf der Chippewa Street strahlte durch das Fenster herein und ergoss sich über Arlenes Schreibtisch.
    Joes Assistentin überspielte O’Tooles Festplattendaten auf ihren eigenen PC und ergänzte sie mit den eingescannten Dokumenten. Kurtz begriff gerade genug, um zu verstehen, dass sie im Prinzip ein virtuelles Abbild von O’Tooles Rechner erschuf, das getrennt von Arlenes eigenen Programmen und Dateien auf einer eigenen Partition entstand. Der Mini-Tower der Bewährungshelferin wusste nicht einmal, dass er gekapert worden war.
    »Oh«, fiel Arlene ein, »ich habe die Nachforschungen über Big John O’Toole und seinen Bruder, den Major, und die Recherche nach den Freizeitparks abgeschlossen. Ich denke, du wirst über einige der Querverbindungen höchst erfreut sein. Du kannst gerne in dem Material rumstöbern, während ich beschäftigt bin.«
    Kurtz schielte auf seinen Schreibtisch, aber da lagen keine neuen Akten.
    »Du hast alles per Mail bekommen. Ruf einfach deine neuen Nachrichten ab«, erklärte Arlene. Ihre Zigarette glühte auf.
    »Mein Schreibtisch steht anderthalb Meter von deinem entfernt und du hast es mir gemailt? « Kurtz stopfte sich den Rest des Whoppers, den er unterwegs gekauft hatte, in den Mund.
    »Wir leben in einem modernen Zeitalter, Joe.«
    Kurtz hatte zu starke Kopfschmerzen, um seine Meinung über diese freudige Offenbarung kundzutun. Er fuhr seinen Computer hoch, speicherte die Anhänge der Mails und öffnete sie, während er kaute und an seiner Cola nippte.
    Big John O’Toole war fast 20 Jahre lang als Streifenpolizist in Buffalo und dabei die ganze Zeit im uniformierten Dienst tätig gewesen. Befördert zum Sergeant stand er schließlich drei Monate vor seiner Pensionierung, als er vor vier Jahren bei einer laut Buffalo News völlig verpatzten Drogenrazzia erschossen wurde. O’Toole hatte beschlossen, die Angelegenheit alleine anzugehen – eine ungewöhnliche Fehleinschätzung für einen Beamten mit seiner Erfahrung. Er war einer Serie von Pkw-Brandstiftungen in Hertel auf der Spur – einem verruchten Viertel, dessen Bewohner ihre Autos gerne im Rahmen von groß angelegten Versicherungsbetrügereien abfackelten. Dabei wurde er zufällig Zeuge eines Heroindeals und setzte sich in den Kopf, die Delinquenten

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