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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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gebraucht, um eine Sicherheitskopie der Wedding-Bells-Dateien anzulegen.«
    »Wir haben keine 48 Minuten!«, zischte Kurtz.
    »Stimmt. Aber bei unserer Website liegen 3380 Files im Dokumente-Order, bei O’Toole sind es lediglich … 106.« An der externen Festplatte leuchtete ein grünes Licht auf und der Datenträger begann zu surren. »In knapp acht Minuten sind wir hier raus.«
    »Was ist, wenn sie verschlüsselt oder passwortgeschützt sind?«
    »Das glaube ich nicht. Aber darüber zerbrechen wir uns den Kopf, wenn wir wieder im Büro sind. Jetzt fang an mit deinen Kopien.« Sie drückte ihm den Miniaturscanner in die Hand.
    Die Aktenschränke waren verschlossen. Er bekam sie nach 20 Sekunden auf. Mit der Stiftlampe überflog er die breiten Ordnerrücken der Bewährungsakten aus mehreren Jahren. Was er brauchte, war eine aktuelle Liste … da war sie. Peg O’Toole betreute gegenwärtig 39 aktive Klienten, darunter einen gewissen Joe Kurtz.
    Er schaffte sich etwas Platz, schloss den Scanner an und begann, die Dokumente mit dem kleinen Gerät zu digitalisieren. Es gab noch winzigere Ausführungen mit Abmessungen kaum größer als ein Kugelschreiber, doch dieses Modell arbeitete sehr zuverlässig und zog die Seiten automatisch ein, sodass man nicht mühsam mit einem Scannerstift über die einzelnen Textzeilen fahren musste. Kurtz nahm sich die Listen der aktuellen Klienten mit Adressen und Telefonnummern vor.
    Arlene entdeckte im Büro noch ein Diktiergerät und einen Ständer mit Kassetten. »Sie zeichnet vermutlich ihre persönlichen Notizen damit auf, Joe«, flüsterte sie, »und tippt sie anschließend in den Rechner. Die Bänder der letzten drei Wochen fehlen allerdings.«
    »Die Cops.« Kurtz scannte O’Tooles Terminplaner ein, wofür er den langsameren Lesestift benutzte und damit die handschriftlichen Einträge einen nach dem anderen abgraste. »Wir können nur hoffen, dass sie Zeit fand, ihre letzten Notizen bereits abzuschreiben.« Er hatte die ersten drei Seiten von jeder der 39 Bewährungsakten kopiert, seine eigene eingeschlossen, stellte die Originale wieder in den Aktenschrank zurück, verschloss ihn sorgfältig und kam zum Schreibtisch herüber.
    Das externe Laufwerk verkündete mit einem aufmunternden grünen Blinken, dass der Kopiervorgang beendet war. Arlene ließ es angeschlossen und legte eine CD in O’Tooles Computer ein. »Ich will ihre E-Mails«, flüsterte sie.
    Kurtz schüttelte den Kopf. »Die werden ganz sicher passwortgeschützt sein.«
    Arlene nickte. »Das Programm, das ich gerade lade … ah … da haben wir’s … ist ein sogenannter Trojaner. Er wird sich auf ihrem Rechner einnisten. Sobald sich jemand einloggt und diesen Computer benutzt, wird er uns unbemerkt alle Tastatureingaben per Mail übermitteln.«
    »So etwas ist möglich?«, flüsterte Kurtz. Der Gedanke entsetzte ihn und verschlimmerte seine Kopfschmerzen.
    »Ich habe es gerade getan.« Arlene holte die CD aus dem Laufwerk und steckte sie in ihre Handtasche.
    »Also ist jetzt der ganze Festplattenkram auf der CD?«
    »Nein. Officer O’Toole hat keinen Brenner auf diesem ollen Teil. Ich habe die Daten ganz klassisch auf das externe Laufwerk kopiert.«
    »Werden die Cops nicht dein … Tastenschnüffelteil finden, wenn sie sich den PC noch einmal vornehmen?«
    Arlene lächelte geduldig. »Es würde sich vorher selbst zerstören. Gott, ich wünschte, ich könnte hier drin rauchen.«
    » Denk nicht einmal dran«, raunte Kurtz. »Jetzt geh zur Seite, ich muss an den Schreibtisch.«
    »Er ist abgeschlossen.«
    »M-hm«, machte Kurtz. Er nahm zwei gebogene Metalldrähte zur Hilfe und war fertig, noch bevor Arlene ihren reizenden Hintern vollständig aus dem Weg geschoben hatte. In der mittleren linken Schublade fand sich der übliche Krempel – Kugelschreiber, Büroklammern, ein Lineal, Bleistifte. Briefpapier und Briefmarken warteten in der oberen rechten Abteilung auf ihn, alte Terminkalender in der Mitte rechts.
    O’Toole hatte die Fotos des Freizeitparks gestern aus dem unteren Einschub geholt.
    Darin lagen ein paar private Besitztümer – Tampons, die verschämt ganz nach hinten geschoben worden waren, Zahnpasta, eine Reisezahnbürste, ein paar Schminkutensilien und ein Kosmetikspiegel. Keine Fotos. Kein Kuvert. Kurtz überprüfte alles noch einmal, um sicherzugehen, dass er nichts übersehen hatte, dann schloss er die Lade wieder. Auch zwischen den aufgestapelten Blättern und Aktenmappen auf dem Schreibtisch

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