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Kalte Freundschaft

Titel: Kalte Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone van Der Vlugt
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legt einen Geldschein für die Getränke auf den Tisch.
    »Jetzt schon?« Tom sieht sie verwundert an.
    »Ich bin müde.« Nadine nimmt ihre Tasche. »Bis zum nächsten Mal und viel Vergnügen noch.«
    »Sag uns Bescheid, wenn sich was tut, ja? Schick mir eine SMS!«, ruft Tom ihr nach.
    Nadine nickt. Kaum ist sie draußen, atmet sie mehrmals tief durch und sucht dann nach ihrem Fahrradschlüssel. Ihre Finger zittern leicht, als sie ihn ins Schloss steckt, und der kurze Weg nach Hause strengt sie über Gebühr an.
     
    Unter der Dusche denkt Nadine noch einmal über Joellas Reaktion nach. Sie ist neidisch, keine Frage, und das ist durchaus verständlich. Ihr wäre es im umgekehrten Fall genauso ergangen - mehr noch, sie beneidet Joella seit jeher ein wenig um ihr großes Schreibtalent. Aber sie hat sich stets bemüht, das nicht zu zeigen.
    Zum Glück ist Sigrid noch da - gleich nachher will Nadine sie anrufen.
    Sie dreht den Hahn zu und trocknet sich ab. Im Bademantel geht sie ins Wohnzimmer und greift zum Hörer.

    Sigrid ist begeistert, als sie hört, dass ihr Buch jetzt an Aurora geht. Dass Nadine mit Eelco im Bett war, überrascht sie jedoch.
    »Das ist doch sonst nicht deine Art«, meint sie. »Ihr habt euch erst ein einziges Mal getroffen. Aber ich bin gespannt auf ihn. Wann kriege ich den Traummann denn mal zu sehen?«
    »Keine Ahnung, ich weiß nicht mal, wann ich ihn selbst wieder zu sehen kriege«, sagt Nadine. »Das nächste Mal kann ich ja heimlich ein Handyfoto von ihm machen, einverstanden?«
    »Unbedingt!«, sagt Sigrid. »Und was hast du morgen Schönes vor?«
    »Bisher noch nichts, aber vielleicht meldet Eelco sich ja.«
    »Oh nein! Du wirst doch hoffentlich nicht vor dem Telefon sitzen und auf seinen Anruf warten?!«, ruft Sigrid. »Tu, wozu du Lust hast, Nadine. Der Typ erreicht dich schon, wenn er dich sehen will.«
    »Du hast recht. Für morgen ist schönes Wetter angesagt. Wollen wir ans Meer?«
    »Einverstanden. Wir setzen uns gemütlich ins Strandcafé unter einen Sonnenschirm …«
    »Also abgemacht. Bis morgen, Sigrid.«
    Nachdem sie aufgelegt hat, geht Nadine, vor sich hin summend, in die Küche. Manche Leute schaffen es, einem im Handumdrehen wieder gute Laune zu machen.
    In den letzten Jahren hatten weder sie noch Sigrid
eine ernsthafte Beziehung und haben deshalb viel Zeit miteinander verbracht. Ein paarmal sind sie zusammen in Urlaub gefahren, während Marielle bei den Großeltern war. In den Ferien lernten sie immer wieder nette Männer kennen - aber eben nur für ein, zwei Wochen. Wieder zu Hause, erwies sich, dass die Sommerlieben doch keinen Bestand hatten. Nadine ist zwar keine Kostverächterin, aber im Grunde ihres Herzens will sie doch eine feste Beziehung, und sie weiß, dass es Sigrid genauso geht.
    Eelco wäre in dieser Hinsicht der ideale Kandidat, aber sie hütet sich, allzu große Erwartungen in ihn zu setzen.
     
    Den ganzen Samstagvormittag bleibt Nadine in Hörweite des Telefons und checkt hin und wieder ihre Mailbox, aber es tut sich nichts - kein Eelco.
    Bin ich blöd, denkt sie. Wieder mal reingefallen …
    »Mam, du bist so unruhig.« Marielle sitzt im Pyjama am Frühstückstisch und liest die neueste Cosmopolitan . »Erwartest du einen Anruf?«
    Sie kann es Marielle ja ruhig sagen, also erzählt sie von Eelco. »Er sieht unglaublich gut aus, Marielle. Groß und dunkelhaarig. Wir haben uns den ganzen Abend bestens unterhalten, nicht nur über Bücher. Ich dachte, er mag mich auch, deshalb hatte ich gehofft, er ruft an.«
    Mitfühlend sieht Marielle sie an. »Der meldet sich bestimmt. Der Tag ist ja noch lang.«
    »Ja, aber ich habe nicht vor, noch länger zu warten«,
meint Nadine entschlossen. »Nachher fahre ich mit Sigrid an den Strand. Was hast du heute vor?«
    »Ich bin auch am Meer. Vielleicht sehen wir uns dort.«
    »Wenn ja, werde ich mich im Hintergrund halten, versprochen.« Nadine lächelt. »Bist du wieder mit denselben Leuten wie neulich unterwegs?«
    Marielle nickt.
    »Du kannst sie ruhig mal mit nach Hause bringen«, sagt Nadine. »Ich wüsste schon gern, mit wem du zusammen bist.«
    »Warum?«
    »Weil es mich interessiert. Früher kannte ich alle deine Freundinnen, aber mit denen hast du nicht mehr viel zu tun, oder?«
    »Nein.« Marielle blättert in ihrer Zeitschrift.
    »Bring deine Freunde doch heute Abend mit. Wir könnten grillen.«
    Marielle klappt das Heft zu. »Wir essen lieber am Strand. Pommes oder so was, das ist weniger Aufwand.«
    »Nun

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