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Kalte Freundschaft

Titel: Kalte Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone van Der Vlugt
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kaum glauben, dass es bald in den Buchhandlungen liegen wird!«
    »Du traust mir nicht gerade viel zu.« Nadine macht eine gespielt gekränkte Miene.
    »So meine ich das doch nicht, das weißt du genau! Ich sehe noch vor mir, wie Nadine schon als Schülerin ständig an der Schreibmaschine saß.« Sie zwinkert Eelco zu. »Wenn sie geschrieben hat, war sie kaum ansprechbar. Sie ging ganz in ihrer Arbeit auf. Und einmal sollte Nadine für die Schülerzeitung einen Schriftsteller interviewen. Das Ganze endete damit, dass sie ihm erklärt hat, was er bei seinem nächsten Buch anders und besser machen muss.«
    Auch wenn Nadine die Anekdote peinlich ist, wird es doch ein gemütlicher Abend. Ihre Eltern verstehen sich bestens mit Eelco und unterhalten sich angeregt.
     
    In der nächsten Zeit sieht Nadine Eelco nur am Wochenende, wenn überhaupt, ansonsten mailen oder telefonieren sie.
    Nadine hat Tom zwar in Schutz genommen und betont, sie habe nicht vor, sich von ihm fernzuhalten,
trotzdem bekommt sie ihn kaum zu Gesicht. Sie hat schlichtweg keine Zeit für ein Treffen. Sowohl Eelco wie auch das Buch nehmen ihre gesamte Freizeit in Beschlag.
    Die intensive Zusammenarbeit mit Cynthia hat zur Folge, dass Nadine sich etliche Kapitel noch einmal vornimmt.
    »Man sieht dich überhaupt nicht mehr«, klagt Sigrid am Telefon.
    »Tut mir leid, aber im Moment habe ich unheimlich viel zu tun. Meine Eltern haben auch schon nachgefragt, ob ich noch lebe.«
    »Ich dachte, dein Buch ist fertig.«
    »Du ahnst nicht, wie viel daran noch zu tun ist. Cynthia lässt mich ganze Absätze neu schreiben.«
    »Warum? Es ist doch dein Buch, oder?«
    »Schon, aber es gibt noch manches zu verbessern.«
    »Mir kommt das merkwürdig vor. Entweder dein Buch gefällt ihnen oder nicht. Ich an deiner Stelle würde mir nicht so viel dreinreden lassen und schon gar nichts auf Befehl umschreiben«, meint Sigrid.
    Nadine hört solche Bemerkungen nicht zum ersten Mal. Mit ihren Schreibfreunden hatte sie eine ähnliche Diskussion, doch die sahen mit Froukjes Hilfe schließlich ein, dass das Feilen an Plot und Stil weitergeht, auch nachdem man einen Verlag gefunden hat.
    Währenddessen läuft bei Aurora die Werbemaschinerie für Narben an. Mitte Juli erhält Nadine per Mail einen Umschlagentwurf.

    Rasch öffnet sie die Anlage, und gleich darauf erscheint das Bild einer jungen Frau auf dem Monitor. Im Wesentlichen ist ihr Hinterkopf zu sehen, doch da sie leicht über die Schulter blickt, auch ein Teil des Gesichts. Ein feines, zartes Profil, das Bild einer jungen Frau. Nadine betrachtet es zufrieden. So also wird ihr Buch aussehen! Nun, da es ein Cover hat, samt Titel und ihrem Namen, wird das Ganze mit einem Mal sehr konkret.
    Erst als sie das Bild ausdruckt, wird ihr klar, dass sie die dazugehörige Mail noch gar nicht gelesen hat. Während der Drucker rattert, überfliegt sie Cynthias Mitteilung: Demnächst wird sich unser Hausfotograf Max Schenk bei Ihnen melden, um einen Termin für ein Autorenfoto zu vereinbaren. Mir wäre es lieb, wenn sich das möglichst bald einrichten ließe, idealerweise noch diese Woche.
    Ein freudiger Schreck durchzuckt Nadine: ein Autorenfoto!
    Mit einem Mal hat sie es eilig. Per Internetbanking überweist sie einen ansehnlichen Betrag von ihrem Spar- auf das Girokonto. Dann nimmt sie ihre Tasche, schwingt sich aufs Rad und macht sich auf den Weg in die Stadt.

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    Das Foto übertrifft ihre kühnsten Erwartungen, obwohl sie wahrhaftig nichts dem Zufall überlassen hat. Sie war beim Friseur, bei der Kosmetikerin und im Nagelstudio und hat sich in einer Edelboutique neu eingekleidet.
    Von dem Resultat in der Verlagsvorschau ist Nadine rundweg begeistert. Ihr Buch wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Rechts ist das Cover zu sehen, links ihr ganzseitiges Porträt mit dem Text Ein packender Romantikthriller über eine junge Frau, die sich mutig und entschlossen einer ausweglosen Situation stellt - das Debüt einer vielversprechenden Schriftstellerin.
     
    Da Eelco an diesem Wochenende verhindert ist, möchte Nadine ihre Freude mit jemand anders teilen. Kaum eine Stunde später klingelt sie bei Tom. Mit vorgebundener Schürze öffnet er: »Hallo, Nadine! Komm rein!«
    »Kochst du etwa schon? Es ist doch erst halb vier«, Nadine sieht ihn verwundert an.
    »Ich habe heute Abend Gäste. Und du weißt ja, dass ich mich dann immer besonders ins Zeug lege.«

    Neben dem Schreiben ist Kochen Toms zweite große Leidenschaft.
    »Was gibt es

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